Langer .
Johann
Peter
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taten, mit Ernst, Nachdruck und Würde durchgeführten Kunst.
schule. Der König belohnte ihn schon 1809 mit dem Civilverilienst-
Orden der bayrischen Krone. Doch blieb ihm Eitelkeit fremd; Re-
ligiosität, eine einfache Cärcalsshfit bdes Charakters und der Den-
uingsart, eine uncrschöpficie ie e, waren die Grundzüge von
Lan er's Wesen. Sein Streben war auf das IIeilive erichtet, als
das {höchste Ziel des Bildens, als Quelle des Segeiis äiigleich und
der Begeisterung, und mit [lehrt-r und Beisniel führte er seine Schü-
ler dieser Bestimmung zu. Identität des Zeichens mit dem Bezeich-
neten, der Idee mit der Darstellung, des Gedankens mit dem Stoffe
war ihni der zu erstrßbßlldßnllilltlllit der Vollkommenheit. Er musste
dahei- die höchgtmögllCllß eisterschaft und Fertigkeit in allen
tefhnigcllßn Theilen des Bildens als nothivendige Yorbedingung
liunstlerischen Producirens in_ Anspruclrneliinen. _lVIit iinhesiegba-
rer Brett des Willens und init Liebe luhrte er seine Schiller den
bgzeighngtgn Weg. und bildete iin Zusammenwirken mit treiTli;
chen Männern, die sich mit ihrem Vorstande in das Lehramt theil-
teii, tüchtige Künstler. Lohneiid und erhebend war es für Langer,
unter diesen erfahrnen Geholfen seinen Sohn zu finden. Noch ein
anderer hoher, lange rschiiter Genuss ward ihin erst zwei Jahre vor
seinem Hinscheiden zu Theil. Er unternahm init Jenen, die ihn
am meisten liebten. im Herbste 1322 eine Reise in das obere Ita-
lien. Mit noch wahrhaft jugendlichem Feuer nahm er die herrli-
chen Iiunstschäitzc auf in seinen riistigen Geist, der in ihm nicht
alterte, und stets Bläthe und Früchte trug, während die Wurzel
des physischen Lebens verdorrte. Er war thiitig bis hure vor sei-
nern Lebensende und noch immer mit _ anzer Seele bei seinem Be-
rufe. Eine Reihe von Zeichnungen undSkizzen aus diesen letzten
Tagen beweisen, wie lträftig noch der Geist in der wellscndeii
Hülle blieb. Sein liebenswürdiger und edler Charakter nahm alle
Herzen ein, seine Ansichten waren klar und fest begründet, und
einen hohen Genuss gewährte es, über Kunst mit; ihm zu verlieh.
ren. Er opferte die spätem Jahre fast durchaus dem Lehramtc
gnii lävitllgneäe m11: die lglebenstunden den eigenen Produktionen.
asc e u insuc t war erne von ihm tüchti e Schüler zu bil-
den, das Ziel, das ihn begeisterte. Langer gisl: jedenfalls ein
tüchtiger Meister der älteren Münchner Schule; diese aber musste
unter Honig Ludwig dem neuen Umschwuuge weichen.
Ein grosses und herrliches Bild des fühlenden Künstlers ist das
Altarblatt in der Carineliter- jetzt Kirche des gregorianischen Cle-
rical-Seminars zu Münchenw Es stellt Christum dar, wie er die
Binde,- segnet, und enthält 14 Hanptfiguren, säiumtlich über Le-
bensgrösse. Vorzüglich gelungen ist der Contrast der Physiogne-
Knien der einzelnen Apostel; man tadelt aber, (lass das gehörige
Yerhältniss der Figuren nicht beobachtet sei, und findet die weib-
Gestalten zu sinnlich dargestellt, als solche von üppiger
u e.
Dieses Bild beschäftigte den Künstler mehrere Jahre, und {B14
Sah man auf der hlüiichner Iiunstaiisstellung die gemalte Skizze
und den grossen Carton dazu, nebst iiielirern Studien. Dieses ist
indessen nicht das einzige Werk des Künstlers, es verdienen noch
mehrere andere rühmliche Erwähnung: Christus und die_Juden
mit dem Zinsgrosclien; der heilige Luhas, wie er_ das Bild der
heil. Jungfrau malt; der ewige Vater in der Gloria; David vor
Saul mit der l-larfc; der verwundete Philoktet auf Leninos, 1314;
die heil. Familie, 1817; Gabriel erscheint dem Zacharias im Tein-
pel; Aincr tröstet die Psyche, 1820; die hl. Fagniltß; Christus am
Qelbel-ge; die hl. Rusalia; Lady Johanna Gray im Power zu Lon.
NagZerÜs Iiiizistler-Lex. Bd. VII. 19 '