Elmu beschädiget, den Einsturz; es ist aber zu wünschen, dass
die Sicherung auf eine der Pracht des Denkmals angemesse
nere Weise als bisher geschehen möge. Ueber dem Haupteingang
dieses Schlosses, jetzigen Arsenals, im Innern- des Hofes,.befindet
sich ein schönes Relief der Madonna mit zwei Engeln, welches
nach L. Schurn von Giuliano seyn könnte, da es dem Gefühl und
Style nach verschieden von den harten und steifen Figuren am
Triumphbogen ist.
VonvGiuliano ist ferner die Verzierung der Porta Capuana von
weissem Marmor mit Pilastern in compositer Ordnung. Man hat
leider eine entstellende Attika darauf "angebracht". In Rom baute
Giuliand im ersten Hof-des Pallastes von St. Peter die Loggien von
Travertinstein mit drei Säulenreihen übereinander. Man hat die-
sen Hof für den naehmals von Bramante und Rafael umgeänderten
Cortile di S. Damaso genommen, wahrscheinlich aber gehört er
demivon Paul II. errichteten Theile des vatikanischen Pallastes an,
welcher unter Paul V. wegen Verlängerung der Peterskirche nieder-
gerissen wurde. S. Platnen etc.' Beschreibung von Rom Il. 1. 295.
Nach der Zeichnung dieses Künstlers wurden auch dieMariixor-
loggien gebaut, von welchen der Palast den Segen ertheilt; ein
grosses YVerl-z; mehr _zu bewundern aber ist der Pallast, welchen
er zugleich mit der Kirche des heil. lVIarcus zu Rom für Pabst Paul
errichtete, dieses 1455." nach mehreren damals geschlagenen Me-
daillen mit der Facade des Gebäudes zu urtheilen. Dieses ist einer
der grössten Palliiste Roms, in eigenthümlichern crnstem Style, ohne
antiken Prunk. Der Pallast erinnert durch die Zinnen, welche das
Dach umgeben, an die Festungswerke des italienischen lYIittelal-
ters. Die Fenster sind im vorgothischen Geschmacke angelegt:
zwei kleine von_einen1 grösseren umgebene Bogen, die in der
Mitte, wo sie sich vereinigen, von einer Säule getragen "werden.
Der Thurm desselben" erinnert an die in dieser Zeit erbauten Glo-
ckenthiirme der Iiirehen S. Maria dell' Anima und S. Spirito in
Rom. Vasari sagt, der Künstler habe dabei eine unendliche Menge
von Travertinsteinen in der Nähe des Triumphbogens des Coustan-
tins ausgegraben, die Gegenpfeiler der Fundamente einer Seite
des Colosseums waren, welches auf jener Seite zusammenstürzte,
weil vielleicht das ganze Gebäude nachgab, wie Vasari meint. Bot-
tari glaubt, hieraus sei die Fabel entstanden, dass das Colosseum
auf der Abendseite niedergerissen werden sei, um die Steine, zum
Marcuspallaste zu verwen en. Allein die Abtragung dieses Theiles
geschah weit früher. Gleiche Bewandtniss dürfte es nach Schorn
auch mit Erbauung des farnesischen Pallastes haben, von welchem
ebenfalls die Sage geht, Paul III. habe, um die dazu nüthigen
Steine zu gewinnen, das Colosseum einreissen lassen. Von Rom
aus sandte der Pabst den Architekten nach Loretto, woselbst er
das Schiff der Kirche neu gründete, dieses 1464. wie aus Thiersch
Reisen etc. I. 118!!- zu ersehen ist. Dass Benedetto die Kuppel ge-
wölbt habe, erwähnen wir im Artikel desselben. Giuliano- musste
nach Neapel zurückkehren, um die dort angefangenen Arbeiten zu
vollenden. Er baute jetzt ein Thor nach dem Schlosse zu, bei
welchem mehr als 30 Figuren anzubringeawaren, die Benedetto
in Florenz verfertigen sollte. Durch den Tod des Königs blieb.
das Werk unvollendet, und jetzt sind alle Ueberreste verschwuns
den. Der Künstler starb zu Neapel noch vor dem Könige, in ei-
nein Alter von 70 Jahren, wie Vasari versichert; allein man wird
aus dieser Angabe nicht klug. Alfons I. regierte von 1455 bis
1453; ihm fegte in Neapel Ferdinand l. bis 1494, wo Alforß