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Marchetti ,
C
- Marchetti
Merchelti ,
DU
lllürßllettl, FFIZIIICCSCO CHR, l-listorienmaler, wurde um 1660 ge-
boren. Seine Lebensverhältnisse sind unbekannt, und unsers Wis-
sens erwähnt seiner kein italienischer Schriftsteller, wnhrscheinlich
weil der Künstler im Anslande {einen Huf gründete. Er hielt sich
einige Zeit in Prag auf, und da. so wie in der Umgegend, finden
sich Bilder von ihm, in Oel und in Fresco. Im Jahre 163g malte
er im Sehlosse Troja bei Prag einige Zimmer, denn im Speisesaale
daselblst las Dlabacz noch: Eqves Iüancis Dlarchetti una cum Joe.
Francis. filio suo faciebant 1089. In der Kapelle malte er die Kup-
pel und die Evangelisten in den Ecken, dann das heil. Abendmahl,
ein Oelbild. In dieser Kapelle ist noch ein anderes Gemälde, wel-
ches die Ermordung des, heil. VVenzel vorstellt, 1690 in Oel ge-
malt. Dieselbe Jahrzahl und den Namen des Künstlers zeigen auch
mehrere grosse Vorstellungen des Leidens Christi, welche er für
die Kapelle malte. Im liirstlieh Lubhuwitzisehetl Hause malte er
ebenfalls einige Zimmer, und diese Malereien sah Dlabacz noch
1791 vollständig. Ein Staffeleibiltl, welches Christus und die Sa-
mariterin vorstellt, ist durch seinen Sohn radirt werden, so wie ein
anderes Bild, welches wir im Artikel des letztem erwähnen.
Marchetn, (ÜOVEIUUI FTGIICGSCO, Maler und Radlrer, der Sohn
und Gehiilfe des obigen Künstlers, stand diesem hüllreich zur Seite,
wie dieses aus der Angabe im Artikel des Fran. Mnrchetti erhellet.
Dann hat der jüngere Marchetti auch in Kupfer radirt, was aus
folgenden, nach Nlarchetti sen. gefertigten, Blättern zu ersehen ist.
1) Ein auf dem lireuze schlafendes Kind, mit Blumen umgeben.
Marchetti filius fec. 1689. Leicht rmlirt, i.
2) Christus und die Samariterin am Brunnen, ganz im Charak-
ter des P. Veronese compunirt. Equcs Marchetti inv. et pin-
gebat Prag. Mit Dedication an den Grafen Adalbert Stern-
berg, vom Sohne 1688 radirt, fol.
3) Eine Gruppe aus der Darstellung im Tempel von P. Vero-
ncse, lsl.
Marchetti Odßf llICPChßlIll, DOYHGIIICO, Ilnpfex-stecher in Rom,
venrzle 1780 zu Rom geboren, und hier erlernte er eine linnst, die
ihm Ruhm erworben. Man hat von seiner Hand eine bedeutende
Anzahl von Blättern, von denen" mehrere zu den glänzenden Er-
zeugnissen der Clialkograptiie gehören. Seine Stichweise erinnert
an jene des G. Volpatn, und was die Führung des Grabstichels an-
belangt, muss man ihn zu den berühmtesten Iiiinstlern zählen. Ob
er auch dixrchgehends auf treue Nachahmung des Vorbildes sah,
ist dahingestellt, wenigstens macht man ihm beim Stiche des Alc-
xanderzuges von 'I'horwaldsen in dieser Hinsicht einige Vorwürfe.
1) Das Bildniss der Fürstin von Dietrichslein, nach Camuccini,
fpl.
2) Jenes der Gräfin von Sehuwalolf, Mutter derselben, nach
Camuccini, ful.
5) Die büssende lYIagdalena, in einer Felsengrotte liegend, linlis
auf Wolken zwvei Engel, nach V. Camnccini, qn. fol. Im
ersten Drucke vor der Schrift.
4) Dante, dem die Beatrice erscheint, halbe Figuren, nach Agri-
cola. Vorziigliches Blatt, gr. qu. fol.
5) Attilius Begulns, nach Cainuceini, fol.
Ö) Die Grossmuth des Scipio, nach demselben, fol.
7) Die römischen Damen bringen den Aedilen ihre Geschmeide.
reiche Cumposition von Cannuccini, tbl.