Volltext: Lodge - Megen (Bd. 8)

Blantegna , 
Andrea. 
Kind stehend auf dem Schnosse haltend, zu den Seiten singende 
und nmsiuirentle Engel. Auf jeder der beiden Seitentafeln befinden 
sich vier Ileiligc. Der Hintergrund ist ein Iloscxigairten mit reicher 
Axchitehtun- Die verloren gegangenen 'I'afeln stellten das Gebet 
am Oelbcrg, die Kreuzigung und Auferstehung dar. Vgl. auch 
Speth Itunst in Italien I. 57 B". P. Cagliarrs Uopien davon befinden 
sich zhei B. dcl Bene zu Verona. Dann erwähnt Vasari auch eines 
Bildes, das er damals für die Mönche von Monte Oliveto malte; 
und dieses Bild hältinan tiir cins mit dem jetzt im Besitze der Fa- 
milie 'I'rivulzi befindlichen Gemälde, dessen Jahrzahl 14g? nur 
nicht mit der friihern Zeit von ltlantegxiäs Aufenthalt in Verona 
stimmt. In der Via del Corso zeigt man in dem Hause N0. 1274 
noch Fresken, welche fiir Arbeiten des DIeisters gelten. Sie sind 
retouchirt. Ein grosses Frescogeixiiilde von ihm an einem Hause 
in der Strassc, welche nach der Pescheria del Lago fiihrt, ist 
grüssteutheils vcrdorbpn. Im Hause, welches ehedem den Monta- 
nari gehörte, hat man einen von Mantegna gemalten Fries aufge- 
funden. Die Gallerie S. Bonifazin besitzt von ihm eine Madonna 
mit dem Rinde auf Wolken, nebst dem heil. Petrus und Hierony- 
mus, und eine Grablegung; die Gallerie Caldana eine Tafel mit 
vreissgehleideten Frauen im Grünen. 
Vasari erwähnt auch eines Bildes, welches ein Abt der Badia 
von Fiesole besass, und das zu VasarPs Zeit in der Bibliothek da- 
selbst aufbewahrt war, jetzt aber verschollen ist. 
Ein Werk von grösserer Bedeutung sind seine Fresken im alten 
Pallaste zu lYIantua. Hier beschiitzte und verehrte ihn Ludovico 
Gonzaga, iiber die Zeit seines Aufenthaltes daselbst liisst uns aber 
Vasari im Ungewissen. Nach v. Schorn muss der Künstler frühzeitig 
bei jenem Fiirstenhause förmlich in Dienste getreten seyn, was aus 
einem von Zani (llilateriali etc. p. 259) bekannt gemachten Brief er- 
hellet, des Francesco Mantegna, welcher unterm 15. Sept. 15,06 
den acht Tag friiher erfolgten Tod seines Vaters Andrea dem Mar- 
chese Francesco Gonzaga meldet, und dessen ßojährige Dienstbar- 
keit erwähnt. Demnach müsste Wantegna schon 1450 nach IYIan- 
tua gekommen seyn, eine Annahme, welche mit den friihern Dar 
ten mehrerer seiner Bilder nicht in Widerspruch steht, auch einen 
spätern Zwischenaufenthalt in andern Städten nicht ausschlicsst. 
Von den Bildern in Mantua erwähnt Vasari zuerst ein kleines hi- 
storisches Bild in der Schlosslsapelle, welches aber 1030 bei der 
Eroberung von lVIantua durch die Deutschen geraubt wurde. Die 
 Bilder im alten herzoglichen Pallaste fuhrt Wiasari nur oberfläch- 
lich an. -genaucr beschreibt sie Schorn. In den griissern (äeznii- 
chern des jetzt zu Gefängnissen eingerichteten Gebäudes befanden 
sich Fresken von ihm , die jetzt verdorben sind: der Schiffzug des 
Aeneas, und das grosse Bild des ersten Herzogs Gonzaga, das 
noch etwas kenntlich ist. Im sogenannten Brautzimmer (camertl 
degli sposi), welches jetzt dem herzoglichen Archive gehört, sich! 
man noch mehrere vortreffliche, lebenswwlle Portraitfiguren der 
Familie Gonzaga iiber Lebensgrösse. Auf einer von höchst annnv 
thigen Gcnien getragenen Inschrift iiber der Thiirc sentzifferte CaV- 
Lazzara die Worte: Andr. Mantinezi Patavus M74, die schon oben 
erwähnte, von Qnandt und Lanzi gegebene vollständigeInschrift. Die 
gewölbte Decke ist grau in Grau gemalt, in Medaillons sind Brustbiltlef 
römischer Kaiser angebracht {und in einer Tribune sieht man v0" 
unten nach oben verkürzt liebliche Genicn. Diese Decke ist nach 
einer von Zani angeführten [Irlumdc von Andrea's Söhnen, Frmr 
cesco und Ludovico nach seinem Tode vollendet.
	        
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