Volltext: Keyser - Lodewyck (Bd. 7)

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Kleyne. 
Klieb er , 
Joseph. 
sein Meister, und 1808 besuchte er als k. Pensionär Paris, wo er 
auch David's Unterricht genoss. Nach zwei und einem halben 
Jahre besuchte er Italien, um die Meisterwvcrke und die Natur jenes 
Landes zu studiren. In Rom malte er die Ansicht von Aqua-Cetosa, 
die man 1810 auf der Iiunstausstellung in Amsterdam sah. Endlich 
kehrte er in's Vaterland zurück, und da trat er bald darauf als 
Offizierin den Dienst der Nationahniliz. Er war mit seinem Bataillon 
in der Schlacht von Quatre-Bras, starb aber in Folge seiner Ver- 
wundung 1816. Die Anzahl seiner Bilder ist daher geringe, aber 
sie verrathen einen tüchtigen Künstler. J. Hulswit hat ihm etliche 
staffirt. 
Hleyne, s. Kleine. 
Bliebcr oder Jileber, Urban, Bildhauer, um 1740 zu Teifs gm 
Oberiniathal geboren, trat zu Stams bei Ileindl in die Lehre, ging 
dann nach Augsburg und endlich nach Wien, um an der Akademie 
der {Künste unter Prof. Schletterer seine Studien fortzusetzen. In 
der Folge wurde er als Holbildhauer nach Innsbruck berufen, und 
hier starb er 1800. Auf dem Gottesaclxer in Innsbruck ist von ihm 
das Monument des Baron I-Iormayr, (las grosse Grabmal des Grafen 
Paris von Wolkenstein, die Statue St. Johanns, auf der Innbrücke, 
das Grabmal des Grafen Leopold von Trapp zu Batzen u. s. w. 
Er hesass auch besondere Geschicklichkeit in Caschir-Arbeiten. 
Klieber, JOSBPlI, Bildhauer, Sohn des Obigen, wurde 1775 zu 
Innsbruck geboren, und schon in fruher Jugend zum Zeichnen 
angehalten. im Jahre 1192 ging er nach Wien, um sich auf der 
Akademie weiter auszubilden, und hier genoss er besonders den 
Unterricht Zauner's und lVI. Fischers Sechzehn Jahre arbeitete 
er in fremden Ateliers, und dadurch erlangte er solche technische 
Fertiglseit, dass er darin nicht leicht von einem seiner Zeitgenossen 
überboten werden diirfte._ Nach Verlauf dieser Zeit begann er für 
eigene Rechnung zu arbeiten, und da er als Mann von ausgezeich- 
netem Talente bekannt wer, so sicherten bald ehrenvolle Aufträge 
 seine Existenz. 1m Jahreußlll wurde er Direktor der lVIedailleur-, 
Gi-avir- und Iiunstprofessionisten-Sehule, und diesem Amte steht er 
noch immer mit unerinudeter Tliiitigkeit vor. Dabei leitet er auch 
die zahlreichen Arbeiten in seinem Atelier. 
Unterlseinen vielen gelungenen Leistungen sind besonders auszu- 
zeichnen: Ueber 100 kleinere und grössere Basreliefs und ohnge- 
fzihr 40 kleine und grosse Statuen für die Gebäude des Fürsten 
 Lichtenstein zu Eisgrub, Lundenburg etc., mehrere Statuen und 
 Basreliefs im Pallast des GrafenN. Esterhazy in Czaguar; und in 
der Iiirche und Familiengruft zu Ganua in Ungarn, die Gruppe 
von 9 Figuren und 7 Basreliefs an dem polyteclinischcn Insgitute 
in Wien. Im Schlosse des Ei-zherzogs Karl zu Weilburg bei Baden 
sind seine Werke: das grossc Wappen, der riesenhafte vvasserspeiende 
Kopf, die lebensgrosse Gruppe von Flora und Zepliir, die zwei 
Gruppen weiblicher Figuren als Laternenträgerinnen. In den Zim- 
mern des herzogl. Palais auf der Bastei zu Wien sind Gypsstatuen 
von ihm: Apollo und die g Musen, uberlabensgross; Minei-va und 
zwei Sphinxe. Zu Iilausenburg in Siebenburgen errichtete er die 
Ehrenpyramide Franz  mit {igurenreichen Basrelieis am Piedestal. 
Diese Pyramide und die l3ildwerke,_ welche. er für den Erzherzog 
Karl ausfülirte, mögen die besten dieses Iiunstlers seyn. Von ihm 
ist auch das schöne Basreliefan Hofefs Standbild zu Innsbruck, nach 
dem ursprünglichen EntwurfeSchermerüs, den aber lilieber wesentlich 
veränderte. Dann fertigte er auch Busten und vortreffliche Cascliir-
	        
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