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Lippi ,
Giacomo-
Annibale.
Llppl, Glaqomq. Maler von Budrio, und daher Giacomone da
Budrio genannt, Schüler vun Luduvico Carracci. Lauzi hc-isst ihn
einen denkwürdigen lWlaler, in jeder Gattung von Malerei kunst-
gewandt und behend. In der HalIe der Nunziata zu Bologna. s'ind
Gemälde von ihm. Blühte um 1600.
Ticozzi verwechselt ihn mit dem folgenden Iiüzlstler.
LIPPI, Lorenzü, Maler und Dichter, der Freund Salvator Roscfs,
der ebenfalls die Zeit zwischen lYIalcrei und Poesie theilte. Lo-
renzo's komisches Gedicht: Il Mahnantile racquistato, ist ZWBP we-
niger gelesen als Salvatorß Satyren, aber zierlicher, und mit den
anmuthigen Florentinismcn durchwebt, welche Italiens attisches
Salz sind. Als er sich in seiner Schule nach einem Vorbild um-
sah, wählte er nach seinem Sinne Santi di Tito, denn, behauptet
Lanzi, einem Dichtergeiste sagte ein gemilthlicher, und einem
Schrittstelleniu so vollendeter Sprache ein in der Zeichnung so
eorrelster lYlaler am meisten zu. Lorenzo erwarb sich aber ein
stärkeres Colorit, und in der Gewandung folgte er einigen Lom-
barden und Barnccio. Er bildete die_ Falten in Papier vor, wess-
halb sie auch etwas papicrartiges haben. Die Feinheit des Pinsels,
die Vertreibung, der Einklang der Farben, der gute Geschmack,
mit einpm Worte, sagt Lanzi, Alles beweiset, dass er ein schönes
Naturgefühl , wie wenig seiner Zeitgenossen , hatte. Meister Ros-
selli selbst bewunderte ihn, und er sagte olfcnherzig; Lorenzo tu
ne sai piu cli me (Lorcnzo, du kannst mehr als ich). Seine Ge-
mälde sind in Florenz nicht selten. Zu seinen besten Arbeiten ge-
hört ein Gekreuzigter in der laönigl. Gallerie, und die Familie Ar-
righi hat von ilnn einen heil. Franziscus Xaver, der das Crtrcilix,
welches er ins Meer hatte fallen lassen, durch einen Krebs erhält.
Baldinucci preiset das Gemälde mit dem Triumph David's, gemalt
für Angiol Galli, der seinen Erstgebornen im Sohne Isais sehen
wollte, und seine andern sechzehn Kinder in den Jiinglingen und
Jungfrauen malen liess, welche mit Gesang und Spiel den Sieger
und die Freiheit Israels feiern. Lorenzo's Grundsatz war zu dich-
ten, wie er sprach, und zu malen, Iwie er sah. Im Pallaste Ruc-
ccllni zu Florenz ist das Bild mitOrpheus am Felsen, welches La-
sinio und Cecchi gestochen haben, und das Bild eines jungen Man-
nes mit einer Schüssel am Tisch stehend, hinter ihm ein Krieger,
bei tlcr weisen Bruderschaft S. Benedetto zu Venedig befindlich,
hat Vascellini gestochen.
Sein Werk könnte auch das grosse Bild mit der heil. Jungfrau,
St. Franz und St. Antonius, im Chore k Kapuziner Kirche zu
Innsbruck scyn. Vorn ist ein Engel mit der Laute angebracht,
was sich auf das Dichtcrtalent Lippfs beziehen könnte. S. Bote
von Tirol 1815, Nr. 23. Lorenzo war in Innsbruck, da ihn die
Herzogin Claudia von Medici von Paris aus dahin beriet", er lebte
aber nur sechs Monate in Innsbruck, bis die Erzherzogin starb,
Er las ihr Strophen aus seine Gedichte vor, und dieser Herzogin
dedicirte er später das Werk. Der Künstler starb 1064 im 58. Jahre.
M. A. Corsi stach sein Bildniss,
LIPPI; Anfllbalß, Architekt zu Rom um die Mitte des 16. Jahr-
hunderts. Er fertigte Plane zu Gebäuden, und auch als Dccura-
teur hatte er Ruf. Der Cardinal Ginv. Ricci von lVIonte-Pulciano
liess durch ihn die Villa Medici auf Trinitä de' Monti auszicreß.
und dieser Pallas: wvurdc 1580 in Iiupfer gc-stochon. Der von ihm