Lemoyne.
Lempel,
Conrad.
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die von Lemot gefertigte Büste des Jean Bart. Im Jahre 1808 voll-
endete er den VVagen und die Figuren des Sieges und des Frie-
dens, welche den Triumphbogen des Carrousels zieren, da, wo
damals die Venetianer ihr berühmtes Viergespann suchen mussten.
Zwei Jahre später wurde das berühmte 72 Fuss lange und 15 Fuss
hohe Basrelief des grossen Frontons der Colonnade des Louvre
eingesetzt, und dafür erkannte ihm die Jury den grossen Dcceimal-
Preis zu. Uin jene Zeit vollendete er auch die Statue Muraifs,
und hierauf wurde ihm die seltene Gunst des Glückes zu Theil,
zwei Reiterstatuen von Königen auszuführen. Der Kaiser musste
i?" ,dEIIl Könige weichen, und jetzt wurden auch wieder Ehrendenk-
miiler des frühern Iiönigthuuis errichtet. Leinot fertigte die Reiter-
statue Heinrich IV. auf dem freien Platz des Pont Neuf, und jene
Ludwigs XIV., die auf dem Platze Bellecour zu Lyon aufgestellt
wurde. Diesen König stellte 'dei' Künstler zweimal zu Pferde dar.
Das letzte Reiterbild wurde 1825 in Erz gegossen und zu Lyon er-
richtet. Es ist lftFuss hoch, und der König erscheint im römi-
schen Costüin. Die Statue des guten Iiönigs Heinrich ist nur 15
Fuss hoch.
An diese Hauptwerke Lemotfs reihen sich noch mehrere andere,
denn dieser Künstler erfreute sich zahlreicher Aufträge. Sein Werk
ist das Basrelicf der lienomee im Vcstibulum des Pallastes Luxem-
bourg; eine Marinorgruppe zeigt IIebe, wie sie dem Jupiter als
Adler Nektar reicht, und in der Versöhnungscapelle der Maria
Antoiiiette diese, von der Religion unterstützt, ebenfalls in lWIar-
mor. Sein letztes VVerli ist eine colossnle Marmorstatue des Apollo,
an deren Vollendung ihn jedoch der Tod hinderte.
Lemol: ist einer der vorzüglichsten französischen Bildhauer. Er
hatte Sinn für Schönheit der Form, und seine Figuren offenbaren
in Miene und Stellung einen geistreichen Künstler. Sein Styl ist
grossartig, und in der technischen Behandlung des Marmor sucht
er seines Gleichen. Wenn man seinen Gestalten hie und da eine
gewisse Affelitation ansieht, so ist dieses auf Rechnung der Erb--
sünde der französischen Schule zu setzen.
Lßmoyne, s. Lemoine.
Lempel, GOUTEIÜ, Kupferstecher, der im 17. Jahrhunderte zu
lYIünchen gearbeitet haben soll, wesswegen man die Initialen C..
L. NL mit C. Lernpel Monacensis erklärt. 'Di_ese Buchstaben oder
den Namen findet man auf kleinen Anrlaehtsstiicken, die aber nur
zu den mittelmässigen Erzeugnissen der Iiupferstecherkunst gezählt
Werden müssen:
1) Eine Nonne auf den Knien, wie sie das Jesuskind auf den
Altar stellt, wo die Leideninstrumente zu sehen sind. Ueber
dem Altare ist Gottvater und der heil. Geist. H. 5 Z. 5 L.,
Br. 2 Z. 5 L.
2) Eece homo, Halbfigur mit dem Lainme auf den Schultern.
3) Christus mit dem Kreuze in einer Hufe stehend, W16 Ihn"!
das Blut aus den Wunden rinnt, vor ihin zwei Engel mit
dem Kelche und drei Heilige. H. 5 Z. 9 L., Br- 2 Z- 3
lt) St- Peter und Paul; der erste mitdein Buche und den Schlus-
seln, der andere mit Schwert und Buch. H. 2 Z- 7 L-, Br.
1 Z. 10 L.
(5) St. Franz empfängt die Wundmale._ _H. 5 Z- U L-, Br. 2
Z, g L. Die Blätter tragen die Initialen C. L. oder C. L.
M.; die folgenden haben den Namen.