Leni,
Lenker.
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historische Compositionen, Genrebilder, Architehturstüehe und Bild-
nisse, solche einzeln und in ganzen Familienbildern. Alle dieseVVcrke
zeichnen sich durch verständige Anordnung, durch Schönheit der
Form, durch Correlstheit der Zeichnung und durch eine harmo-
nische Färbung aus. Seine Bildnisse sind sprechend ähnlich und
von charakteristischer Seite aufgefasst.
Eines seiner neuesten Werke ist ein Altarblatt nach Evang. Joh.
Cap. I-, aus Auftrag des Kronprinzen von Preussen für die Johan-
neskirche in Stettin gemalt. Man sah es 1858 auf der Berliner
Iiunstausstellung.
Leni, Giuliano, Architekt und Schiäler de? berühmten Bramante
Lazzari, der ihm öfter die Aufsicht über seme Bauten anvertraute.
Blühte um 1510-
Lenliart ,
s. Lenken
Denker , der Name dreier geschickter Goldschmiede, die in Niirnbergund
Regensburg ihren Ruf gründeten. Hans, der ältere, schrieb auch
über die Optik, und liess 1616 einen Traktat drucken. Sein gleich-
namigcr Sohn war in getriebener Arbeit vorzüglich, so wie
sein Bruder Christoph, der aber schon im lloulahre, 1615 Starb-
Hans machte auch Gypsabgüsse und Medaillen. Er wurde zuletzt
Bürgermeister in Regensburg, so sehr war er geachtet.
Von Hans Lenker finden sich noch Werke. In der Ambrassr-
Sammlung zu Wien ist eine Flinte, deren Schaft mit Zierathen,
Thieren und Genien von Elfenbein verziert ist. Das aus H L F
bestehende Monogramm bedeutet wohl unsern Künstler. Dann
findet man Arbeiten in Silber und Email, verziert mit Arabesken,
Figuren und Thieren, die ein Zeichen tragen, welches aus H L N
zusammengesetzt ist, _ur_id Hans Lenker Norimbergensis bedeuten
könnte. Auf der königlichen Hof- und Staatsbibliothek zu Mün-
chen ist von ihm ein schön beschlagenes Gebetbucli.
Dann finden sich zwei Itupferstiche, die im Style an die Gold-
. schmiedsarbeiteu erinnern.
1) Piramus und Thisbe, rechts oben das Monogramm. H. 1 Z,
l
2) Mehrere Vögel auf Baumästen und Blumenstängeln; darun-
ter ist auch eine Eule auf der Fledermaus. Oben links da;
Zeichen. H. 1 Z. 9 11-, Br- 2 Z- 10 L.
Es gibt auch Holzschnitte, die in einem Täfelchen das Zei-
chen H L mit dem Messerchen quer durch, oder beide Buch-
staben zusammengezogen auf einer Bandrolle, durch welches das
Schneidmesser zur Hälfte gesteckt ist. Dieses Monogramm wird
bald dem Heinrich Lautensack, bald dem Hans Lenker zugeschrie-
ben, so wie ein drittes Zeichen, welches in einer Tafel mit den
ziemlich grossen Buchstaben H L besteht. Die Buchstaben H L
finden sich auch oliue Tiifelchen auf Blättern, auf weissem und
schwarzem Grund. Blätter von dieser Art haben wir im Artikel
Heinrich Lautensack verzeichnet, und darauf verweisen wir, mit
dem Bemerken, dass sie vielleicht keinen dieser beiden Iiiinstler
angehören; alle sind sie sicher nicht das Werk Lautensaclfs. Und
diese Blätter vom Goldschmied Hans Lenker? Es ist nicht gewiss,
und vielleicht sagt man richtiger, sie seien das Werk eines Am).
nymus H L, der in der ersten Zeit des 16. Jahrhunderts lebte, und
der älter ist, als Lenker.