Lnzzarini ,
Lazzarini ,
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das andere stellt den heil. Vincenz dar, der vor dem zur Kirche
versammelten Volke Firanke heilt. Hier herrscht in Stellung, Be-
wegung und Geberde grosse Manigfaltiglseit, und bei zahlreichen
Figuren wohlverstandeiie Anordnung. Die Arbeißworin er sich selbst
ubertrotfen haben soll, ist in der Kapelle des Grafen Fantuzzi zu
Gualdo. Dlesesigrijfliche Haus erhielt mehrere Gemälde von Laz-
zarini, Landschaften, Fruclitstiiclte, Stillleben. Besonders sind
zwei Bilder, welche die Taufe Christi und die Flucht nach Aegyp-
ten vorstellen, in allen Theilen gelehrt und getreu. auch in der ägyp-
tischen Vegetation. Das Altarbild zu Gualddstellt die heil. Jung-
frau mit dem Iiinde zwischen der heil. Ccitharina und dem Francis-
kaner Marco Fzintuzzi dar. Der Ort ist mit Bauwerk verziert,
der Boden mit buntem Marmor. Der göttliche Iinabe krönt die
Madonna. und diese hält für Marco eine Krone in Bereitschaft,
da man glaubt, dass_ der Franciskaner noch heilig gesprochen werde.
Genau beschrieben ist dieses Bild bei Lanzi, der des Lobes nicht
satt werden kann bei diesem Künstler. Auch Ticozzi riihmt das
Altarbild in Gualdo wegen der genauen Beobachtung des Costiims,
wegen der verständigen Anordnungvder Gruppen, wegen des Adels
der Physiognomie, und wogen der Frische des Colorites, die sich
nicht in allen seinen Bildern findet. In den Frauengestalten und
inß den Engeln erinnert der Iiiinstler an RaiiaePs Weise. Dieser
ausgezeichnete Mann starb 1801 im Jahre.
Wir haben von diesem Iiiinstler: Dissertatione sull" arte della
pittura; Catalogo delle pitture di Pesaro; Opere e dissertazioni in
materie di belle arte. Diese Werke werden sehr geschätzt.
Lazzarlnl; JOSEPhs Iiupferstecher zu Rom, dessen Lebensverliiilnisse
wir nicht Itennenw Seinen Namen trägt einABlatt nach Guido: Ma-
ria in Demuth, beide Hände auf die Brust gelegt, kl. lbl.
Diese Darstellung hat auch Strange gestochen. '
Im ersten Drucke vor der Schrift.
l I
Lazzarini, FTMIZBSOO, Bildhauer zu Carrai-a, bildete sich in Rom
zum Riinstler, und init solchem Erfolge, dass er nach seiner Rück-
kehr in die Vaterstadt bald als einer der vorziiglichsten Künstler
galt. Er fertigte sprechend ähnliche lilüsten, auch Statuen, wie
jene des berühmten Franldin, "welche die Stadt Philarlelphia in car-
rischem Marmor fertigen liess. Er ist in der römischen Toga vor-
gestellt init Papierrolle in der Linken, und einen ungekehrten
Scepter in der Rechten haltend, letzteres zum Zeichen seiner anti-
monarchisclien Grundsätze. Der Kopf ist eineCopie der berühmten
Büste von Houdon. Lazzarini fertigte auch Biisten beriihmter Män-
ner, und {im 1303starb er, m Folge eines Sturzes 1m Marmor-
bruche.
LaZZarini, LudOViCO, Bildhauer zu Carrara, wurde 1780 geboren,
und Wahrscheinlich ist er der Sohn des obigen Künstlers. Er fer-
tiget ebenfalls Büsten und Statuen, so' wie andere Blldwerlie:
Der folgende liiinstler ist sein Sohn.
Lazzarml, Giuseppe, Bildhauer von Carrara, wurde 180i, S950-
reu, und Von seinem Vater Ludwig in den Anfangsgrundefr der
Iinnst imterrichtetn Später besuchte er die Akademie der I-Iunste
in Blümchen, und hier fand er auch Gelegenheita sein Talent zu
zeigen. Er fertigte Bildnisse, und dann wurde ihm der Auftrag
zu Theil, die eine Hälfte der Reliefs ober dem Purtale der königl.
Reitschule. den I'iampf' der Centauren und Lapxthen vorstellend,
in Stein auszuführen. Im königl. Hoftheater sind die vier Geuien