Volltext: Keyser - Lodewyck (Bd. 7)

Lindens chmit , 
Johann. 
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an Heinrich, ihm und dem Reiche treu zu bleiben 1177; der Ein- 
zug HeinricHs in Braunschweig 1180; Heinrich auf dem Sterbela- 
ger durch den Blitz unerschüttert 1195. Eine Beschreibung von 
Hohenschwangau gab 1857 C- W. Vogt, und darin sind die Kunst- 
werke aufgezählt, welche sich im Schlosse befinden. Auch von C_ 
A. Muifat erschien in dem bezeichneten Jahre eine Beschreibung 
und Geschichte des Schlosses. 
Nach seiner Zuriickkunft von Hohenschwangau verursachte der 
Uebergang zu der ihm fremden Oelrnalerei Anstrengung und Zeit- 
verlust. Jetzt malte er seine Familie lebensgross, in ein Bild grup- 
pii-t, welches er seinen Eltern zum Geschenk iiherschickteÄ und. 
hierauf stellte er in einem andern Bilde den Kampf der Cimbpischen 
Frauen gegen die Römer dar. Dieses Bild wurde Eigenthum des 
Iiunstvereines in München." Ini Auftrage des Kunstvcreines von 
Hannover malte er die Hcldcnthat des Herzogs Erich von Braun. 
schweig, welcher in der Schlacht bei Regensburg gegen die Böh- 
men (1504) dem Kaiser Nlaximilian das Leben rettete. Nach meh- 
raren kleineren Arbeiten und einer lang andauernden Krankheit 
begann Liiidcnschiiiit die unglückliche Schlacht des Arniinius auf 
dem Idistawisofelde. Der Kunstverein in München kaufte dieses 
Gemälde, und beschloss, es als Vereinsgeschenk für 185g für die 
Mitglieder lithographiren zu lassen. Im Sommer 1853 hielt er sich 
wieder mehrere Monate in Holienschwangau auf, wo durch An- 
bringung eines neuen Tliurines 5 seiner neuen Wandgemälde zer- 
stört werden waren. Diese wurden neu gemalt und ein viertes 
hinzugefügt.  
Sein neuestes Werk ist eine Versammlung von Jägern aus der 
altgermanischen Zeit, welche sich auf einem Grabhügel gelagert 
hat, und worunter sich Italikus, der Brudersohn Arniin's auszeich- 
net, dem von den alten Kriegern, mit Hiiideutung auf die im 
Thale befindliche Hügelgräber, die Geschichte der Römerkänipfe 
erzählt wird. 
W. Lindenschmit beurkundet in seinen Werken ein grosses Ta- 
lent zum Historieninaler, das durch ein gründliches Studium der 
Geschichte und des Gostüms unterstützt wird. Er durchdringt sei- 
nen Gegenstand nach jeder Richtung, und_ der Beschauer fiililt 
sich mit ganzer Seele in den Kreis gezogen, in welchen der 
Biiiistler seine Helden bannt. Seine Gestalten sind voll Charakter 
und Ausdruck, zum [lebendigen Ganzen vereint, sprechend wahr 
in jeder Lage, in welche sie der Künstler versetzt. Er ist ein 
tPCiiliCllC! Zeichner, und mit feinem Sinne für Farbe und deren 
Harmonie schafft er Werke, die den besten malerischen Erzeug- 
nissen unserer Zeit angereiht werden müssen. 
Lindenscliinit, JOh-Qllll, Medailleiir, der Vater des Obigen, ist 
der Sohn des durch seine vortrelflichen Schiessgewehre berühmten 
Biichsenmachers Wilhelm Lindenschmit, und um's Jahr 1770" zu 
Cainberg im Westerwald geboren. Obwohl er ebenfalls zum Buch- 
genmaclier erzggen wurde, so fand er doch bald in Mainz, wo- 
liin sein Vater von dem Churfiirsten berufen wurde, die Möglich- 
keit höherer Ausbildung. Aus angeborner Neigung und Geschick- 
lichkeit erlernte er bald das Zeichnen, S0 Wie auch das Qravlrell 
in Stahl und Kupfer, wobei er fast ganz auf Selbstunterricht be- 
schränkt war. Im vertrauten Umgang mit Männern, W16 BPClmanIl. 
Lehne, Werner etc., erlangte er. seine Kenntnisse und seinen fei- 
nen Geschmack. Obgleich die, kriegerische Zeit von 1790 bis 1815 
der Entwickelung der Künste in dciiltheingegenden nichts Weniger
	        
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