Volltext: Keyser - Lodewyck (Bd. 7)

59.4 
Ligozio. 
Ligozzi, 
J acopo. 
Die letzte Zeit seines Lebens verlebte Ligorio in Ferrara, wo- 
hin ihn Ercole II. berief. Er bekleidete da die Stelle eines Inge- 
nieurs, unrl als solcher leitete er die Wasserbauten, welche der 
Po verursachte. Hier starb er auch nach Einigen um 1580. Grossi, 
Le belle arti etc. II. 55, sagt, dass Liguori 1585 der Natur seinen 
Tribut bezahlt habe, und dieser Schriftsteller nennt ihn "architetto 
sommo, buon pittore ed ottimo  antiquario." Ticozzi erwähnt 
nichts von seinen Gebäuden, nichts von seinem handschriftlichen 
Naehlasse, und um 1530 lässt er ihn sterben. In Fiissly's Lexicun 
stehä irrig 1575 als Todesjahr, und Fiorillo lässt ihn gar erst 1595 
nter en. 
 Dann finden wir in den wenigsten Schriften erwähnt, dass Liga- 
rio auch Bildhauer gewesen, indessen mögen die plastischen Werke 
auch seine seltensten seyn. 
Von schriftstellerischen Arbeiten im Drucke haben wir von ihm: 
 Della antichitä di Roma, videlicet de circi, teatri et anfiteatri 
con le narädosse, quali confutana la Commune upinionä so- 
Sro van luoghi della citta, gedruckt zu Rom und in ene- 
 "ig 1553, 8. 
De vehiculis antiquorum, aus dem Italienischen in's Lateini- 
sche übersetzt, und 1515 von J, ScheEer herausgegeben In 
Frankfurt wurde dieser Tractat 1671 wieder aufgelegt. 
Sein Bruchstiick aus der Geschichte von Ferrara wurde 1676 ge- 
druckt. und viele legten es dem Alfonso Cagnaccini bei. 
Von einzelnen Abhandlungen haben wir von ihm: 
Descriptio villae Tiburtinae. Roma 1551, fol.  
Brambilla stach nach ihin das Aviarium Varronis; ein Ungenann- 
ter 1555 die Stadt Rom; _Duchetti den Circus Flamininus und die 
Thermae Dioeletianae 1581  82; Piranesi: Vaso antico di terra 
 cotta, aus der vatikanischen Sammlung. 
Domenici sagt, dasseLigorio selbst einen Plan der Stadt Rom in 
grossem und kleinem Formate geätzt habe. 
LigOZlO; s. Ligozzi. 
Ligozzi, JEICGIJO, Maler von Verona, wurde 1543 geboren, und 
Paul Veronesc war sein Meister, nicht J. F. Carotto, wie Maffei 
glauben machen will. Zu seiner Zeit hatte Verona eine so grosse 
Anzahl von Malern, dass mehrere aus Furcht vor Mangel an Ar- 
beit auswanderten. Darunter ist auch Ligozzi, und dieser begab 
sich nach Florenz, wo ihm sein langer Aufenthalt, die Werke, 
V die er lieferte, und die Schüler, welche er dort bildete, einen 
Rang unter den Meistern der florentinischen Schule anweisen. In 
seiner Vaterstadt hinterliess er wenig Werke, und das vorziiglichstc 
darunter 1st das Gemälde der heil. Helene mit ihren Frauen bei 
der Findun des Kreuzes. In der Schönheit der Tinten und im 
Reichthum der, Draperien erinnert dieses Bild an die venelianische 
Schule, und er ist auch nicht von dem allgemeinen Fehler frei, 
der in Nichtbeachtung des richtigen Costiilns und der Gebräuche 
besteht. Indessen erregte Ligozzi in Florenz bald Aufsehen, da er 
eine Leichtigkeit des Pinsels, etwas Anmuthiges und Fröhliches, 
Geschmack in der Verzierung und eine gewisse Breitheit hatte, was 
Alles in Florenz gefiel, da es den Reiz der Neuheit gewährte. Sein 
C-olorit ist kräftig und wahr, obgleich nicht mit jenem des Paolo 
zu vergleichen; auch in der Zeichnung leistete er schon Lobens-
	        
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