Lescot ,
Pierre.
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LBSCOIZ, Plt-ZITG, beriihmter Architekt zu Paris, aus. der Familie
cläälissy, wurde 1510 geboren, und er wandelte in der Folge unter
Vier liönigeii Cille Bahn, die ihn zum liuhlne und zu Ehrenstclleii
führte. _Er_ war Hath der Iionige Franz I., Heinrich 11., Cnrl IX.
und 1Ieiiii-ieliI1l.,_ und dann war es zu seiner Zeit gewöhnlich,
auch Laien Canonilaate und Abteien zu verleihen. Er war datier-
Abt von Clugny und Cenonicus der Catliedralc zu Paris. Im Jahre
1570 starb er, oder 1578 im 60. Jahre, wie Laeombe und andere
angeben, so dass man also in Bestimmung seines Gehurtsjalires
nicht einig ist. Die Grenzen 5510 und 1570 bestimmt Qiiatreinere
de Quincy.
Die früheren Angaben über diesen Künstler sind unsicher, und
so vor allen die Angabe D'Argensville's, welcher diesen P, Lesen:
als denjenigen nennt, der zuerst den gothischcn GCSCllIhack aus
der Architektur in Frankreich verbannte, und auf die ASClIÖIIOFOIIX
Verhältnisse des Alterthnms verwies. Hiebei darf J. Bullent nicht
vergessen werden, der wahrscheinlich schon früher, als der Bau
des LOHVFB begann, im Schlosse zu Ecouen ein schönes Modell
regelmäßigen griechischer Ordnung aufstellte. Das Schluss von
Ecouen wurde 1540 gebaut, und Lescot konnte nicht vor 1541 den
Plan zum Hof des Louvre gegeben liabenÄ- J. Bullanüs Thätigkeit
fällt also früher als jene von Lescot, und wenn auch iin Schlosse
zu Ecoiien noch der gothische Einfluss sichtbar ist, so hat er da-
in den klassischen Details deriOrdnungei-i grössere Reinheit,
a s escot.
ITAI-gensville findet es nicht unwahrscheinlich, dass Lescot mit
der Zeichnung des Louvre debutirt habe, und er folgte auch jenen
Schriftstellern, welche den Bau 1528 unter Franz I. beiginnenv
lassen. Beides ist irrig; _denn man hätte sicher keinem Jünglinge
von 13 Jahren ein so wichtiges Unternehmen anvertrauen wollen,
und dieser ware wohl auch nicht fahig gewesen, eine solche Idee
zu schöpfen. Man weiss ferner aus Serlio, dass diesen Franz I.
15.11 habe kommen lassennum die Zeichnung zum Louvre zu ge-
ben, und wenn ]C die fruhern Angaben einiges Gewicht haben,
äo sind Slßpdälxllln zg ofldneln, dass griliiz. I. 1528 angefaängän habe,
en aten a ast a zu rec en un ass man erst 15H en au
des neuen anfing. Damals wvarlLescot 50 Jahre alt, und er konnte
allerdings fähig seyn, einen solchen Plan zu liefern. Heinrich II.
äetztse iäde den Bau; ibät, gincgelnsclirift uber dem Eingangs
es aa es, genann : es ,ui s. 1
I
Dieses neue Louvre alleingibt eine Idee von dein Talente Les-
(let's. Der Ursprung des alten ist in's Dunkel gehüllt. Man weiss
nicht einmal die Ableitung des Namens. (Ltlpafilllll aQlteOndUrkun-
den; und dieses vom sächsischen Leovar, caste um er vom
alt-hochdeutsclien Luppi, pharmacon, venenum, maleficiiim;
Luppon, meclicarc, _venenare; _Luppari_vene{icus, "iiialefiucus;
Luppara der Plnrzilis, maleiici, kommt in einem Reichenauer
Codex des Bten Jahrhunderts, (36 zu Carlsruhe) vor. Bedeutet es
wohl einen ungesiinderl, mit giftigen Dünsten geschwängerten. spä-
ter urbar gemachten Ort, eine Lutetia, Iioth-od. Stinkgrube? Ueberdie
allcgirten altdcutschen VVorte s. GralFs althochdeutscher Sprach-
Schatz II. 77, Ducli auch der neue Louvre kam nichtso zur
Ausführung, wie er anfangs projetitirt war. Nur ftheilweise hat
sich der Bau des P. Leseot erhalten, da wo der erwahnte baal der
Schweizer sich befindet. Die ITaQade ist noch ganz erhalten, mit
ihrem Beiclitliumc der Verzierung in den oberen Theileii. Das