176
Maes ,
Canini
VEIII.
Maestrassi.
Schaafpelze daliegenden Rinde das Tuch aufhebt. Später sah man
von ihm die Mutter mit dem Rinde, das nach dem Lämmchen
langt, der alte Vater im Grunde; die betende Röinerin mit einem
Iiinde in der Iiirche bei Lampenbeleuchtung, fast lebensgrosses,
entzückendes Bild; das Atelier des Künstlers in Brüssel mit den
Zöglingen. ein Bild von überraschender Iiunstfertigkeit in Model-
lirung und Färbung; eine Familienscene u. s. w.
Maes befolgt eine eigenthümliche Richtung. In der Composition
weder sehr bedeutend, noch sehr streng in der Zeichnung wissen
wenige Künstler diese Mängel durch Vortrelllichkeiten jeder Art
wieder so gut zu machen, als er. Der Ausdruck des Gemüthslebens
ist bestimmt, das Ganze ansprechend, freundlich und klar, und
für Schönheit der Formen besitzt er ein besonderes Talent. Im
Iiunstblatte von 1856 N0. 5 spricht ihm aber ein Referent Naiveiäg
der Darstellung ab, und so, wie schonbemerkt wurde, auch in
der Zeichnung findet er durchgängig Unbestimmtheit, so dass in
den Theilen des Gesichtes und Körpers der Muskel- und Knochen-
bau nicht durcligefühlt wird. Grosse Kraft der Färbung und vor-
zügliche Gewandtheit im Helldunkel sind dann wieder unläugbare
Vorzüge dieses Künstlers. In technischer Hinsicht sind seine Bil-
der von grosser Vollkommenheit; sein_ Pinsel ist breit und sicher,
geschickt, die Farben iii höchster Reinheit aufzutragen. In der
Ausführung ist dieser Bunstler nicht ängstlich, nicht selten liebt
er ein starkes Impasto. In den weiblichen Figuren findet man
häufig ein wiederkehrendes Gesicht.
Einige Werke von Maes sind durch Abbildungen bekannt. In
der Sammlung der Werke alter und neuer Meister aus allen Fä-
chern der Kunst von Bodmer u. A. 1856 ist lvon Stellfan die Ita-
lienerin mit dem Iiinde lithugraphirt. Seine betende Römerin, im
Besitze des Grafen Raczynski, hat (I. Wildt lithographirt.
M388, Canim V30, Maler in Gent, wahrscheinlich der Vater des
Obigen, und somit Professor an der Akademie daselbst. Er ist als
Historienmaler sehr geschätzt. Im Jahre 1830 war er noch thätig,
und dann glauben wir auch, dass dieses jener Maes ist, der in
Fiissly's Supplenxenten erwähnt wird. Dieser Maes (ohne nähere
Bestimmung) brachte 1805 zu der Ausstellung in Antwerpen bei
Gelegenheit der Anwesenheit des ersten Consuls Bonaparte Arbeiten.
Maes ,
auch Maas.
Maes oder Mast, Hermann van dgzr, Malervonßrighschü.
1er von Franz Floris und F. Franken. Er malte zu Delft histo-
rische Bilder, wie Vc-rmander versichert.
MQCSITHIII, Mlßhßlß, Landschaftsmaler zu Mailand, wurde um
1790 geboren. Er machte gründliche Studien, sowohl nach guten
Meistern, als nach der Natur, und seiner Verdienste wegen wurde
er dann zum Professor an der Akademie der Iiiinste in Mailand
ernannt. In seinen Bildern herrscht Wahrheit in Form und Farbe,
und letztere ist besonders warm. In den Hintergründen verfährt
er öfter zu eintönig.
Anderwärts fanden wir diesen Künstler Maestrassi genannt.
Maestrassi ,
s. den obigen Artikel.