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Marin - Lavignc ,
von 1808, welche in den Besitz des IVIBTSClIQl Gouvion-SL-Cyr
kam, der auch eine frühere Gruppe mit Venus und Amor (1782)
erwarb; dann Telemach als Hirte bei Iiönig Sesostris in Acgfrpten,
auf Befehl der Regierung in Marmor ausgeführt, jetzt im So ilosse
zu Fontaineblau, beide bereits von Füssly erwähnt. Im Jahre 1814
vollendete er für den Herzog von Bracciano in Rom die lllarmor-
gruppe von Hangar und Ismael, ein Bildwerls, das schon im Ent-
vvurfe sehr gerühmt wurde. Und so fertigte er mehrere andere VVerlse,
theils iiliientliche, theils kleinere im Privatbesitze; denn Marin hatte
den Ruf eines vorzüglichen Künstlers, dem es desswegen auch nicht
an Arbeit fehlte. Schon in Schlegels Sendschreiben an Göthe 1305
wird er den französischen Künstlern an die Spitze gestellt. Füssly
wollte dem Künstler keine rechte Ehre widerfahren lassen, und er
meinte, derselbe werde wohl keinen Telemach mehr hervorbringen,
so wie der gute Lexicograph bei dieser Gelegenheit auch die Be-
sorgniss äusserte, selbst Thorwaldsen möchte nichts besseres mehr
liefern, als d'en Jason. Beide Künstler, besonders letzterer, haben
wohl noch besseres geleistet. Auf der Brücke Ludwigs XVI. zu
Paris sieht man Mariu's Statue des Vice-Admiral Grafen von Tour-
ville, 1819 in Marmor ausgeführt, und nach diesem Werke nennt
Gabet (Diction. des artistes frang. 1851) noch andere: Jupiter und
Ganymed, eine Mutter mit den Kindern, Paris mit dem Apfel, Ga-
lathea auf dem Wasser, Bronzebiltl im Besitze des Gouvion-St.
Cyr; die Marinorstatue M. Touruy's in Bordeaux, wo er Intendant
war, das Grabmal der Mad. de Beaumont in der Kirche des heil.
Ludwig zu Rom, welches er durch Chateaubriand zur Ausführung
erhielt, so andere Monumente durch den Fürsten von Canino. Da:
Grabmal der Beaumontterwarb ihm den Titel eines Mitgliedes der
römischen Akademie. Er war auch Professor an der hiinigl. fran-
zösischen Schule der schönen Künste dasclbst. Dieser Künstler
starb 1854.
Mann Jlavigne, Louis Stamslas , Male;- und Litiwgraph, wurde
17g? zu Paris geboren, und von Girodet in der Zeichenkunst und
Malerei unterrichtet, Seine Gemälde machen indessen den gering-
sten 'l'heil Seiner Arbeiten aus, da der Künstler mit Vorliebe mit
der Lithographie sich beschäftigen VVir haben eine bedeutende
Anzahl schöner Blätter von seiner Iland, unter welchen wir fol-
gender erwähnen:
1) Die Gerechtigkeit und die göttliche Rache verfolgen das La-
ster, nach Prudhun, fol.
g) Die Schlacht von Jemappes, nach Horaz Vernet, für die
Galerie lithographique du duc d'Orlenna.
5) Die Schlacht von Muutmirail, nach demselben und für das-
selbe VVerh gefertiget.
li) Der alte italienische Hirte, nach Schnetz, für die Galerie
lithographique etc.
5) Die Zerstörung von Missoluughi, nach Ch. Langlois, ful.
6) Die Schlacht bei Benhuut. nach demselben, fo].
7) Leonore aus Bürger"; Ballade, nach Lessing, gr. au. fol.
ß) Napoleoh ä Eylau, nach A. JJGros, roy. ful. Ein Haupt-
blatt, bei Weigel 5 Thlr. 8 gr.
9) Napolcon entnure des Personnages les plus illustres de son
dpuqne, nach V. Adam, nebst Erklärung, qu. lmp. fol. Bei
Weigel 10 Thlr. Den gleichen Gegenstand hat Marin-Lu-
vigne auch nach Monten lithugraphirt, gr. qn. fol,