304
Marehesini ,
ßlarcliesini ,
Strasse" über den Simplon ziert. Der Gegenstand ist der Uehergang
der Cavallerie über den Rhein, und da nun hat der Künstler Ge-
legenheit gefunden, eine Masse von schön bewegten Figuren und
Pferden darzustellen. Letztere sind vortrelllich stndirt und das
Ganze von bewunderungswvürdigei- Schönheit und Reinheit der Aus-
führung. Ein anderes Basrelief stellt den heil. Johannes als Pre-
" rliger dar); eine lebensvolle Composit-ion. Das Monument des Gra-
fen Sommarivä ziert ebenfalls ein Basrelief, und ein iweites Monu-
-ment, welches die vormalige Vieekönigin von Italienihrer Erzie-
"herin, der Baronin von Wurmb setzen liess, sieht man in den Ar-
kaden des Gottesackers in München. Es ist dieses eine schöne
weibliche IIochrelief-Figur in natürlicher Grüsse, und ganz im Geiste
der Antike gehalten. Im Jahre 1851 fertigte er aus Auftrag des
Kaisers-eine Marmorgruppe, unter dem Namen La buona Madre
nel Venerdi santo bekannt, ein berühmtes Werk, das für die Iiirche
S. Satire zu Mailand bestimmt war. Eine liebliche kleine Statue
stellt die Unschuld unter der Figur eines kaum erwachsenen Müd-
chens dar, wie es der Schlange schmeichelt. Im Jahre 1856 fertigte
er das Denkmal des berühmten Beccaria, und um dieselbe Zeit
entstandlauch das Denkmal der Sängerin Malibran. Für ein Mo-
nument in Frankfurt rnodellirte er 1857 die Statue Göthtfs, eine
hohe Greisengestalt, sitzend mit Crayon und Nutizenbuch. Bei
der Restauration der Facade des Castells in Mailand fertigte er zur
Verzierung derselben die Büsten von zw'iill' berühmten österreichi-
schen Feldherren in gebrannter Erde, und lieferte dieselben unent-
geldlich an die k. k. Mailänder Fortifieations ab. Der k. k. Hof-
kriegsrath brachte diese patriotische Handlung des Künstlers zur
Iienntniss des Kaisers, und dieser überxchickte dem Professor ei-
nen kostbaren Brillantring, nebst einem schrneichelliai'ten' Schrei-
ben. Drlarchesi ist auch im Portraite berühmt. Es existiren von
ihm mehrere höchstähnlichc Büsten, wie jene des Kaisers von
Oesterreich, des Dr. Acerbi, des berühmten Schriftstellers Beccaria,
Y der kuustreichen Sängerin Pasta, -des Dichters Vincenzn Monti
u. s. w.
MüfßllßSlnl, Alessandro, Maler und Railirer, wurde 1664 in Ve-
rona geboren und Cignani unterrichtete ihn in der Malerei. Seine
meisten Bilder, Fabeln und Geschichten mit kleinen Figuren, sind
in Venedig, wenige in Verona; allein er arbeitete handvverksmässig,
minder fleissig als leicht. In der Stefanskirche zu Verona ist die
Maria auf dem Throne von ihm gemalt, und gestochen von G.
Zancon. A. della Via stach nachihm die Hinnnelialirt Pllariä, Wag-
ner den Herkules am Eingangc der hesperischen Gärten, wo ihm
die goldenen Früchte überreicht werden, P. A. Iiilian stach das
Urtheil Salomons, J. Lenartli, Ariadne und Bacehus, Rugendns ein
Paar heil. Familien, E. C. Heiss und B. Tiegel den Leichnam Christi
am Grabe von Maria und drei Engeln beweint etc. Das Todesjahr
des Künstlers wird verschieden angegeben. Einige lassen ihn 17551
andere 1758 sterbcn-
Von ihm selbst flüchtig radirt, aber manierirt, ist:
1) Venus rechts unter einem Baume sitzend, auf ihrem Sehoosse
und an der Brust Amor, dessen Pfeil sie in die Höhe hebt,
Zur Linken zeigt ihr ein Amoret einen Apfel und rechts zu
ihren Füssen zerbricht ein Dritter die Pfeile. Unten steht:
ALEX. MARC. in pinx. del et sc. H. 10 Z., Br. 7 Z. 2 L.
Marehesim, Peter, 1mm von Pistoja, war Schüler des A. ILGab-
biani zu Florenz, und von seiner Thätiglseit zeugen verschiedene