Volltext: Keyser - Lodewyck (Bd. 7)

Laulne , 
Johann 
Stephan 
331 
42) Folge von 12 kleinen Ovalen mit Darstellungen aus der Fa- 
bel , mit lateinischer Erklärung um jedes derselben. 
45) Folge von sechs Darstellungen aus der Fabel, jede mit zwei 
lateinischen Versen, in die Breite. 
44) Die fünf Sinne, fünf kleine Blätter mit Titel, 1570. S. den 
Artikel Johann de Laulne. 
45) Folge von fünf Blättern: der Neid, der Hunger, der Ueber- 
fluss, der Krieg und der Frieden. 
46) Folge von 16 kleinen Blättern mit allegorischen Figuren, in 
Ovalen: die Theologie, die Arithmetik, Astronomie, die 
Geometrie, die Physik, die Grannnatikfdie Rhetorik, die 
Dialektik, die Jurisprudenz, die Musik, die VVeisheit, die 
Freigebigkeit, die Grossmuth, die Freundschaft und die 
Minerva.  
47) Verschiedene Folgen kleiner Blätter mit Arahesken und Fi- 
guren auf wcissem und schwarzem Grunde. Die Zahl der 
letzteren ist die grössere. Diese Blätter belaufen sich über 50. 
48) Die Bildnisse von Claude de Verth. Mönch von Clugny; 
Andre di Valois, Historiker; Andre Parö, Wundarzt. 
Stephan wurde in seiner Jugend zum Goldschmied gebildet, doch 
zog er die Iiupferstecherkunst vor, und er leistete hierin Vorzüg- 
liches. Er führte den Grabstichel mit grosser Leichtigkeit und 
Zartheit, allein in der Zeichnung gebrach es ihm. Dennoch sind 
seine Blätter höchstbeachtenswverth, da er nach guten Meistern stach, 
und auch in eigener Composition ist. er  die schlechte Zeich- 
nung abgerechnet  nicht ohne Interesse, besonders in dem, was 
die Erfindung anbelangt. Er ging darin mit grosser Leichtigkeit 
zu VVcrke. Christ nennt sein Werk irrig Opus mallei. Er folgte 
der Weise des Cainpagnola. 
Das Todcsjahr des Künstlers kennt man nicht, doch erfolgte es 
um 1595 zu Strassburg, wo Laulne lange, oder am längsten ar- 
beitete.  
Es finden sich von diesem Künstler auch geistreiche Zeichnun- 
gen, mit der Feder entworfen und mit Indigo lavirt, in Bister, 
chinesischer Tinte. Mehrere solcher Zeichnungen sind im Cabinet 
Paignon Dijonval pag. 110. verzeichnet. 
Pnpillon macht den E. de Laulne auch zum Formschneider, aber 
mit Unrecht. In der von Ch. Egenolff 1572 gedruckten Ausgabe 
des Petrarca findet sich auf etlichen Holzschnitten ein Zeichen, 
das einem liegenden S. gleicht, und dieses Zeichen deutet Papil- 
lon auf St. de Laulne. Es ist die Chiiiire eines deutschen Form- 
schneiders.  
Schliesslich bemerken wir noch, dass wir dieses Künstlers schon 
unter Delnune erwähnt, wie dieses auch einige andere Schriftsteller 
gethan haben, uns scheint es aber gerathen, hier seiner ausführlicher 
zu gedenken, da wir seit dieser Zeit mehreres über seine Werke 
erfahren haben. In der Angabe des Geburtsjahres folgten Wir da- 
mals der gewöhnlichen Meinung. 
1131111132 Johann Stephan de, Zeichndr und Kupferstecher und 
ßßhrscheinliCh auch Goldschmied. Die Lebensverhältnisse äiese 
 Künstlers kemlfman nicht, und Einige meinen sogar, die Bezeichnu s 
I5. gehe den Johann Sieblnachcr an. Sei dem wie ihm Wolle (ü? 
alte Stephan de; LaQlne haue einen Sohn, Namens J0hann„und 
gillääzexflleSgälltoäligfllfllllg hat Ier du: bexden folgenden Suiten van
	        
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