Locatelli ,
Andrea.
Locatelli Ant.
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S. Agostino. Lanzi nennt ihn einen ausgezeichneten Geschichts-
maler, und dass er Iiunstler von Ruf war, beweiset auch der Um-
stand, dass mehrere seiner Bilder gestochen wurden, von J. L.
iioiället, B. Farjat, A. v. Westerhout, N. Dorxgny, B. Audenaert,
Das Todesjahr dieses Künstlers ist nicht bekannt; er lebte noch
1690 als Mitglied der Akademie von S. Luca in Rom. Irrig ist
die Angabe im Cabixiet Paignon Dijonval, nach welcher der Iiiinst-
ler 1741 gestorben wäre, im 81. Jahre. Auch bei diesem hohen
5Altcr hätte er kaum Schüler des Cortona seyn können. Guarienti
behauptet, dass Locatelli auch radirt und in Holz geschnitten habe.
Wir konnten uns von der Wahrheit. dieser Angabe nicht iiber-
zeugen.
. D
LOC3l28lll, Andrea, Landschaftsmaler von Rom, wurde 1660 ge-
boren, und der obige Iiiiastler ist wohl sein Vater und erster Mei-
ster. Er malte Landschaften, Architekturstücke und etliche histo-
rische Bilder. Diese seine Bilder, gewöhnlich in kleinem Formate,
gefielen, und Lanzi nennt ihn einen der beliebtesten Maler in je-
der Gattung der niederen llvlalerei. Mehrere solcher Stücke sieht
man in der erzbischöflichen Gallerie zu Mailand, und öfter wer-
den seine Gemälde mit jenen des Zuccarelli verwechselt. lVlau
rühmt in seinen Landschaften die weise Vertheilung der Massen,
die Maniglaltigkeit des Baumschldges und das zarte (Jolorit. Dann
brachte er häufig artige Fiiiirchen an, und solche vereinigte er auch
zu eigenen Bildern, nac Art der Bambocciaden, und diese sind
mit Geist und Geschmack behandelt. Avch seine Architekturstiicke
sind zu loben. Watelet riihmt daran besonders, dass Locatelli es
verstanden, die Töne wohl nachzuahmen, welche die Zeit den al-
ten Trümmern aufgedrückt hat. Durch die geschickte Behandlung
des Helldunlms brachte er pikante Effekte hervor. Ticozzi rühmt
die Bambocciaden dieses Künstlers ebenfalls, und behauptet, dass
einige von bezaubernder Grazie sind, in ächt italienischem Style,
fern von jener flamändischen Weise. Dieser Künstler starb 17-11.
in grosser Diirftigkeit, wozu sein bizarrer Charakter vieles beitrug.
In eigensinnigcr Weise gab er nicht jedem ein Bild.
Benazech stach nach ihm eine Landschaft mit einer Pyramide
und Ruinen, dann eine griechische Landschaft mit einem Monu-
mente. L. E. F. Garreau stach zwei Aussichten von Genezano. M.
G. Eichler stach für das Musee francais eine Landschaft.
Locatelli oder Lucatelll, Mama Catharina, Malerin zu 13010-
gna, Schülerin von L. Pasiuelli. Sie malte historische Darstellun-
gen für Private, und in St. Maria di Columbano ist von dieser
Iiüxmstlerin auch ein Bild mit St. Anton und 'I'heresia und einigen
Engeln.
Sie starb 1725.
Locatelli, NiCOlEl, Maler zu Lucca, angeblich Schüler von C. Ferri.
In der Ignatius Kirche zu Lucca ist das Bild dieses Heiligen.
LOGütelli, AIIIODiO, Kupferstecher von Alvisopoli, Schüler von
Nlorghen und Longhi, dessen Lebensverhältnisse wir {nicht erfah-
ren konnten. Er bildete sich auf der Akademie in Mailand, und
hier wurde 1855 sein Stich nach Rubens gekrönt. Folgende Blät-
ter sind sein Werk:
1) Das Bildniss des Dichters Joseph Panm, nach R. Albertolli,
fol. Im ersten Drucke vor der Schrift.