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Liscewsky
etc.
Liscewsky ,
theilte ihr Unterricht in einer Kunst, die ihr Ruf erwarb. Schon
im zehnten Jahre malte sie Bildnisse, und im vierzehnten Portrai-
tirte sie die Fürstin von Anhalt Zerbst zu Stettin, wohin sie den
Vater begleitet hatte, da dieser an ihr eine gute Stütze fand. Dem
Vater zu lieb schlug sie 1754 eine Stelle in Dresden aus, 1741 hei-
ralhetc sie aber den Maler David lVIatthiä. Dieser starb 1755, und
im folgenden Jahre begab sich die Künstlerin nach Zerbst, um
dhselbst für einen Saal: Salon des beautds genannt, Bildnisse von
schönen Deinen zu malen. Es sollten deren 71 werden, Liscewslsa
brachte aber nur einige 40 zusammen, immer genug für einen so
kleinen Hof.
Im Jahre 1760 heirathete sie den Assessor H. von Gase; nach
vier Jahren wurde sie mit einer ansehnlichen Pension nach Braun-
schweig berufen, um die Bildnisse der herzoglichen Familie zu
malen, nach einiger Zeit besuchte sie Holland, und 1769 Vvllrdß
diese Künstlerin Mitglied der Akademie in Dresden. Im Jahre
1785 starb sie.
Liscevvska malte eine unzählige Menge Bildnisse, auch Historien
in Oel und Pastell. Besonders zeichnet sich das Bildniss des Ab-ß
tes Jerusalem aus; auch ihr eigenes Familienbilcl wird geriihmt,
so wie das einzelne Bildniss der Künstlerin aus der Gallerie von
Salzdahlum.
J. Haid, J. E. Gerike u. a. haben nach ihr gestochen.
Liscewsliy oder Liscewska, Anna Dorothea, Malerin, die
Schwester der Obigen, wurde 1722 zu Berlin geboren, und vom
Vater in der Kunst unterrichtet. Aukch diese Künstlerin fand mit
ihren Werken Beifall, selbst in Paris, WO ihr 1767 die königl.
Akademie die Thore öFfnete. Sie heiratlmete einen gewissen Ther-
busch, und daher wird sie auch A. D. Therbusch genannt. Starb
1782-
Liscewska malte Bildnisse und Historien; mehreres für Friedrich
den Grossen und für den russischen Hof. J. V. Iiaupertz stach ihr
Gemälde der Artemisia.
Llscewsky oder Llscewska, Fmedenka von, Malerin, wur-
de 1772 zu Berlin geboren, und ihr Vater G. F. R. Liscewsky gab
ihr Unterricht in der Malerei, Wozu sie, besonders für das Bild-
niss, frühzeitig Talent verrieth. Im Jahre 1792 besuchte sie Ber-
lin, und da lieferte sie eine Reihe von Bildnissen hoher Herrschaf-
ten,.auch Genrestücke und einzelne Figuren, und dieses Alles mit
solchem Beifalle, dass schon damals die Akademie ihr das Diplom
der Aufnahme überreichte. Bei dieser Gelegenheit malte Liscewska
das Bildniss ihres Vaters, welches man als eines ihrer gelungen-
sten bis dahin erschienenen Bilder erklärte. Einige ihrer Genre-
bilder erwarb der Herzog von Mechlenbnrg-Schwverin, die andern gin-
gen in den Privatbesitz über, doch ist die Zahl ihrer Bildnise die grös-
sere. Bei Gelegenheit der Iiuxlstausstellunäeim in Berlin konnte
man sich von ihrer Iiunst überzeugen, un noch 1833 war diese
Künstlerin thätig. Damals lebte sie in Wismar und sie fuhr noch
i immer fort Genrestücke und Bildnisse zu malen. I
Lisdävvsliy oder Liscewslia, Julie de, Mahrin, eine Tochter
des Georg Liscewsky, malte ebenfalls Bildnisse und Genrestüclae.
Sie stellte öfter Mädchen und Frauen in verschiedenen Handlun-
gen dar.
Diese Künstlerin starb 1794 zu Ludwigslust, im 70. Jahre.