Lombard,
Mlle.
Cesarine.
19
zu voll und ein Gemisch von Heiligen: und Lächerlichem, von
Schrift und Schenke darin ist, die sich_nicht gut vertragen, _Bei
St. Giovanni in Conca zu Mailand ist auch das Bild des Gekreu-
zlglen mit Maria und Johannes sein Werk, und das Altargemälde
d" Maria mit Heiligen und Engeln in S. IVIarco daselbst hat J.
39'518! gestochen. In der St. Panls- und Peterskirche daselbst ist
59111 grosses Gemälde mit Simon dem Zauberer, und aus diesem,
hat J. Drda mehrere Köpfe gestochen.
Lomazzo ist auch als Schriftsteller zu erwähnen; er war ein Mann,
der nie ermüdete, sich zu bilden. Um 1571 soll ihn das Unglück
für Erblindung getroffen haben, wenn nicht später, denn von
Jßnem Jahre findet man noch Gemälde und Zeichnungen, die J.
Bergler in Kupfer gestochen. Im Zustande eines Blinden fertigte
er wahrscheinlich die Verse, welche er Grotteschi nannte, und die
sein Leben und seine Gemälde treuherzig schildern. In seiner
Blindheit muss er auch noch an seinen schriftstellerischen Werken
gearbeitet haben, wie die Jahrzahl des Druckes beweiset. Lomazzo
erfasste mit Eifer jede Wissenschaft, und so war er zur Unzeit
Philosoph, Astrolog und Mechaniker, und dieser Fehler tritt in
Seinen grossen Werken getrennt hervor. In seiner Idea ist er in
einen Gesichtspunkt zusammengedrängt, und da jvidert er aller-
dings dem gesundem Sinne. Indem er nämlich eine Kunst lehrt,
die im guten Zeichnen und Coloriren besteht, fliegt er von Planet
zu Planet, weist jedem seiner sieben Hauptmaler einen dieser Him-
melskörper und ein entsprechendes Metall an, und an diese miss-
geborne Idee knüpft er noch andere ausschweifendere. Darum und
wegen der ermüdenden Weitschweifigkeiten wurden seine Abhand-
lungen wenig gelesen. Indessen sind darin auch treffliche Ansich-
ten, anziehende historische Nachrichten, richtige Bemerkungen
über das Iiunstverfahren der besten Meister, viele gelehrte über
Mythologie, Geschichte und alte Sitten. Besonders köstlich findet
Lanzi seine Regeln der Perspektive, aus Handschriften Poppers,
Zenale's, Mantegnefs, da Vinci's zusammengetragen. Dann hat
er auch Bruchstücke Bramantinds aufbewahrt. Weiter geförderten
Malern möchte Lanzi das Werk Lomazzo's besonders empfehlen,
und ihm war kein Buch bekannt, das ein jugendliches Gemiith
mit so schönen malerischen Ideen für jede Aufgabe befruchten
könnte, in keinem fand er niitzlichere Vorschriften, einen denken-
den, überlegsamen Künstler ganz in Leonardrfs Geiste zu bilden.
Lomazzds Werke haben den Titel:
i) Trattato dell' arte de la pittura. Diviso in sette libri etc.,
con tavola. In Milano app. P. G. Pontio_ 1' anno 1584, 4.
Sehr selten sind die Fxemplare mit den zwei Blättern am
Schluss: Questo Capitolo va collocato nel setto libro doppo
il capitolo 16. 51 car. 528 etc. Eine andere Ausgabe: Trat-
tato dell' arte della Pittura, Scoltura et Architettura etc., mit
der Dezlication von 1583. Milano per Paolo Gottardo, stamp.
Reg. A. instantia a1 r. Tini was, 4.
-2) Idea del TemPiO della Pittura di G. P. Lomazzo Pittore.
Milanu 1589, 4.
Zweite Ausgabe, Bologna 1785, 8.
5) Rime diverse con le vita dell' autore etc. Milano 1587, 4-
4) Forma delle Muse. Milano 1591, 4.
Lombard: Mlle. Cesarine, Malerin zu Paris, die aber 1792 in
der Dauphine geboren wurde. Sie genoss den Unterricht Regnaulfs.
2a