Volltext: Keyser - Lodewyck (Bd. 7)

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Landseer , 
John. 
Menschen- und Thierwelt. Er malt Genrestücke, Landschaften, 
Blumen, Früchte, Stillleben, todte und lebende Tliicre, und diese 
Darstellungen erwarben ihm den Ruf eines trelflichen , vielseitigen 
Künstlers. Sein Humor, die Manigfaltigkeit der Ideen, die ihm 
zu Gebote stehen, die Farbengebung, die technische Vollkommen- 
heit seiner Arbeiten sind gleich bewundernswerth. Seine Genre- 
stiicke sind schön und geistreich und seine Darstellungen aus der 
Thierwelt nicht minder vorzüglich. Er WCISS Seinen Tliiercn in 
Stellung und Bewegung Leben zu ertheilcn, und der Ausdruck in 
den Thierphysiognoniien ist eben so wahr als glücklich wieder- 
gegeben. Jedes Haar ist mit Genauigkeit gema t. Seine Sorge 
verbreitet sich auch auf die Accessorien, und dlßße sind immer in 
vollkommener Uebereinstixnmung mit dem Hauptgedanken. Das 
Vorbild in seinen tliierisehen Darstellungen war ihm Weenix, und 
er stelit ihm in seiner hohen technischen Vollendung nicht nach. 
Welch grossen Schatz huinoristischer Ideen er besitze, und wie er 
sie in einer heiteren, gemüthlichen Weise auszudrücken verstehe, 
beweiset neben anderen: Der Steinbrecher, die hochländischen 
Musikanten etc. Das kleine Gemälde der alten Hausfrau ist treff- 
lich im Ausdruck und von technischer Vollendung, ebenso die 
Dirne, welche Schaafe hütet, und besonders schön sind letztere 
 und der Hund. Meisterhaft in Hinsicht auf Wirkung des Ganzen 
und der Farbengcbuiig, und unübertrefflich in Ausführung der 
Details ist jenes Bild, welches ein Paar hündische Repräsentanten 
des Democratismus und Aristokratismus, und einen Offizier von der 
 Garde vorstellt (Low Life and high Life); nicht minder anziehend 
sind: Der Diebstahl in der Speisekammer, der Affe und die Katze, 
der Löwe, welcher beim Fressen von einer Schlange gestört wird, 
ein Bild, das eines Rubens oder Snydefs würdig ist, u. s. w. Die 
'Anzalil seiner Bilder ist bedeutend, und diese sind von eigentliüm- 
lichem Zauber des Pinsels. 
Die glänzenden Talente dieses Künstlers haben 1831 die Akade- 
mie der Künste in London veranlasst, ihn als Mitglied aufzu. 
nehmen. 
Von 1852 an erscliieir,ein Werk unter dem Titel: Landseei-i 
animals from the zoological äardens. In dein bezeichneten Jahr: 
wurde der erste Band mit_ 6 charakteristischen Skizzen in Quzir 
ausgegeben. Die Iilatter sind _vom hupferstecher Landseer.' Blät 
ter nach seinen Zeichnungen sind auch in den Werken: Portrait 
of the female eharacters etc. in the Waverley novels, London 1355 
dann in den Landscape, Portrait and historieal illustrations of thl 
poetical works-of Sir W. Scott. London 1853- 
Landseer, JOhIl, Zeichner und Kupferstecher zu London, eii 
berühmter Künstler, wurde um 1770 geboren, und I-Ondon ist de 
Schauylatz seiner künstlerischen Thiitigkeit. Er__ genoss schon zi 
Anfang unsers Jahrhunderts den Ruf eines herulimten Künstler: 
in dessen Atelier bedeutende Werke in's Leben traten. Unter sei 
ner Aufsicht und Leitung wurden die Ilflßlßtetl Iiupfei- der damal 
erschienenen Beisebeschreibungen bearbeitet, und neben andern h; 
er auch Antheil an dem seit 1805 an's Licht gestellten Prachtwerk 
des Dr, Thomion, unter dem Titel des Tempels der Flora odc 
des Nattlrgartens. Jedes Heft im grössten Folioformate besteht au 
30 colorirten Pflanzenabbildungen, nach Reinaglefs Zeichnung gi 
stechen. Im Jahre 1807 gab er seine Vorlesungen über Iiupfei 
stecbcrkunst heraus, unter dem Titel: Lectures on the art l 
engraving, delivered at tlie_royal Institution of Great Britaii 
Landicer erhielt auch den Titel eines Iiupferstechers des Iiöni;
	        
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