Leyb old ,
Auftrag crtheilte, Alles, was von Bedeutung sei, ihm zu übersen-
den. Bald darauf erhielt er das Decret als Sachsen -Coburgischer
Hofmaler und Hofknpferstecher (1797).
Als endlich Carl's 1106586111116 aufgehoben wurde, so unternahm
Leybold 1798 eine Reise nach Wien. und hier beschäftigte er sich
fünf Jahre hindurch in den vorzuglichsten Häusern mit Miniatur-
malen. Er liess schon im Gräten Jahre Seines Aufenthaltes in die-
ser Stadt seine zahlreiche Familie kommen; denn da fanden seine
drei Söhne: Carl, Historienmaler; Friedrich, Ifortraitmaler in Oel-
und Miniatur, und Gustav, Kupferstcchcr, erwünschte Gelegenheit,
an der Akademie sich auszubilden. Dies mit solchem Erfolge, dass
er seinem ältesten Sohne, Carl, bald die Miniaturarbeit überlassen,
und er selbst sich Wieder ganz der HuPferstecherl-xunst. Widmen
konnte. Die bereits vor mehreren Jahren angefangenen Platten:
„der Tod des Marcus_Ant0nius" und „der Tod des Papirius" wur-
den beendigt, und erhielten den verdienten Beifall in Deutschland,
so wie in Frankreich.
Als Leybold diese Blätter dem Direktor Füger zeigte, iiusserte
dieser, ob es lißlnl Mittel gäbe, auf einefreiere und schnellere
Art Blätter zu liefern, die mehr durch Aetzen hervorgebracht wer-
den könnten. Leybold machte sich sogleich anheiscliig ihn zu be-
friedigen , und radirte vier Blätter in Oktav, blos Köpfe nach Fü-
ger, zur grössten Zufriedenheit des letztern. Dieses war auch die
eigentliche Veranlassung, warum ihm in der Folge die Scenen aus
der lWIessiade, zwanzig an der Zahl, nach Fügefs Handzeichnun-
gen, durch den Grafen von Fries, den Besitzer derselben, in der
Originalgrösse zu stechen übertragen wurden. Die meisten dieser
Stiche sind von Leybold's Meisterhand. Auch Direktor Reindel
in Nürnberg nahm später an diesem Unternehmen Antheil, um die
Sache desto schneller zu fördern. Leybold hatte bereits sieben
dieser Handzeichnungen gestochen, als er nach dem Tod des Di-
rektors Sehmutzer 1312 zum k. k. Hofliupferstecher und irn selben
Jahre zum Professor an der Buiiferstecherscbule ernannt wurde.
Butze Zeit darauf wurde ihm auch der Titel eines k. k. akademi-
schen Rathes verliehen. Im Jahre 1838 starb er.
1) Die Liebe, La charite etc., eine junge schöne Frau mit
einem Iiinde an der Brust und zvgei andere zur Seite, die
sie umarmen, schönes Blatt nach P.,Mattei's Bild in der
Gallerie zu Stuttgart; fast innstfavgds Manier, der Herzo-
gin Dorothee. Sophia von Wurtemberg zugeeignet; gr. fol.
2) Der Tod des M. Antonius Mort de Marc-Antoine etc.,
nach Pitz, dem Könige Maximilian von Bayern zugeeignet,
damals noch Herzog, gr. qu. fol. Im ersten Drucke vor der
Schrift.
5) Der Tod des Consul Papirius, nach Hetsch 1795, ebenfalls
mit französischer Schrift, wie die obigen. Dieses Blatt ist
dem Prinzen Albert von Sachsen dedicirt, gr. qu. fol., Im
ersten Drucke vor der Schrift.
4) Venus, welcher Cupido den Spie el verhält, nach Titian, für
die Galerie Orleans gestochen,
5) Die heilige Familie, nach Baroccio, fur die Galerie 01--
leans, 4.
6) Die Madonna mit der Katze: La vierge au chat, nach Ba-
roccio, fol.
7) Die Himmelfahrt Mariä, nach Guibal 1781i fül-
8) Der Abfall des Nestorius, Deckenstuck, nach demselben,
fol.