Klenze ,
Leo
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Jüngling, zur Zeit der tiefsten Erniedrigung Deutschlands, d"?
Idee zu diesem unsterblichen Werlse gefasst, und diese Idee. (la-
nials in ahnduiigsvoller Seele erzeugt, erscheint nun i_n der grossar-
tigsten Form verwirlslichet. Die Walhalla erhebt sich am Giptel
eines Ber es nächst Donaustauf, ein grossärtiger lempcl uon
Weissem äarmor, zuwvelchöm räen äerg hinautt pmßhhäß
Steinerne Tre en erheben. ie a e es erges prang in curi
thischer Ordnliiliig auf cyelopischcn Mauern, und 1m Innern F165
Saales tragen weibliche Caryatiden die_ aus Metallplatten cassetirte
Decke mit dem eisernen Dachstuhl. Dieses Werk mit dem reichen
plastischen Schmuck, der uns einerseits die Elauptmomente llßf
deutschen Geschichte verkündet, anderseits die Bilder grosser
Männer, die das deutsche Vaterland mit Ehrfurcht nennt," unserm
Blick vnrüherfiilirt, ist grandios in hohem Grade, W11 Tuhrendes
Denk-mal des ächten deutschen Sinnes. äiinen alhnlighen Zwßßläi
wie dieses Werk, wird durch die Anor nung es 1onigs_auci
ein anderes erfüllen. Es wird nämlich nach dein_Entwu_rte des
geheimen Ratlrs von Iilenze auf der Anliöhe_bei Sendling ein
dein Piuhme Bayerns gewidmetes Baudenknial sich "erheben, wel-
ches in mehreren Säulenhallen die Brustbilder bcruhniter Bayern
einschliesseii wird, gleichsam unter dem Schutze "der Bavarlß,
einer mächtigen Gestalt, welche in colossalen Verhaltnissen sich
erhebt. Das Modell zu diesem Werke hat Schwanthaler bereits
vollendet, und dieses wurde unter Hohe's Leitung lithogrßplllfji-
So bieten sich in München die Architektur, die Plastilr und die
Malerei immer die Hand, in schönstem Streben, gegenseitig ihren
und des Fürsten Ruhm zu erheben.
Im Jahre 1834 reiste L. v. lilenze in Angelegenheiten seines
Hofes nach Griechenland, und hlier erhielt er von der Regierung
den Auftrag, die Prüfung und die thcilvveise Umarbeitung des
Plans der neuen Hauptstadt zu übernehmen. Ein anderer Tlieil
seiner Thätiglreit war der Vorsorge für die Erhaltung des Alten
gewidmet, und nebenbei entwarf er den Plan zur Auträuniung und
tlieilweisen Restauration der Monumente der Alsropolis. Nach
erfolgter Genehmigung ging man sogleich an's Werk, dessen Be-
trieb dem Ingenieur-Hauptmann Spie: übertragen wurde. Ein ande-
rer ehrenvoller Auftrag, welcher dem Künstler in Griechenland zu
Thlzlzil wurde, war die Anfertigung eines dPlaäicsAzuifnhneuenäiouigs-
sc oss, so wie des National-Museums, a ie us '11 rung er von
Oberbziuratli Schinkel niitgctheilten Plane im Terrain uniiberwinda
liche Hindernisse gefunden hatte. Die Plane dieser Iiunstler sind
beide Meisterwerke, und es ist nur zu bedauern, dass finanzielle
und lokale Rücksichten keinen derselbeni zur Ausführung kommen
liessen. Oberbaurath. v. Gärtner hat die Ehre, das neue Residenz-
Schloss nach seinem Plane erbaut zu wissen. L. v. Iilenze gab m
neuester Zeit über seine Bemühungen in Griechenland ein eigenes
Werk heraus, in welchem sich des Interessanten viel findet. Er
hat sich indessen schon früher als Schriftsteller bewiesen. Im
Jahre 1805 erschien zu Braunschweig sein Entwurf zu einem Denk-
male Martin Luthers, und 1325 gab er Abbildungen der schönsten
Ueberbleibsel griechischer Ornamente der Glyptils, Plastik und
Malerei heraus, ein Werk in gr. fol., 8 Hefte, jedes zu Ö Büttel"!!-
Dieses Werk ist sehr verdicnstvoll, und es reiht sich den _bes_ten
dieser Art an. Ueberhaupt war lilenze stets bedacht, auf 561110
Umgebung wohlthätig einzuwirlsen, und besonders hob sich in
München die Kunst-Industrie, seit hier die Liebe zurb Bauen ein-
heimisch geworden. Andere seiner Werke eräßlllßrlßll, ausser der
erwähnten Beschreibung der Glypthoteli, unter folgenden Titeln: