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Lag zzarini ,
Paolo.
Lazzarini ,
Giov.
And.
n
Lazzarim, PiIÖlO, einer der wenigen Maler, die im 14. Jahr-
hunderte zu Lucca namhaft wurden. Er malte um 1581 für den
Altar della Libertä in der Cathedrale ein Bild. S. Dr. Fürstefs
Beiträge S. .92.
Lazzarinl, GPBgOPIO, Maler von Villanuova bei Venedig. Die
ersten Vorbilder seiner künstlerischen Nachahmung Waren die Bau.
ern der Umgend. Hierauf kam er nach Venedig zu F. Rosa, und
jetzt wurde er bald so berühmt, dass er in seinem eigenen Hause
eine Schule errichtete, aus welcher neben anderen Tiepolo hervor-
ging. Er kam nie aus Venecli und dennoch, sagt Lanzi, möchtg
man bei Betrachtung seiner Väferke glauben, er sei in Bologna
oder vielmehr in "Rom gebildet. Was die Bestimmtheit der Zeich-
nung anbelangt, ist er nach Lanzi's Urtheil der _Rafael Venedigk.
Sein Styl ist heiter , nicht so düster und gemein, wie der SGIIIES Mei-
sters Rosa; ja er sprach sich ganz entschieden gegen jene Vcrdüsterung
der damaligen Maler aus. Er galt auch für einen sehrunterrichteten
liiinstler, den selbst die gelchrtesten Männer schätzten. Maratti hielt
besonders viel auf ihn, und er sagte der Botschaft, welche ihn
bewegen sollte, für den Saal dello Scrutinio ein Bild zu malen:
"Er wundere sich, dass man ihn in Rom aufsuchen könne, da doch
Venedig einen Lazzarini habe?" und Lazzarini stellte in diesem
Saale das Siegesandenlaen MorosinPs auch wirklich zu aller Zu-
friedenheit dar. Ganz besonders zeichnete er sich in Darstellung
des St: Lorenzo Giustiniani als Patriarchen aus, und dieses scheint
Lanzi das beste Oelbild der Venediger Schule jenes Jahrhunderts
zu seyn. Auch seine Stätfcleigemiilde mit kleinen Figuren gefielen,
da sie gefällig und mit Leichtigkeit behandelt sind. Im Sänger-
chor der heil. Catbarina zu Vicenza malte er einige liebliche Sce-
uen im heitersten Colorite. Besonders berühmt ist er als Baccha-
nalienmaler, Zanetti lässt diesen Iiünstler 1740 im 86. Jahre ster-
Ben; nach Longhi starb er 1735 im 78. Jahre, und im Wegweiser
von Venedig heisst es, dass er 1750 im 75. Jahre gestorben sei,
Undwer hat wohl recht? Ticuzzi, wenn er den Künstler 1034 ge-
5", huren werden und 78 Jahre erreichen lässt? Demnach wäre er 1'522
gestorben wenn es richtig ist. _Seine 1662 geborne Schwester
Elisabeth übte ebenfalls die Malerei.
Es wurde auch Einiges nach ihm gestochen, von Peirolery, J.
Wagner u. a.
I O O ß Is
Lazzanm, Giovanm Andrea, der Canomkusvqn Pesaro, wag-
Maler; Gelehrter und Dichter, tiefgelehrt in geistlichen und welt-
lichen Wissenschaften. Er schrieb sehr griindlieh uber Gegenstände
der lllalerei, und eben so gut malte er. Funden Grafen Alge-ß
rotti malte er den zur Dictatur gerufenen Cmcinnatus, und den
Archimedes, wie er bei der Einnahme von Syralsus von den Fein-
den bei seinen Studien überrascht wird. Lalnzl sagt, diese Bilder
seien in allen Theilen wohl stutlirt, zierlich, edel, gelehrt ohne
Prunk, und mit leichtem Pinsel behandelt. In der früheren Zeit
"färbte er stärker, wie seine Trauer um Christus im Siechhause zu
Pesaro bevveiset; später malte er sanfter, mehr in MarattPs Weise,
uncl- jetzt nannten die Neider seine Bilder matt. Zuweilen malte
er ein wunderschönes Staffeleibilcl, und besonders gut gelangen
ihm Madonnen. In Pesnro sieht man von ihm kleine Altarbilder,
besser aber kann man sein Talent aus einigen grösscren Bildern
erkennen, in den Hauptliirchen von Osimo und Foligno, in St.
Agostino zu Ancona, und aus zweien in St. Domenico zu Fanu.
Das eine enthält mehrere Ordensheilige um die heil. Jungfrau,