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Blanetti ,
Butilio.
Nlanfredi ,
Bartolomeo.
Malletti; B-lltlllü, Maler, geboren zu Siena 1571, gestorben 1657.
Er hatte verschiedene Meister, bis er zu F. Vani kam, fol te aber
in der Folge dem Carravaggio, mit weniger Wahl, aber näit mehr
Iiraft in den Schatten, wie Lanzi sagt. In Siena sind Bilder von
ihm, und diese unterscheidet man leicht von den übrigen; sie ha-
ben immer etwasSFinsteres, gas dals) gtihiärige Gleichgewicht zwi-
schen Lieht und chatten auf ebt. ucx atte Manetti eine rich-
tigere Zeichnung als Amerigi, nicht gemeine Ideen, schöne Bau-
werke, und dcsswegen möchte man ihn, nach Lanzi's Bemerkung,
zuweilen lieber mit Guercino als mit Carravaggio vergleichen. Aber
auch von diesem unterscheidet er sich nicht wenig, wenn er Iilei-
der von weisser Farbe malt, was er gern that, nach Lnnzi ver-
muthlieh um seine Schatten zu heben und aus zwei so entgegen-
gesetzten Farbeil die grösste Wirkung zu ziehen. Im Dome zu
Pisa ist von ihm Elias am Wachholderstrauch, ein wegen der Iiraft
des saftigen Colorits und der Natürlichkeit halber belohtes Bild;
viele Bilder von ihm sind in der Carthause zu Florenz und in den
Iiirchen zu Siena, und was am meisten dort bewundert wird ist eine
Buhe der heil. Familie zu S. Pietro di Castelvccehio. In Privat-
samxnlilngen sieht man schöne Madonnen von ihm gemalt, und
höchst lobensweräh nennt Lanzi eine Läretia bei H. Bandinelli
in Siena. Zuwei en ging er von seiner anier a , wie im Sie e
David's in der grossherzuglichcn Gallerie, wo die Schatten 5131151-
dert sind, und der Ton des Ganzen fröhlicher ist.
B. Capitelli stach nach ihml eine Folge] von Darstellungen aus
dem Leben des heil. Bernhart. G. B. Gali stach fiir Latri ittrice
LXllI Loth mit den Töchtern aus Sodom gehend, ehcdempin der
Sammlung Sergardi zu Florenz. B. Capitelli stach noch den von
den "Pächtern trunlsen gemachten Loth, die sterbende Magdalena,
wie ihr ein Engel das Kreuz reicht, Andromeda an den Felsen ge-
schmiedet, eine heil. Fanxilie, den trinkenclen Jüngling, und den
Alten. der ein llrliitlcheil lieblioset. S. Muluari ätzte die Geburt Christi,
und Pazzi stach Manetti's ßildniss in der florentinischeim Gallerie.
Von ihm selbst radirt sind nach der Angabe im Cabinct Paigxxon
Dijunval P. 25:
1) Die Beschneidung Christi. Rutilius Manetus 1655.
2) Der längel, gvelcher einen schreibenden Ileiligen mit Licht
iihergiesst- Guerricus Igniacenis abbas.
Mälllßttl, DOmGTIICO, Maler, vielleicht der NclTe cles Oblgen, malte
zu Siena in Oel und Fresco. Er arbeitete nicht viel, und auch
nicht so gut als Rutilio. Lanzi erwähnt eines belebten Bildes im
Hause Magnoni. Pecci sagt, dass F. Brizio nach diesem Künstler
gestochen habe. Letzterer starb 1626.
Manfrßfll, 331101011130, Maler von Mantua, genoss den ersten
Unterricht bei Runcalli (POIIIGPQIICiU), zuletzt aber begab er sich
in Caravaggixfs Schule, wu er so viel gewann, dass man ihn selbst
den zweiten Caravaggio heissen könnte. Er malte Soldaten, Con-
certe, Spielpartieil u. a. ganz in der Weise jenes Meisters, so dass
man seine VVerlae mit jenen Caravaggids verwechselt hak. Indes-
sen siud rlieses im Allgemeinen keine musterhaften Gemälde; seine
Zeichnung ist uneorrekt, das Colurit fällt ins Schwarze, wenn es
auch kräftig ist. Er ergab sich einem zügellusen Leben, und die
Aussehweifung war auch die Folge eines frühen Tudei. Er starb
in Rom vor 1621, nicht 40 Jahre alt.