Luini
oder Lovino,
Bernardino.
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Schönheit der Farben hat verloren, doch ist das Ganze, einige
Stollen ausgenommen, noch wohl erhalten, von angenehmer Har-
monie. Diese Gemälde sollen die beriihmteren und bekannteren
in Sarono und in Mailand noch weit übertroffen. Im Refectorinm
malte er das Abendmahl auf die Wand, lebensgrosse Figuren. Die-
ses Bild enthält viele Schönheiten. aber auch viele lieniiniscenzen
aus dem seines Meisters Leonardo. Eine Madonna, Halbfigur,
linhs der kleine Johannes, über der Thiire des liefectoriunls, wett-
eifert mit RafacPs Madonnenbildern. Dieses Bild ist ganz gut er-
halten, QUSSCFUYKlOUiliClI kräftig, schön und warm von Färbung.
Die Verzierungen um dieselbe sind von Aurelio Luini gemalt. Von
den Bildern in LllgnnO hat C. Artaria die Madonna mit dem Jesus-
laindc und Johannes gestochen. .
Bernarilino malte auch im Monasterio Maggiore zu Mailand, in
mehreren Kirchen am Lago Maggiore, und anderwiirts, häufig aber
bediente er sich bei solchen Arbeiten der Gesellen, von denen das
minder Gute herrühren magÄ
_Unter den Bildern in den Kirchen zu Mailand riihmt Fiorillo
die Anbetung der Könige in St. Eustorgio als eines der Meister-
stuche dieses Künstlers. In der Brera daselbst ist ein aus der Mauer
gesiigtes herrliches Frescogcmiilde init Maria auf dem Throne sitzend,
liehen ihr St. Anton und Barbara, unten ein Engel, der die Zither
spielt, bekannt durch M. Bisfs herrliches Blatt. Ein zweites Bild
ilerselbenmSainxnlu11g, die l-lerodias, wie sie das Haupt des Ti-iu-
ters einphnigt, hat G. Garavaglia gestochen, Den kleinen Johan-
IICS und die Magdalena auf der Anibrosiana in Mailand haben wir
"bei? CYVYRIlHIt, _und fugen daher nur bei, dass sich daselbst auch
zwei Frescogeinailde mit der Gcisslung und Verspottung, undeiiie
bedeutende nnzahl von Studienliöpfen von Luini befinden. Den
Johannes nnt dem Lamme, das er liebkoset, hat G. Geniani gesto-
chen und P. Antlcrloni das Blatt vollendet. Das Urbild dazu ist
indessen nicht jenes der Ambrosiana, sondern es wird in der Samm-
lung Passalacqua aufbewahrt. Densel-ben Gegenstand, aber nach
einem andern Bilde niit einiger Abänderung hat G. "Müller gesto-
chen, so wie Oberthiir. In der Sammlung Gozzi zu Mailand ist
(llc Geburt Christi mit Maria, wie sie mit zwei Engeln das liind
anbetct, und dieses liebliche Bild ist uns durch den Stich der C.
Piutii bekannt.
In St. Maria delle Grazie zu Mailand befindet sich am Eingänge
der liapelle vom Hoehaltar am Empor eine thron-ende Madonna,
ul Frescu gemalt. In St. Ambrogio in eben dieser Stadt sieht man
in einer Seitenkapelle von ihm zwei Frescogemiildei: den Kampf
und das Ende des heil. Georg vorstellend. Im Pallaste des Dllßü
Littn sind sechs ausgesügte Freseolwilder von diesem Meister.
In der Gallcrie Melzi zu Mailand waren zwei grosse Gemälde
von 1526, von denen das eine die heil. Jungfrau in einer Land-
schaft vorstellt, zu ihren Fiissen ein Engelchen, St. Martin, wie
01' dem Armen einen Mantelfliigel reicht, den heil. Stephan und
ulien Gnttvalcr. Das andere zeigt ebenfalls die heil. Jungfrau vor":
mit einem Bisehofe, der "fiir einen vor ihr luliecuden Armen Hiilfe
Sucht. Daselbst war auch eine Krippe, die lebensgrusse Gestalt
des heil. Buchns mit einem klngel, in der Iiirchc der Brera in Purlil
Nuova zu Mailand von der Mauer alagcnnxnmen und auf Leinwand
gelegen, wie das Bild der heil. Jungfrau daselbst; St. Agatha rnlt
dCP Palme, die Anbetung der Hirten mit 16 Figuren, ehedem 1m