Mannlich ,
Conrad.
Mannlich ,
Otto.
247
5) Horislaa und ein Satyr, lt) Silvio; alle auf Leinwand. Nebst die-
sen malte er noch einige Darstellungen: Iupiter und Leda; eine
GruPpe von Leichen, vom Meer an das Ufer geworfen; den alten
Tobias; den Propheten Elias, am Bache Iiarith von Raben
gespeist; eine zu der oben erwähnten Idylle gehörige Schil-
derung: wie Lycidas die im Tempel des Aesculaifs Opfernden an
den Stufen desselben erwartet; (zu jenen hat Dorner, zu diesen
Wagenbauer, die Landschaft gemalt) und ein grosses Bacehanal.
Man bemerkt in den Werken dieses Iiiinstlers eine lebhafte Ein-
bildungskraft, Charakter und Ausdruck, Einheit einer gefälligen
Anordnung, richtige Zeichnung mit besonderer Gewandtheit in
Verkiirzungen, eine glänzende Färbung, worin ihm Rubens vor
andern zum Vorbilde gedient, und eine breite Behandlung. Zu
seinen letzten, nur wenige Monate vor seinem Tode noch vollen-
deten Arbeiten gehören eine Madonna und zwei Darstellungen von
Christus, einmal, wie er sagt: Ich bin der WVeg, die Wahrheit und
das Leben; und dann: Iiommet her zu mir, ihr alle, die ihr müh-
selig und beladen seid, ich will euch erquicken. Das erstere die-
ser Gemälde kam in die katholische, die beiden letzteren aber in
die protestantische Kirche nach Zvveybriicken, als Geschenk des
Künstlers. Mit diesen Werken schloss er seine Iiunstlaufbahn und
bald darauf sein Leben. Nachrichten über diesen liünstler gab
Dornherr Spcth im Iillnstblatte 132g.
Männlich, Conrad, Maler, Vater des berühmten Christian von
Mannlich, geboren zu Augsburg 1701, gestorben zu Zweybriicken
1759. Er war ein Schüler von Johann liupetzki in Wien, von wu
aus er später eine Reise nach Ungarn unternahm, aber in Triest
von einer Iiranhlieit überfallen , musste er seinen Wunsch Italien
zu sehen, aufgeben. In der Folge ward er vom Herzoge Eberhard
Ludwig nach Stuttgart, und nachhervom Pfalzgrafen Christian IIL,
Herzuge von Birkenfeld, an dessen Hof nach Rappolsweiler in El-
sass berufen, der ihn zu seinem ersten Maler ernannte, und ihn,
als er sein Hoflager von da nach Zweibrückcn verlegte, auch da-
hin mit sich nahm, wo er endlich 1775 in derselben Eigenschaft un-
ter dessen Nachfolger Christian IV. im 58. Jahre seines Alters starb.
Conrad malte Historien, Bildnisse und vorzüglich Thiere mit gros-
ser Vollkommenheit, einfacher, deutlicher Anordnung, richtiger
Zeichnung, hellem kräftigem Colorit und einer leichten, geistrei-
chen, fleissigc-n Behandlung. Die königliche Gallerie zu Schleiss-
heim besitzt ein Bildniss und zwei Thierstücke von ihm.
Mannlich, Johann Heinrich, Vater des obigen, geboren zu Augs-
burg IÖÖO, War ein sehr berühmter Silberarheiter und Treiber. Er
zeichnete ungemein richtig und wusste seinen Gegenstand edel vor-
zustellen. Um das Jahr 1'510 verfertigte er für den damaligen Chur-
fürsten von der Pfalz einen Altar von Silber, auf welchem die Ge-
schichte des heiligen Hubertus mit ausserordentlieher Kunst verge-
stellt war. Die Figur des Heiligen und der Hirsch waren in Lebens-
grösse. Dieses liunststiick wurde wieder eingeschmolzen, weil man
es für die Stelle seiner Bestimmung zu niedrig hielt. Er verfertigte
auch ein goldenes Service nach München mit dem Bildnisse des
Churfiirsten Max Emanuel, welches ungemein bewundert wurde.
Er starb 1718.
Mannllßh, Ülw, Goldschmied, wurde 1525 zu Oberndorf in Schle-
sien geboren, und zu 'l'rqppau kam er in die Lehre. Im Jahre