Volltext: Lodge - Megen (Bd. 8)

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Luinl , 
Aurelio. 
Oratorium StÄMichele in Porta Nuova und von Torri beschrieben; 
die Halbfiguren der Martha und lYIaria Magdalena, und vier hlei- 
nere Bilder, neben andern aus Luini's Schule. 
In der verlassenen (Jertosa bei Pavia ist ein schönes Marienbild 
mit dem Iiinde, das eine Nelke bricht, Frcscogemlilile iireincm 
Rahmen. An. der Pforte dieser Carthauso malte er einen culossaleix 
Christoph, ein bedeutsames Bild. 
Im Musco Borhonico zu Neapel ist ein trellliches Bild der Ma- 
donna mit dem Iiinde, und zwei Anbetungcn des Kindes. In einem 
der Gemächer des Prinzen Leopold daselhst ist eine Geburt Christi, 
ein Werk, das der Meister kaum jemals schöner gemalt hat. 
Trcfflich ist auch die Madonna mit dem iiinde und die heil. 
Anna in der (lorentinischen Galleric. Dieses Bild ist nach Art ei- 
nes Freseogemäldes behandelt. 
Auch in England sind verschiedene Bilder von Luini. 
In der Nationalgallerie ist Christus von vier Sehriftgelehrtcn um- 
Wben, halbe Figuren, dort dem L. da Vinci zugeschrieben. Dr. 
nagen, Kunstwerke etc. in England I. 185. vindieirt dieses Bild 
dem Luiui, da ihn mehrere Gründe zu dieser Annahme bestimmen. 
In der Bridgewater Gallerie ist ein schöner weiblicher liopf, von 
der Gallerie Orleans her noch da Vinci genannt. Bei E, Solly in 
London ist ein Altarbild aus der Cathedrale in Comu, welches 
zu den schönsten Werken gehört. Es stellt das auf dem Schuosse 
der lYIutter stehende Iiind vor, wie sich dieses gegen den an einem 
Baum gefesselten Sebastian wendet; gegenüber ist St. lloehus, 7 F. 
hoch, 5 F. breit. Die Maria ist hier von seltener Schönheit und 
Milde des Charakters, so auch das liind. Lord Ashburton schreibt 
ihm in seiner Sammlung eine llrladonna mit dem Iiinde zu, Waa- 
gen möchte aber das Bild dem" M. iYOggiono vindiciren. 
Im k. Museum zu Paris, wo ehedem so viele Bilder von Luini 
waren, ist noch eine heil. Familie, wo das Tcsuslsind den Arm 
ufn den Hals der Mutter legt, und Joseph mit dem Stecke in Be- 
trachtung dasteht. 
 In dcrl-x. k. Gallerie zu Wien ist eiri schönes Bild der Hcrodias, 
wie sie vom Ilenlger das Haupt des Täufer: empfiinnrt. In der griiflich 
Thurmschen Gallerie daselbst Vist eine lYladunxla mit dem Binde, 
und in der Esterhazy'scl1e11 Sammlunw die heil. Jungfrau mit dem 
liinde, der heil. Elisabeth und dem äleiuen Johannes, ein anmu- 
thiges Bild. 
In der k. Pinakothek zu München ist sein Werk die heil. Cntha- 
nna mit dem Marterzeichexi, die heil. Jungfrau, die dem Iiimlc 
die Brust reicht, und die heil. Jungfrau mit dem lliude auf dem 
Schoussc, dem Johannes eine Blume reicht. Dieses Bild und 
die heil. Catharina sind durch Lithographien bekannt. In der her- 
zoglich Leuchtcnbergischen Gallerie daselbst ist Vun Luini der hl. 
Hieronymus in der Einöde, und die hciLJungfrau mit dem Iiiinle, 
welches eine Nelke hält. 
Lllllll, Aurello, Maler und Sohn des Ohigen, aber nicht von 
gleichem Verdienste. Seiner erwähnt 1584 Lumazzo ehrenvoll. Er 
rühmt ihu wegen seineßlienxltnisse in der Anatomie, seiner Land- 
schaften und Pers clstive. In seinen: 'l'ratatto dclla pittura 
.x1eunt er den Aureljio als den Besten der damaligen Mailänder, 
 welcher Puliduufs Styl glücklich uachciferie. Bei dieser (ielegcu-
	        
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