60
Klerck ,
Heinrich
i) Sammlung architektonischer Entwürfe, welche ausgeführt oder
für die Ausführung entworfen sind, Lief. München 1351-38.
Imp. fol. 2) Ueber das Hinwegführen plastischer Kunstwerke aus
dem jetzigen Griechenland und den neuesten Unternehmungen die-
ser Art. München 1821, gr. 4. 5) Versuch einer Wiederherstellung
des toskanischen Tempels nach seinen historischen und technischen
Analogien. München 1822, gr. d. 4) Der Tempel des olympischen
Jupiters zu Agrigent. Stuttgart, gr. 4- 5) Anweisung zur Architek-
tur des christlichen Cultus. Nebst 59 Iiuplertafeln. Nlünchen 1855,
roy. fol. G) Aphoristische Bemerkungen, gesammelt auf seiner Reise
nach Griechenland, gr. 8. Mit 6 Ansichten und Grundrissen, roy.
fol. Berlin 1858. ln seiner Sammlung architektonischer Entwürfe
finden sich seine eigenen zahlreichen Bauwerke und Entwürfe.
Dann müssen wir dieses Künstlers auch als Maler ervvrähnen.
Anfangs malte er mit ausgezeichnetem Talente Landschaften in
Aquarell, und um 1825 fing er auch an, in seinen Nehenstunden.
die ihm bei seinen grossen architektonischen Arbeiten nur spärlich
zugemessen seyn konnten , solche in Oel zu malen. Er ist in die-
ser Gattung nur Dilettant, aber man muss staunen über die Voll-
endung, die er in kurzer Zeit erlangte. Iilenze ist ein scharfer
Beobachter der Natur, und sein Ilauptstreben geht auch auf Natur-
wahrheit. Seine Färbung ist fröhlich, und in der Gesammtwirkung
sind seine Bilder immer von schönster Harmonie. Seine Sorgfalt
geht bis in's Detail. Meisterhaft ist z. B. die Aussicht auf der An-
öhe von Porto Venerie, bis in seine kleinsten Theile mit ausneh-
mcnder Treue und Genauigkeit behandelt. Ein kleineres, ebenfalls
sorgfältig behandeltes Bild, stellt die Ansicht von Palermo bei fri-
schem Morgenlicht dar. Dann malte er auch den Jupitertempel zu
Agrigent, wie sich dieser nach der Ausgrabung zeigte. Ein Iiunst-
riehter wollte in diesem Bilde einen Anklang an Elsheimcr finden,
allein Iilcnze hat keine Aeluiliehltcit mit jenem häufig manierirten
Künstler. Bin anderes Gemälde gibt die Ansicht der hohen Burg
von Masse di Garrara, mit dem bezaubernden Reichthum der Ve e-
tation und der belebenden Heiterkeit jenes südlichen Himmäs.
Eine Aussicht bei Amalfi ist im Besitze des Königs Ludwig. Auf
der Münchener Iiunstausstellung von 1835 sah man die Ansicht
des von ihm projcktirten Besidenzschlosses auf dem Platze des ehe-
maligen innern Kerameikos in Athen, von der Gartenseite dargestellt.
Wir haben bereits oben erwähnt, dass schon König Maximilian
den Künstler mit Ehrenstellen beglückt habe, aber auch König
Ludwig belohnte seine erfolgreichen Bestrebungen. Im Jahre 1826
wurde er geheimer Oberbaurath, 1850 Vorstand der obersten Bau-
behörde, und 1851, nach Vollendung der Glyptothek, wirklicher
geheimer Rath. Auch erhob ihn der König in den Adelstand des
Reiches und in die Reihe der k. Kämmerer. Dann ist 01' Commun-
deur und Ritter mehrerer Orden, so wie Mitglied mehrerer Akademien.
Hlerck, Heinrich de, Maler aus Brüssel und Schüler des M. de
Vos, malte Historien und Genrestiicke, für Kirchen und Privathau-
ser. Auch Bilder grau in grau führte er aus, im Geschmzicke seines
Meisters. Dann soll er auch Bilder im Geschmacke Teniers gemalt
haben, und die Landschaften des Johann Breughel staffirte er manch-
mal mit reizenden Gestalten von Nymphen und anderen Figuren.
Von seiner Darstellungsweise kann man sich durch folgende
Blätter überzeugen: M. Grenther stach die Auferstehung Christi,
B. Lens die vier Elemente in Schwarzkunst, und J. Beckets ein
Genrestück: The dutch school betitelt. -
Dieser Künstler arbeitete um 1600.