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Lazaretli ,
Giovarxsxi.
Lazzari ,
Donato.
Lazaretti , Giovanni, Architekt
Künstler. Er leitete den Bau des
1821 eröffnet wurde.
zu Mantua, ein jätzt lebender
Virgxlischen Amphilheaters, das
Lazzarl: Donau); berühmter Architekt, unter dem Namen Bra-
tnante bekannt, wurde 1444 geboren. Der Ort seiner Geburt
wird verschieden angegeben, die Mehrzahl der Schriftsteller nen-
nen jedoch Castel Durante bei Urbinu als solchen; liunaventiira
und Balde lassen ihn aus Urbino stammen, Creseembini, Nlazzu-
chelli und Tiraboschi leiten seinen Ursprung aus Castel Ferinig-
nano, oder aus der Ortschaft iWIonte Asdrualdo ab; Sebastian Nocei
(de bello Asdrubalis p. 54) hat indessen die sichere Hunde beige-
bracht, dass seine Eltern aus Castel Durante (jetzt Urbania) stam-
men,- erselbst aber in Monte Asdroaldo geboren sei. Es existirt
auch eine Münze (bei Mazzuchelli), mit der Inschrift: Braniantes
Asdrualdinus. Diese letzteren Nachrichten sind ini Giornale arca-
dico 1825 iiiitgetheilt. Von der Jugendgeschiclite weiss Vasari nichts;
er sagt nur, dass Fra Cnrnevale, der alte ehrwürdige Du-
ininilianer Bartolumeu Gorradini, der Meister gewesen, dessen
Werke er studirte. Nun erzählt Vasari, dass Brainaiite seine Hei-
math verlassen, einige lombardische Städte besucht, und kleine
Arbeiten, so gut er nur kqnnte, geliefert habe. Dieses waren Ge-
mälde, denn Braniante übte anfänglich die Malerei, bis er endlich
nach Mailand kam, wo der grossartige Dombau seine Neigung der
Architektur zuwendete. So meint Vasari, allein Lanzi befürchtet,
Meister Giorgio habe nicht- eben sorgfältig Nachrichten über die-
sen grossen Nlaiin gesammelt, und Pagave scheint ihm genauer
geforscht zu haben. Dieser bemerkt, dass Brainante uni H76 be-
reits als Meister nach Mailand gekommen, nachdem er in der
Romagna Palläste und Tempel autgeliihrt hatte. Von dieser Zeit
an bis zum Sturz des Moro (1499) blieb er in Mailand, wo er
dem Hofe für reichlichen Gehalt diente und auch von Privatleuten
oft als Baumeister, nicht selten als Maler gebraucht wurde. Bra-
niante war ein tüchtiger Maler, doch weiss man nicht sicher. wer
ihn dazu gebildet. Verinuthlich gab ihm Czirnevale, neben dem Un-
tcrrichte in der Zeichnung und. Perspektive, auch Anweisung in der
llrlalerei, "oder es sind J. della Francesca und Mantegna hierin
geine Meister gewesen, wie Einige wollen. Aiu meisten malte er
im Mailändischen, wie Cesariano {und Loniazzo behauptem Levfz-
terer nennt Bildnisse , heilige und profane Gemälde mit Leimfar-
ben und auf Kalk gemalt. Lomazzocrlsennt darin im Allgemeinen
die Behandlung des Mantegna. Wie dieser, so bekleidete auch
er die Modelle bald mit leinigetränlater Leinwand, bald mit Pa-
picr, und zu seiner Leinitarbeninalerei brauchte er gleicht jenem
,Meister ein gewisses klebriehtcs Wasser, was Lomazzo aus einem
von ihm selbst gereinigtem Gemälde Braniantds erkennen wollte.
Dem Fleische gab er zu starke hohe Lichter, und dieses schreibt
Lanzi dem Urnstande zu, "dass der Künstler sich sehr nach Üyps-
abgüssen gebildet habe. Die Wandgemälde" des letzteren in Mai-
land, die Lomazzo und Scaramuccia nennen, sind unter-
gegangen oder verdorben, nur in den Pallästen Borri und Ca-
stiglioni sah Lanzi noch Bilder von Lazzari. Die Beschneidung
Christi mit vielen Figuren, ehedem auf dem Hauptaltare der Ca-
nonia Porta nuovo, und der ewige Vater über diesem Bilde kamen
in die Gallerie Melzi in "Mailand. In der Carthause zu Pavia ist
eine Capelle, die von ihm gemalt seyn soll, und analog der Ma-
nier nach fand Laiizi ein Bild Bramanttfs beim Ritter Melzif Es
stellt mehrere Heilige dar, mit schöner Perspektive. Die Malerei