Lawrence ,
Thomas.
etwa: iäehnliches zu machen!" sagte er, als man ihn aus dem Ge-
mac e rac ite.
In seinem zehnten Jahre begann er, ohne eine bekannte Anre-
gung von fxussen, Gegenstände aus derheiligen Schrift zu be-
handeln. hr malte Christus, wie er Petrus tadelt, ihn vor Pilatus
verliiugnet zu haben, und Piuben, wie er den Vater bat, Benjamin
mit den Briiderii nach Aegypten ziehen zu lassen. Durch diese
Versuche erniuthigt, wählte er zum nächsten Gegenstand "Haman
und Mardochai," und vollendete das Gemälde in kurzer Zeit, Der
But des hingen Kunstlers verbreitete sich im Kreise der reichem
Familien von Wiltshire und den benachbarten Grafschaften, und
er durfte die Landsitze- des Grafen von Penibrolse und anderer
Edelleute besuehenx, da sie im Besitze von Gemäldegallerien "waren.
Deines Barington sagt in seinen Miscellanies: "Da ich so vieler
Beispiele von früher Geistesreife gedacht habe, so darf ich auch
einen Malen Lavvrence nicht übergehen, den Sohn eines Gastwir-
thes zu Devizes _i_n Wiltshire. Dieser Knabe ist jetzt (1780) ge-
gen "zehinunrl ein halbes Jahr alt, aber schon in seinem neunten
Jahreropirte er, ohne die geringste Anleitung von irgend jemand,
historische Gemälde in_ einem meisterhaften Style; auch war er un-
gemein glücklich in eigenen Coinpositionen, besonders in der Ver-
läugnung Qhristi durch_Petrus. Esunissäliickt ihm selten, in sieben
Minuten ein sehr ähnliches Portrait mit ziemlich viel Freiheit iincl'
Anmuth zu zeichnen. _Auch liest er reiirilose Verse vortrefflich und
man iiberzeugt sich leicht, ilass er anziehende _Stellen aus Milton
und Shakespeare versteht undduhlt." Um diese Zeit versuchte
sich Lawrence auch in der Dichtkuiist._ Von 1730 37 gab e,-
viele Gedichtebin das_ European; und in das Ladies-magaziiie.
lälafncilläe dieser Erzeugnisse tragen das Gepräge eines iicht poetischen
e U 8a
Läitivrencds Vater war in seinem Geschäft zu Devizes nicht glück-
licher, _als zu Bristol; er begab sich daher nach Bath. Der Sohn
hatte hier eine Zeitlang Unterricht bei Haare, einem tredlichen
Stiftzeichner, und unter der Leitung dieses geistreiehen Mannes
fing Lavvrence an, sich jeneAnniuth, Jene _Zi9rlichkeit, jenen
geistvollen Styl antzueigrien, den ihn spatei- in _s0 hohem Grade
anszeichnete. {anfangs iuhrte e_r__in der_VV_'eise seines Lehrers Pur-
traits in Stiftzeichnung aus; ßlnige weibliche Bildnisse sind noch
verbanden, und man bewundert die Zartheit der Behandlung und
die elegante Aiisfuhrung, so wenig anniuthsv0ll__auch die damalige
Mode der Schönen von Bath war._ Er erhielt fur ein__solches Por.
trait zehn und einen halben Schilling. lEiner seiner fruhesten GÖn-
ner war SinHenryvI-larpor, der den jungen Iiunstler auf Seine
Husten nach Italien reisen lassen, und 1000 Pfund zu diesem Zwecke
hergeben wollte. Lawrencek Vater lehnte aber den Antrag ab, in.
dein er sagte: „Thomasens Genie bedarf einer solchen Unterstüt.
zung nicht." Der wahre Grund 11165611 Entscheidung soll jedoch
der gewesen seyn, dass _das Talent des jungen Thomas die Haupt.
stutze der ganzen Familie war. Während seines Aufenthaltes zu
Bath fand er__eine Ermunterung; deren er noch in seinem letzten
Lebensiahre oEentlich mit warmer Dankbarkeit gedachte. Im Jahre
1782 113W? elf eine Cßpievon Raphaels Verklärung in Stiftzeich-
nung vollendet, und diese gab er im folgenden Jahre in die Aus-
stellung der Geselllschaftuder Künstler zu Bath. Dafür nun erhielt
er die grosse Silbei-palette und fünf Guineen, als Beweis der Zu.
friedenheit der Gesellschaft "der Künstler zu Bath. Der berühmte
Itupferstecher Valentin Green war damals Präsident jener Gesell-
schaft. l