Volltext: Lodge - Megen (Bd. 8)

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Mantegna , 
Andrea. 
Schriftstellern verzeichnete Inschrift bei, welche es ausser Zweifel 
setzt, dass Mnntegna zu Padua 11151 geboren wurde. und welche 
also lautete: Andreas Mantinca Patavinus ann. septem et 10 natus 
sua manu pinxit 1448; allein da das Gemälde sammt der Inschrift, 
welches sich in S. Sophia zu Padua befand, bereits zu Ridolfik 
Zeit verliischt war, so glaubte man diese Aussage weniger, und 
hing der irrigen Meinung des Vasari und Lomazzo an. Auf dieser 
Inschrift beruht dann auch die Gewissheit, dass Andrea 1451 ge- 
boren wurde; denn da er 1443 siebzehn Jahre alt war, so muss 
er 1451 geboren seyn. Auch auf vielen seiner Werke nennt sich 
Nlantegna Patavinus; man liest darauf: opus Andreae Mantegnae 
Pan, und dennoch wollten ihn die Dichter Batista Nlantovano und 
Teofilo Fulengo durchaus zu ihrem Landsmanne machen. Lomazzo 
liess sich selbst irren, und verschaffte dann diesem Irrthume durch 
sein Ansehen bei sehr vielen Iiuilstgelehrten Eingang. Völlige Ge- 
wissheit über Mantegnzfs Geburtsort gibtnoch eine Inschrift auf einem 
vergoldeten Schilde in der alten herzoglichen Burg zu Mantua, 
jetzt Archiv. Sie ist in der Anmerkung zur Uebersetzung des Lanzi 
und v. Quandt II. 24g gegeben , und da nennt er sich deutlich: 
Andrea Mantinea Patavus. Die austiihrlichern Beweise finden sich 
in der Schrift des P. Brandolese: Testimonianze intorno alla Pa- 
tavinita d'Andrea Mategna. Padova 1505. Die näheren Belege sind 
in L. v. Schorrfs Uebersetlung der Lebensbeschreibungen des Vasari 
II. 2 LXXV., ein Werk, das uns hier zu Grunde liegt. Das Le- 
bensende des Künstlers fällt den 15. Sept. 1505 zu Mantua. Wir 
wissen dieses aus Zani, Materiali etc. p. 1314 und 25g. Er erzählt, 
der Sekretär Bianconi habe einen Brief des Francesco Mantegna 
gefunden, in welchem dieser den Tod seines Vaters dem Marchese 
 Gonzaga meldet.  
Mantegna hiitete als Knabe die Heerden; F. Sqtlareione in Padua, 
nein Lehrer in der Malerei, erhob ihn aber aus seiner Niedriglseit, 
indem er ihn in das Haus aufnahm und bald nachher als Sohn 
adoptirte. Squarcione wies ihn besonders auf die Antike und auf 
gute Malmuster hin, und so hatte Mantegna schon in seiner Ju- 
gend viel gelernt. Nicht wenig förderte ihn der Wetteifcr mit NI. 
Zoppo, Danio aus Trevisio und N. Pizzolo, seinen Mitschülern. 
Schon in seinem 17. Jahre malte er eine Tafel für den Hauptaltar 
von S. Sofia zu Padua, die das Werk eines geübten Meisters und 
nicht eines Jiinglings zu seyn schien. Diese 'L'afel trug die Unter- 
schrift: Andreas Mantinea Patavinos annos VII. et X: natus sua 
manu pinxit 144,8. Dieses Jugendwerk des Iiiinstlers ist nicht mehr 
vorhanden, in der Gallerie zu Dresden aber ein anderes, die Ver- 
kündigung vorstellend, mit der Inschrift: Andreas Mantegna Pata- 
vinus fecit A. MCCCCL. Nach Beendigung des Altarblattes für S- 
Sofia trug ihm und dem N. Pizzolo der Meister auf, die Capelle 
des heil. Christoph in der Eremitanerlsirche von St, Augustin zu 
Padua mit Gemälden zu verzieren. Andrea malte da am Gewölbe 
die vier Evangelisten, und hiedurch und durch andere Arbeiten 
Eng er bereits an, grosse Erwartungen von sich zu erregen. Jetzt 
trat auch die Zeit ein, in welcher das freundschaftliche Verhältnisß 
zwischen Schüler und llleister in offenbare Feindschaft sich auflöstß. 
Andrea schloss sich an Bellini an , und heirathete dessen Tochtef 
Niceolosa, was Squarciunc mit höchstem Unwillen aufnahm. Vofl 
nun an tadelte er alle Arbeiten Andrea's, selbst jene, die er frü" 
her gelobt hatte. Besonders schalt er die eben erwähnten Evßll" 
gelisten, in welchen er nur nachgemalte antike Statuen erkennen 
wollte, Werke, die gar nichts taugen. Doch war dem Manteglß
	        
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