Volltext: Keyser - Lodewyck (Bd. 7)

Leramb ert , 
Franz , 
Joh. 
Nikol. 
451 
Lerambert, Franz, Johann und Ludwig, drei franzißgi- 
sehe Maler aus der Schule des Rosso und Prinxaticcio. Sie afbei- 
teten um 1560 unter Aufsicht jener Meister in den k. Schlössern; 
dann leiteten sie auch die Feierlichkeiten, welche Franz I. beider 
Ankunft Carl V. zu Fontainebleau veranstalten liess. 
Lerambert: Heinrich: M611", d" um 1600 zu Paris arbeitete. 
Er malte Bildnisse und Ilistoricil, dann zeichnete er auch Gar-tun, 
für die Tapctenwvirker. 
Lerainbert war Hofmaler. 
Lerambert, Ludwig, Bildhauer von Paris, erlernte die Anfangs. 
gründe der Kunst in der Schule von S. Vouet, wo er mit Lebl-un 
Freundschaft schloss, doch zog er die Plastik vor, worin ihm Sar- 
rasin Unterricht ertheilte. Seine ersten Arbeiten waren Grabmonu. 
 mcnte und Bildnisse berühmter Männer in Dzledaillons, und das 
erste bedeutende VVerk war das Grabmal des Marquis von Dam- 
pierre und seiner Gemahlin. Nach dem Tode seines Vaters wurde 
er Inspektor iiber die Antiken, aber 1663 seines Dienstes enthoben, 
doch anscheinlich nicht in Folge der Ungnade, da. er in demselben 
Jahre auch zum Mitglied der Akademie ernannt und mit Aufträgen 
 für Versailles beehrt Wurdex, Die Bildwerke irn ,Garten daselbst 
sind in Thomassiifs VVerk abgebildet, aber sie verkünden keinen 
grossen Künstler, was er überhaupt nicht gewesen. F. Chaureau 
stach nach einer seiner Statuen eine Tßnzcrin , und "P. Le Pautre 
einen Faun. Geriihmt wurden zwei Madunnenbilder in den Carre- 
 fours de Iiusiers der alten Tempelstrassc und auf der Pont-au- 
Change, die eine wegen der Eleganz und Feinheit, die andere 
wegen der Draperie. Dann fertigte Lerambert noch mehrere an- 
dere Bildvverke, Basreliefs un_d Statuen, es dürfte aber wenig mehr 
davon existiren, was für die Iiunst gerade kein grosser Verlust ist. 
Die Pariser VVelt yerlor an ihm einen Schmeichler und Schiingeist, 
keinen grossen Künstler. Im Jahre 1670 starb er, 56 Jahre alt, 
J. G. Müller hat 1776 nach N. A. Belle sein Bildniss trefflich ge. 
stechen, gewiss das Schonste, was an ihn erinnert. Mehreres 
sagt düirgenswnlle. 
Lerberghe, Jan Van, ein geschickter Goldschmied und Qiseleur, 
der um 1'255 zu Courtray geboren wurde, und in G-ent arbeitete. 
Wir verdanken ihm auch eine.Folge von Ö kleinen Landschaften 
nach J. Callot, die mit  L. fe. bezeichnet sind. Sie sind 
schätzbar. Starb um 1810-  
Lercaro, DEJIIIIHHO, ein edler Genueser, zeichnete sich im 15. 
 Jahrhundert (um 1480) als Bildhauer in Miniatur ans. Er- schnitt 
mit erstaunlichem Fleisse kleine Basreliefs auf Birsch- und Pfirsich- 
kerne, welche wahre Wunder seyn sollen.   
Er heisst eigentlich Leccaro. 
Lerch, iNlkolßüS, Steinmetz aus Stiassburg, wird von neueren 
 Schriftstellern, namentlich von Dnellius (de fundat. templi" Cathedr. 
Neostad- p. 52) als Meister des berühmten Mausoleums Baiser 
 Friedrichs IV. im Stephansdome zu Wien bezeichnet. Nach Gus- 
 piniarxi, der als gleichzeitiger Schiftsteller hier von Gewicht ist, 
sollen aber mehrere Künstler, Baumeister, Bildhauer und Stein. 
metze an diesem grossen uncbkostbaren Werke gearbeitet haben, 
In Neustaclt liegt  begraben, und die Inschrift seines Grabggeines 
gedenkt des prächtigen Denkmales Friedrielfs als seiner Arbeit, 
Dennoch bleibt ein Zweifel, oh er zugleich Anfänger und V01]. 
29 l"
	        
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