K n eb cül ,
Leopold.
Knecht,
Peter.
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Hand schöne und fleissig vollendete historische Zeichnungen und
Genregemältle, Seenen, welche deutlich zum Beschauer sprechen;
wie neben anderen sein Cisterzienser, der einer in Gram versenk-
ten Wittwe mit zwei Iiindern Trost ertheilt. Der Iiiinstler hat hier
das unschuldige, unbewusste Lächeln der Kleinen, den Schmerz
der weinenden iWIutter und das ernste Nachdenken des erwachse-
neren IYIädchens gut bezeichnet. Im Jahre 1856 stellte er in einem
Gemälde Pilger dar, und auch dieses Bild verdient eine riibmliche
Erwähnung, wie mehrere dieses trefflichczt Künstlers.
Knebel, Leopold, llrIaler zu Berlin, wurde um 1310 geboren,
und auf der Akademie der Künste daselbst in die Grundsätze der
IYIalerei eingeweiht. Nebenbei genoss er auch den Unterricht des
Inspelstors Tcrnite, und auf solche Weise erhräftiget, konnte er
schon 1828 mit seinen Leistungen hervortreten. Er malt Bildnisse
und Genrestüche. auch historische Darstellungen; und mehrere sol-
eher Bilder sah man bei Gelegenheit der Berliner Hunstausstellungen.
Im Jahre 1836 coneurrirte er um den ersten Preis der Malerei,
wobei aber liaselowsky als Sieger vom Schauplatze trat. Doch
auch die Arbeit linebeFs war gut, in mehrerer Hinsicht ebenfalls
preiswürdig.
Knebel, VV. V01], Fräulein, Hunstliebhaberin, die um 1795 in
Berlin Zeichnungen zu den Iiunstausstellunlgexi gab. Diese sind
nach grossen lYIeistern gefertiget, in Iiothstcin und in schwarzer
Kreide.
KB001111, Peter, der Besitzer einer berühmten Waffenfabrilt in
Solingcn, findet ebenfalls in der Reihe der Künstler eine Stelle.
Er stammt aus einer Steiermärkisehen Familie, die seit Jahrhunder-
ten berühmte Walfenschmiedc zählte, und 1798 wurde unser Iiünst-
ler geboren. Des Vaters früh beraubt, hatte er sich in seiner frii-
hen Jugend nicht der glücklichsten Verhältnisse zu erfreuen, seine
gebildete Mutter sparte aber kein Opfer, um auch den Sohn als
nützliches Glied des Staates hcranbilden zu lassen. Knecht gewann
schon frühe das Lob eines guten Zeichners, und das Stempelschnei-
den, Damasciren, Vergolden u. s. w. boten ihm' die Mittel, um
Bücher- und Instrumente einzukaufen. In seinem 19. Jahre hatte
er sich auch schon im Malen, Iiupferstechen, im-Steinschneiden und
in Verfertigung mathematischer und optischer Instrumente mit Glück
versucht, und endlich übernahm er das 14 Jahre stillgestämlene
TVafTenfabrih-Geschäft seines Vaters. Es tratenihm dabei unend-
liche Hindernisse entgegen, aber sich mit alleriliraft: dagegen stem-
mend, sah er sich schon nach drei Jahren im Besitze des schönsten
Geschäftes, und gegenwärtig ist seine Fabrik eine der glänzendsten
in Europa. Seine Fabrikate gehen selbst nach England und Indien,
da seine Damascener Klingen an Güte und Schönheit selbst die
orientalischen von Golconda, Schiras und Chorossan iihertrellen.
Selbst Meister in allen Metallarbeiten, ein trefflicher Zeichner und
Medailleur, veredelte er die Formen und Verzierungen seiner Fabri-
ltate so sehr, dass seine Damascirungen, Vergoldungen, Niellds
und Incrustationen in Gold, Stahl etc., meistens in eigenen Erfin-
dungen bestehend, alles bisher bekannte dieser Art übertreffen.
Früher bezog die Solinger Fabrik die feinen Montirungen von.
Stahl, vergoldeter Bronze und Silber aus London und Paris, gegen-
wärtig aber liefert diese Manufaktur solche selbst nach den erwähn-
ten berühmten Städten,
Iinechfs Iiunstleistungen und die ausgezeichneten Verdienste um.
die Vliaffentabrikatiou fänden auch überall die höchste Anerkennung