Maus art ,
Hardouin.
J ules
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Grace ,
kirche.
Mariette
das
die Marien-
Portal, und A. Pierreto
dortige
llllansart: Jules Hardßllln, Architekt und Neffe des Obigen, geb.
1645, gßst- 1708. Sein gleichnamiger Vater war Cabinetsmaler des
Königs, dessen Lebensverhältnisse aber unbekannt sind. Unter-
richt ertheilte ihm sein Onkel, und dieser bildete ihn ebenfalls zum.
Architekten, als welcher er sich einen riihmlictien Namen erwarb,
da Ludwig XIV. ihm Gelegenheit verschaffte, seinen Namen an
grosse Unternehmungen zu kniipfen. Er war in dieser Hinsicht
der Bauminister des Königs und oberster Leiter aller Bauunterneh-
mungeu desselben. Eines seiner ersten Werke war das Schloss von
Clagny, das der König von 16?6 1680 für die Frau von Mon-
tespan bauen liess, und wovon der Plan und die Abbildung in. dem
VVerke: Les plans, profils et dlcvatious du chäteau de Clagny, du
dessin de M. lVIansart etc. mis en lumiere par Michel-Hardouin,
contröleur des bätimeus de S. M. et gravös par-lui-mönte, zu finden
sind. Hierauf folgen zwei der grössten Monumente, welche im 17.
Jahrhunderte Frankreich zierten: das Schloss in Versailles und die
Kirche und Kuppel der Invaliden zu Paris. Mansart ist der Ur-
heber jener grossartigen Plane. Die Gallerie in Versailles ist eines
der grössten Werke dieser Art; es herrscht aber hier mehr Reich-
thum als Geschmack. Lebrun hat an der Decke die Grossthaten
Ludwig XIV. gemalt. Einen höheren Begriff von Mansarüs Iiunst
gibt die Iiapelle des Schlosses, in ihrer reichen Architektur von
corinthischer Ordnung. Besonders geriihmt wurde auch das Oran-
gerie Gebäude daselbst, wozu aber Le Nötre die erste Idee gege-
ben hat.
Noch grössere Beachtung verdient die Iiirche und Kuppel der
Invaliden. Es ist dieses ein Monument, das durch seine Grösse
und durch seinen Beichthum mächtig hervortritt. Das Jahr 169g
bezeichnete er mit der Anlage des Platzes Ludwigs des Grossen,
jetzt Place Ventiöme genannt, und in demselben Jahre leistete er
der Kunst im Allgemeinen einen wesentlichen Dienst, indem er
den König bewog, die Salons herzustellen und der Akademie die
Jahrgelder wieder zu erhöhen. Sein Werk ist auch das Schloss von
Marlyl und von Grus-Trianon, der von der F. v. Maintenon gegrün-
deten Mädchen-Stift Pallast St. Cyr, welchen er 1685 in unglaub-
licher Schnelligkeit erbaute. Er baute auch die Pfarrkirche Nötre-
Dame in Versailles, die Schlösser Vanvres, von Dampierre und
Luneville, und die kostspielige, aber abgeschmacltte Faqade des
Stadthauses zu Lyon. Wenigen Architekten war es vergönnt sol-
chen Unternehmungen vor-zustehen, als Mansart, und er hat die
Bedinguisse eines prachtlieben Königs genau erfüllt. Nur ist es
zu beklagen, dass man in jener Zeit mit allein Aufwande kein wah-
res Kunstwerk schuf, da der reine architektonische Geschmack un-
ter einer Last von Zierden und Auswüchsen begraben lag. Mansart
erwarb sich Reichthiimcr und Titel. Der König ernannte ihn zum
Bitter des Ordens vom heil. Michael, gab ihm den Titel eines Gra-
fen von Sagonne, eines Baron von Jouy, eines Herrn von Neuilly,
Angy sur Bnis qm. Er war auch General-Direktor aller königli-
chen Bauten, und in der königlichen Akademie sass er als Protek-
tor, worauf er nach dem oben Erwähnten wohl einigen Anspruch
hatte, Milizzia und d'Ai-gensville lassen sich über diesen Künstler
lobend und tadelnd hervor, noch viel strenger aber richten-die
Neueren, da man die Hunstbestrebungeil jener Zeit jetzt mit ge-