118
Luger.
Luhout.
nes, welches einen versteckten Verbrecher im Gefängnisse vorstellt,
wie ihn der Priester zum Tod vorbereitet. Der Mönch ist von er-
greifende-m Ausdrucke, man machte aber dem Künstler bemerlalieh,
dass der Kopf des Verbrechers aus Guörinäs Bild des Marcus Sex-
tus entnomlnen sei. ln Zeichnung und Farbe ist das Bild vortref-
lieh. Ein drittes Gemälde von 1852, das er, wie die obigen, in
Rom malte, stellt eine neapolitanische Familie dar, ein klares,
zartes Bild, ehngeiixhr viertel lebensgrossl, wie jenes des Verbre-
chers. Im Jahre 185.1 zog besonders sein Tell im gebrechlichen
Halme die Aufmerksamkeit auf sich, genau beschrieben im Iiunstblatte
vun jenem-Jahre N0. 97. In allen seinen Bildern herrscht grossß
Stärke -,dcs Ausdruckes und auch im Uebrigen grusse Iiunstfertig-
heit.
Lllgßf, Formschneider oder Holzschnitzler, der in Nördlingen gelebt
hat als Laycnhruder bei den Franzislsanern. Man liest in einem
Necrulogium derselben, das mit dem Anfang des 15. Jahrhunderts
schliesst: VII. Id. Augusli O. Fr. h. Luger laycus optimus incisor
lignoruln. Fiorillo meint, das Incisor lignorum bedeute einen
Formschneider, da die Nördlinger Franziskaner die Arbeit des
Bildhauers immer mit "sculpere" bezeichnet haben sollen. Er
glaubt auch, die dortigen Franziscaner und Dominicaner hätten
Heiligenbiltler, anfangs ohne, dann mit Text, in Holz schneiden
lassen. Allerdings ging auf solche Weise die Formschneidekunst
der Typograyhie voraus, und dass Luger Formschneider gewesen,
könnte auch der Umstand etwas wahrscheinlich machen, dass in
einem der Nördlinger Steuerbiichcr von 1428 bereits ein Wilhelm
Bricfclrucker vorkommt. S. W. Kegler.
LllgßSl, Maler, dessen Name auf einem Blatte mit der heil. Mag-
dalena, von Prenncr, steht. Da liest man in der Mitte: Lugesi
pmx.
Luhne, JOilChlm, Maler in der zweiten Hälfte des siebzehnten
Jahrhunderts, war Schüler dies: A. Bäeker," dessen Manier er so
gut nachahinte, dass Viele seine Werke mit denen Baekers um den
Vorrang stritten. Er zeichnete eben so kühn, als dieser Meister,
nur nicht so anatomisch richtig; dagegen kommt er ihm aber im
grossen Styl der Gcwandung bei. Die Gesichter sind jedoch nicht
so gewählt, als bei Hacker. Seine Bilder sind Kniestücke, öfter
über Lebensgross. Die erstern seiner Werke sind etwas bunt; spä.
ter lernte er bei Carl Loth, und jetzt fällt seine Fiirbungins Bräun-
,liche, neben vielen Schattenpartien. Im Ganzen sind aber seine
Bilder mit Leichtigkeit behandelt und nicht unangenehm." Viele
sind in Hamburg, wo der Künstler gegen 1700 sich aufhielt.
Lnhne oder Luhn, l, Maler, muthmasslich Sohn oder Bruder
des Obigen, malte ähnliche Gegenstände, wie den Obige, nur in
einer kleinlichcren Weise. Auch seine Färbung 1st nicht so ge.
fällig, und in charakteristischer Bezeichnung steht er dem Joachim
Luhne ebenfalls nach. Doch hat auch er einige sehiitzhare Bilder
geliefert, wie das Bild des Jones, den su eben der Fisch ausge-
spieen, in der Ilaupthirehe zu Quedlinburg.
Dieser Künstler lebte und starb in Hamburg, in der ersten Hälfte
des vorigen Jahrhunderts.
LUIIOUI Maler aus dem Ilaa", ein 'ctzt lebender cschiclster Künst-
9 P 1 .3
1er, dessen Lcbcnsvcrhultmssc wzr aber nlcht crlahreu haben.