Laneuville ,
Lanfranco ,Y
Giovanni.
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Limeuviue: L-g Bildnissmalcr, der zu Paris von 1800-
eine grosse Anzahl von Bildnissen zur Ausstellung brachte;
andern solche von angesehenen Männern.
1817
neben
Lanfranco, Architekt zu Modena, der zu Ende des eilften und in
den ersten Jahren des folgenden Jahrhunderts arheitete. Nach sei-
nen Zeichnungen begann der Bau des _Domes zu Modcna, doch
ist nicht zu bestimmen, wie lenge e_r Ihn fortsetzte. 'l'ix'aboschi
und Cicognara sprechen näher aber chese Verhältnisse.
Lanfranco, Giovanm, berühmter Maler von Parina, wo er, als
der Sprössling einer edlen Familie, eine gute Erziehung genoss.
Der Graf Scutti in Piacenza nahm ihn als Pag-ßn an, und da zeich-
nete er einmal mit Kohle Figuren auf die Wand, was für seine
Standeswahl entschied, indem, der Graf "dcnialentvollcn Knaben
dein Agostino Carraeci zur weitem, "artistischen Ausbildung über-
gab. Dieser Nleister brachte ihm grundliche" Kenntnisse bei, und
als Vorbild schwebte ihm damals besonders Correggio vor, den er
mit Begeisterung stndirte. Nach dem Tode Agostinrfs nahm sich
Ludovicu seiner an, und zuletzt fand er Gelegenheit, bei Anni-
bale in Rom seine Bildung zu vollenden. Unter Leitung dieses
Meisters vollbi-achte er im Pallaste des Cardinals Odoardo Farnese
seine ersten iiilentlichen Arbeiten, und auf diese folgten mehrere
andere, in denen sich noch die Gründlichkeit "der Carraceischen
Schule odenbaret, während er in späterer Zeit mit weniger Strenge
verfuhr. Fiir die farnesischen Herzoge und fiir andere Herren
malte er anfangs sehr viele (Ilabinetsbilcler, und besondern Beifall
erwarb ihm seine Darstellung des POlyPhCUllilD. Hause Borghesß,
und die Giitterversarninlung in der Villa dieses Hauses; die Geburt
des Heilandes im Pallaste des Marchese Sannesi, wo er nach Cor-
reggids VVeise das Licht vorn Gesichts des liindes ausgehen liess,
so wie die Bilder aus der heiligen Geschichte in S. Callisto zu
Rom. Ein Bild von ausgezeichnetem Verdienste erkennt Lanzi in
' der Tafel mit grossartigeni Bauwerke, welche den heil. Andrea
Avellino in Rom verstellt. Gleichen Rang weiset Lanzi auch dessen
todtem Christus, mit der, 'wenn auch LIIRClI menschlicher Weise,
gehaltenen Gestalt des ewigen Vaters, an, und unter die vollendet-
sten und berühmtesten VVerke Lanfrancds zählt- man ferner den
Tod der heil." Jungfrau in Macerata, St. Rochus und Conrad in.
Piacenza. VVeitliin ersclioll sein Ruhm von den grossen Kuppel-
gemiilden, die er auszuführen Gelegenheit fand. Durch den Car-
dinal Montalto, dessen von Lantranco gemaltes Bildniss so oft
copirl: wurde, erhielt er den Auftrag, die Bunpcl _in S. Andrea
della Volle zu Rom auszuscliiniicltcn , und Domimchino, der sich
" zurückgesetzt sah, gelobte ihm dafiir ewigen Hass. Doch Lan-
franco vollendete das Werk, und man erkannte diesem nach jeneini
des Currßzi-uig in Parina den Preis zu. Allein Einige gehen in Lo-
beserhebuii; wghl zu weit; so nennt Fiorillo diese Malerei ein bis
zur bewunderungswiirdigsten Vollkommenheit erhabenes Kunstwerk
und das höchste Muster in Vorstellung himmlischer Qlorie, wcih-
rend Andere, wie die Verfasser der neuesten Beschreibung Ronfs
I. 547, l1ier_ nur in der Behandlung der Malerei In Fresvo das
vorziiglichste Lob erkennen. Passcri preist ihn in Betrachtung die-
ses Werkes als den ersten, der den Aufgang einer Illmwßlsglorie
durch den lebendigen Ausdruck eines unermesslichen Glanzineere,
darstellte, ohne früher ein Vorbild davon gesehen 1-11 haben. Auch
Lanzi erklärt diese Kuppel als einziges Muster vonuGlurle, und
er meint, sich auftlas Urthcil unbefaiigener Kenner stutzend, Lan-
1Sä