Volltext: Keyser - Lodewyck (Bd. 7)

256 
 a 
J oh, 
Bapb, 
Bitter 
VOD. 
begab er sich nach _Verona, um sich hier dem weiteren Studium 
seiner Kunst zu widmen. Sein Ruf erwarb ihm auch die Auf- 
nahme in die Akademie. Nach einiger Zeit zog er mit seiner Fa- 
milie wieder nach Trient und von da nach Boveredo, wo er durch 
den Doinherrn Lodron nach Innsbruck empfohlen wurde. Hier 
verfertigte er auf Verlangen des Prälatcn von Wildau ein großes 
Altarbild, die Marter des heil. Aegidius vorstellend, drei andere 
Altargemältlß für Kirchen im Trientinischen Gebiete, und unter 
einer grossen Anzahl von Bildnissen war auch das der Erzhei-zogin 
Elisabeth, welches ihm den Beifall aller Kenner erwarb, und wo- 
bei er zugleich den Ruf nach Klagenfurt erhielt, um das Portrait 
der Erzlicrzogin Mariane zu verfertigen. Als er lilagenfurt ver- 
liess, begab er sich 1785 nach VVien, wo das Genie und der Fleiss 
Lainpfs einen grossen, ihm angemessenen Schauplatz fanden. Er 
benutzte hier alles Schöne, was ihm die Iiiinstschätze darboten, 
und hieraus, so wie aus den Studien nach der Natur machte er 
sich die ungezierte , aber gefällige und wahre Darstellungsart eigen, 
die seinen Gemälden den ungetheilten Beifall der Kenner erworben 
hat. Sein erstes Portrait in Wien war das des Hofraths Born, und 
bald folgten mehrere andere hoher Personen. Den Kaiser Joseph 
malte er in Lebensgriisse für die Akademie; das Bild erhielt Höchst- 
dessen Beifall und der Kaiser ernannte ihn schon 1786 zum Profes- 
sor und Bathe an der Kunstakademie. Um diese Zeit malteiLampi 
auch den Fürsten VVenzel Iiaunitz-Rittberg, den Freiherrn von 
Sperges (im Ferdinandeum zu Innsbruck), und die Fürstin Glassal- 
kowits. Vorzüglich erfreuten sich zwei Gemälde, deren jedes die 
Familie des Grafen Potocki vorstellt, einer ruhmvollen Aufnahme. 
Im folgenden Jahre (1787) rief ihn der König von Polen, Stanis. 
laus August IL, nach Warschau, wo er (llCSCIl grossen Kunst- 
shiitzer malte, und nebst dem bedeutenden Ehrensolde eine gol- 
dene Dose von grossem Werthe erhielt. Bald hatte er für den 
Adel vollauf zu thun. Der Grossmarschall von Lithauen, der Bi- 
schof Graf Soltik, der {General Branitzky (in Lebensgrösse), der 
englische Resident Witfort u. s. w. liessen sich von ihm malen. 
Durch diese Gemälde wurde er dem Fürsten Poteinkin bekannt, 
der damals siegreich an der Moldau eoinmandirte. Dieser verlangte 
den Künstler zu sich, dass er zuerst ihn portraitiren, und aisdgm, 
nach Petersburg reisen sollte, um die Iiaiserin Catharina II. zu 
malen. Lampi trat die Reise zu dem Fursten an, aber den 16, 
Oktober 1791 starb dieser unyermutliet, und der Biinstler traf ge- 
rade in Jassy ein, als Potenikins Leichenbegangniss gehalten wurde. 
Da indessen der General Papozy Lainpfs Ankunft erfuhr, liess die- 
ser Fürst sich von ihm malen, so auch die Furstin Galizin, der 
Fürst Besborotko und andere. Letzterer machte dem Iiunstler, aus- 
ser dem Honorar eine Medaille in Gold zum Geschenke, 70 Du- 
katen schwer. Von Papoff erhielt er den Auftrag, nach Petersburg 
zu reisen, wo er im Dezember ides obengenanlllßll Jahres ankam. 
Hier öffnete sich ihm ein weites Feld, Sowohl seinen Buhin zu 
vermehren, als sich auch ein sorgenfreies Alter zu xierschalfen, da 
die liiinstliebe und die Freigebigkeit der Herrscherin von Russland 
bekannt waren. Seine erste Arbeit War ÖHS Bildniss dieser Monar- 
chin in Lebensgrösse. Zwölftausenä Kübel, dann jährlich tausend 
Rubel als Quartiergeld während seines Aufenthaltes in Petersburg, 
und eine Anweisung auf vierhundert Dukaten für die Hin- und 
Rückreise Waren die wahrhaft kaiserliche Belohnung für dieses Ge- 
mälde. Dann folgte das Bildniss der" naehherigen Kaiserin Maria 
Federowna,  und jene der ganzen übrigen kaiserlichen Familie 
malte er, alle in Lebensgrösse, die sämmtlich besonders bezahlt
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.