Madden ,
Wyndham.
Christoph.
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sich gebildet, wciss man nicht; in einem mit Macrinus d'Alba
bezeichneten Bilde in der Sakristei der Hauptkirche zu Trier er-
kennt aber Lanzi den Geschmack Bramante's und gleichzeitiger Mai-
länder. In der Landschaft hat er das flavianische Amphitheater an-
gebracht, und daraus wäre zu vcrmuthen, dass er Rom, oder
noch Vinci's gebildete Schule gesehen ha_be, wie Lanzi meint. Wo
er sich immer auch gebildet haben möge, er ist in jener Gegend
der erste Künstler, der sich dem neuen Style nähert, und scheint
nicht blos in Asti und Alba, wo manche Cabinet- und Altarbilder
von ihm sind, geschätzt worden zu seyn, sondern auch in Turin
und im Hause des Fürsten selbt. Ans diesem Hause dürfte nach
Lanzi der zu den Fiissen U. L. F. und der sie umgebenden Heili-
gen abgebildete Cardinal im Dome seyn. In Turin hat er wohl
mehrere Bilder hinterlassen, aber vor allen Hauptstädten Italiens
hat diese am liebsten neue Gemälde an die Stelle der alten gesetzt.
ln der Capelle S. Ugone in der Carthause zu Pavia ist ein in sechs
Felder abgetheiltes Bild, dessen auch Lanzi erwähnt, aber nicht
mit dem genauen Inhalte. In dem oberen Felde ist der auferstan-
(lene Christus und 2 Evangelisten, darunter die Madonna und 2
Engel , in den untersten S. Ugone und Anselmo. Es soll eine der
schwächsten Arbeiten dieses Meisters und doch ein verdienstliches
Bild seyn. Vgl. Lanzi III. 508 und die Anmerk. v. Quandt.
Madden, Wyndlwm, Maler, der in der zweiten Hälfte {los vori-
gen Jahrhunderts in England lebte. Er malte Bildnisse. W. Dickin-
son stach nach ihm das Bildniss des Lord J. LiHbrd.
Maddersteg, Mlßllßßl, Maler, geb. zu Amsterdam 166g, gest.
170g. -Er war Backhu sen's bester Schüler, und namentlic in Ab-
bildung vun Schiffen llxeriihrnt. Diese mächtigen Formen machen
seine Bilder interessant, und dann wirken sie auch durch kräftige
Haltung. Seine Gemälde kamen an verschiedene Höfe, und viele
derselben entstanden in Berlin, wo er lange lebte. Im k. Museum
daselbst werden von ihm jetzt zwei Bilder aufbewahrt: das eine
brillante Scliiflsformen, das andere einen Wallfischfang vorstellend.
Dass Maildersteg auch in der Schißsbaukunst erfahren gewesen,
gehört nicht hieher.
Maddox 2 ein. jetzt lebender englischer Maler, der bereits seinen Ruf
gegründet hat. Er malt Arehitekturstiicke, die in Bestimmtheit der
Umrisse, in Durchsichtigkeit der Schatten und in geistreicher An-
ordnung von keinem seiner Landsleute noch erreicht worden seyn
sollen. Er vereiniget ebenfalls Genauigkeit und Einsicht in die
Details mit einfacher keuseher Hirbuiwg. Durch das liunsthlatt von
Dr. Schorn ist dieser Künstler aueli in Deutschland bekannt ge-
wor en.
Mader, ChTlStÜPh, Bildhauer von Oberstorf in Böhmen, arbei-
tete in Wien. Er hat den Ruhm, die zwei Deuksäulen vor der
Kirche des heil. Carl Borromäus nach Art der Trajanischen errich-
tet zu haben, allein der Bildhauer Jakob Schletterer hat den mei-
sten Antheil an diesen berühmten Werken; doch sobald man sei-
ner nicht mehr bedurfte, suchte ihn Mader zu entfernen. Letzte-
rer war auch Mitglied der Akademie in Wien, und da starb er
1761. Es finden sich von ihm mythologische Vorstellungen in
Blei- lißßrßlißfs, mittelmiissige Waare, auf welcher zuweilen ein
Monogramm steht.