Volltext: Lodge - Megen (Bd. 8)

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Lützelburger 
oder Leutzelburger , 
Hans. 
Wenn nun dieses Blatt  nach doch gewiss auf der Hand lie- 
gendem Schlusse, dem nur iiberkiinstliche Logik sich entziehen 
kann,  dem darunter stehenden Hans Leutzelburger .als 
„Furmschnider" zugeschrieben werden muss, so liegt eben so nahe, 
das schon bemerkte HN oder [IN (so wird es auch in der Holbei- 
nischen Mappe K. I., 15. n. 26 der ldaseler Univertitiitsbibliothck 
angesehen) für das Monogramm des Hunstlers, d. i. des Zeich- 
ners zu halten: wie aber dieses mit Holbein's Namen zu ver. 
binden sei, wird nur erklärlich, wenn jenes H. N. als der An. 
fangs- und Endbuchstabe Holbein's genommen wird, ein um- 
gewöhnliches VVagniss, dem sich nur etwa VVaagen's Versuch (Ver- 
zeichniss der Gemäldesammlung des k. Museums zu Berlin 1850. S. 
155, 111) gleichstellen lässt, aus einem B und N den Namen Ber- 
nardi N. von Orley um 1526 zu vermuthen. Uebrigens be eguet 
dieses durchaus verbundene HN nochmals auf einem ähnäichen 
Tiitclchen eines I-lolzschnittes, Blumengewinde darstellend mit zwei 
Engeln und fünf Knaben, deren einer trommelt, einempfeift: 
ganz Holbeinische Zeichnung und als solche auch in der Hol- 
beids-Mappe zu Basel. 
Hans Leutzelburger aber gibt sich noch auf andern Bläftem 
durch ein getrenntes H. L. und dem Beisatze FVBD und FVR (d. 
i. FVBNISCIINIDEB) zu erkennen, z. B. auf der Titeleinfassung 
zum Neuen Testamente "Das ne- Iwe Testament] gantz klärlich 
auss dem re- Ichten grunde TeutschLj etc. Auch die Offenbarung 
Joannis etc. Basel, Thom. Wolif 1525 (vgl. Aufsess Anzeiger für 
Kunde des D. Mittelalters 1835, 3- 305. Weigel Catalog lI., 58. 
n.  als einzelnes Blatt auch in der Holbeimschen Mappe der 
Baselcr Universitätshibliothek N. 59.  _Da5 verbundene 1-11, aber 
gebraucht derselbe nochmals auhdem Bilde des Nicolaus Bourbon 
(Nicolai ßorbonlrNugac. Basel 1555, 1553, 1540), ohne Zweifel 
von Holbein gezeichnet, den Jener in seinen Epigrammendistichen 
mehrmals lobt. Ausserdem aber fallen ohne allen Zweifel (man 
müsste denn ganz zweifelsiichtig oder zweifelsichtig seyn) derselben 
geschickten Hand die schon genannten Blätter der Alphabete, des 
Ablasses, welchen selbst Herr v. liumohr dem Leutzelburger lässt, 
des Erasmus mit dem Terminus, der Titeleiniassungen etc., wel- 
che wir sogleich besonders aulTiihx-en werden, zu, und sie be- 
finden sich auch meist sämmtlich in der Holbeinmappe zu Basel, 
z. B. das Wappen Christoph Frosehauers zu Zürich (Bl. 23: Chri- 
stof ]I"roschIover zvo zvrich), das kein Anderer geschnitten haben 
kann. Gleiches gilt von den Bildern des  die nur der Form- 
schneidcr des Todtentanzes geschnitten haben kann. Wer aber 
die besonders gegen das Ende jener Imagines oder Icones Veteris 
'l'estamenti (in der ersten Lyoner Ausgabe von 1558 erasmisch In- 
strumenti) vorkommenden, lateinischen Schriftblätter mit Leu- 
tzelburgefs Alphabete vergleicht, wird schon von dieser Seite 
nicht mehr an der Einerleiheit des Schneidekunstlers zweifeln. 
In der Holbeinischen Mappe zu Basel (H. 1 , 15) befinden sich 
gleich nach der oben besprochenen Waldsclllacht (n. 26) noch gleich 
gut geschnittene Blätter mit dem ganz Hhllllühen Monogramme 
HL (mit halbkreisförmigen Ausschnitte des Querstriches, 1110119- 
grammartig verbunden): n. 2? von 1516 (der Ritter Georg mit dem 
Drachen, und Maria mit dem Iiinde, Joseph und dre; Engeln) 
n. 28 von 1516 (Paulus mit dem Beile; eben so Andreas). Dage- 
gen findet sich in Hans Burgmaiefs _Mappe auf B1. 5 auf einem 
derbtiichtigen Holzschnitte der Veromca wieder unser HL (mono- 
grammartig verbunden).
	        
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