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Laurent,
Laurent,
Die Communion äes heil. Hieronymus, nach Dominichino.
Moses als Kind aus dem Wasser errettet, nach Poussin. L
Der Tod der Ines de Castro, nach Desenne.
Le passage du Rhin par Louis XIV., nach van der Meulen.
Mus. fr.
Statue einer jungen Römerin. Mus. fr.
Zwei Costumfiguren für: le sacre de Charles X.
Laurent, Jean Antonlß, Maler und Professor zu Epinal, wurde
um 1775 zu Baccarat (Meurthe) geboren, und Durand von
Nancy unterrichtete ihn in den Anfangsgründen der liunst. Er
machte sich zuerst als Miniaturmaler vortheilhaft bekannt, dann
aber ergab er sich der Oelmalerci, und auch hierin begründete
Laurent seinen Ruf. Er lieferte eine bedeutende Anzahl, grössten-
theils kleiner, Genrebilder, auch Historien und Portraitc, und in
allen diesen ÄlVerken beurkundet der Iiiinstler grosse technische
Meisterschaft. Sie sind anrnuthig, von glänzender Färbung, richtig
gezeichnet und sorgfältig vollendet. Laurent ist Conservateur du
lVlusee des Vosges, und Professor der Linearzeichnung an der
Ouvrierschule zu Epinal. Wir verdanken ihm auch ein Werk,
welches g-lr mit seinen Söhnen Paul und Jules Laurent herausgab,
unter de Titel: Cours de dessin lineaire 2x l'usage des dcoles des
beaux arts et de celle des arts mecaniques etc. Paris 1827.
Gabet (dict. des artistes francais 1831) verzeichnet eine beden-
tencle Anzahl von Gemälden dieses Künstlers, die er seit 1800 lie-
ferte. Sie gingen in die Cabinete der angesehensten Knnstliebha-
ber über, und auch in den öffentlichen Gallerien sind solche zu
r finden. Er malte den König und die Königin von Westphalen,
den Kaiser Napoleon für die Gallerie in Malmaison und andere
hohe Personen. Zwei frühere Bilder (1804): Amor, der sich in
einer Rose versteckt, und derselbe in einer Schale von Cristall schla-
fend, sind von Mecou und Roger gestochen. In die Gallerie des
tl-lerzogs von Berry kam das Bild des Mannes mit der eisernen
.1VIaske und eine Scene aus Callotfs Leben; im Zimmer, wo Jeanne
d'Arc geboren wurde, ist diese dargestellt, wie sie den Entschlusl
fasst, sich dem Wohle Frankreichs zu weihen; in der Gallerie zu
Fontainebleau Clotilde, wie sie den Clovis bittet, das Christenthum an-
zunehmen, bevor er zur Schlacht nach Tolbiac ziehe; im Luxem-
bourg Duguesclifs Jugendzeit, und Galilei 1m Gefängnisse, gesto-
chen von Dieu; im Museum zu Auch Cherebert, wie er der Tru-
degilde den Brautring reicht; im Louvre Henriette von Frankreich;
inder Gallerie Orleans ein junger Page, der alte Waden anlegt;
in der Gallerie zu Parma Clotilde de Surville etc. Gabet nennt
noch viele andere Bilder dieses Künstler.
Laurent, P3111, Maler, der Sohn und Schüler des Obigen, ein
Künstler, der sich zu Paris bereits Pulf erwßrben hat. Er malt
Genrestiicke, Architekturbildcr und Landschaften. In diesen er-
freut die treue Auffassung der Natur und die geist- und geschmack-
volle Behandlung. SeineFoi-men haben mehr Bestimmtheit und Cha-
rakter, als man in clen landschaftlichen Arbeiten seiner Landsleute
gewöhnlich zu finden pflegt.
P. Laurcnt ist auch als Schriftsteller ausgezeichnet. Sein Cours
de la peinture, der von 1350 in Heften erschienen, ist ein vor-
trelfliclies Werk. Von seiner Theilnahme an dem Cours cle dessin
haben wir in dem obigen Artikel gesprochen. Er ist Prnfessor der
Zeichenkunst an der königl. Forstschule zu Epinal.