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Künzle.
Kürzinger ,
Ignaz.
Anfan unsers Jahrhunderts geboren, und in seiner Vaterstadt zum
Kiinstliler gebildet. Er machte sich schon früh durch Federzeich-
nungen bekannt, besonders durch zwei Lithographien, welche den
Johannes nach Dominichino und das Bilclniss Melanchthon's nach
L. Cranach Vorstellen. In diesen Blättern wetteiferte die Lithogra-
phie mit dem Iiupferstich, und auf diese folgten verschiedene
andere, in welche die zartesten, wie die stärksten Schraflirungen
mit gleicher Sicherheit gezogen sind.
Im Jahre 1822 erhielt er bei der Hunstausstellung zu Breslau
den Preis, und in späterer Zeit begab sich der Künstler nach Ber-
lin, wo er gegenwärtig seine Bunst iibt.
Andere Werke in dieser eigenthiimlichen Llnienmanier sind:
' i) Sechs der schönsten und seltensten Holzschnitte von Albrecht
Dürer in originalscitigen treuen Copien mit der Feder auf Stein
gezeichnet. Berlin 1852, gr. fol. Die Originale sind in der
Sammlung des königl. preussischen Generalpostmeisters und
Bundestagsgesandtcn H. von Nagler in Berlin. Das Brustbild
des Kaisers Maximilian I. ist nach einem selbst Bartsch unbe-
kannten Holzschnitte gefertigct.
2) Der Triumphvvagen Kaiser Maximiliaifs L, nach Dürer.
Hunzle; Architekt aus Carlsruhe, bildete sich daselbst in Weinbren-
IIFÄVS Schule. Wir fanden seine Zeichnungen als vortreillich ge
ru mt. i
HUÜUZ, oder Iiuüz, ein Bilclsclmitzler, der um 1554 zu Rosenheim
in Bayern lebte. Er schnitzte Heiligenbilder, und ein solches, eine
Madonna, bewahrt die Kirche zu Tuntenhausen in Oberbayern.
Dieses Bild verlieh der Iiirche den Ruf einer Wallfährt."
Hürzinger, Franz, Maler, wurde 1730 zu München geboren, und
von dem damaligen Hofmaler Winter in den Anleiigsgriinden der
Kunst unterrichtet. Damals gab es in München noch keine Aka-
demie, uncl Iiiirzinger begab sich daher zur Vollendung seiner
Ausbildung nach Rom. Diese suchte man sich zu jener Zeit in
den Schulen der lebenden Meister zu verschaffen, nicht so sehr
durch das Studium der Antiken, der Werke llafäePs und anderer
alten Meister. Zur Zeit Iiiirzingefs war der nicht viel ältere B.
Mengs im Flure, und _an diesen schloss sich unser Künstler mit
Verehrung an. Nach seiner Heimkehr wurden ihm ehrenvolle Auf-
träge zu Theil, so wohl in Oel,__als in Fresco. Er zierte verschie-
clene Kirchen und Klöster. Fur die Klosterkirche in Bernried
malte er das Hochaltarblatt mit St. Martin, und in Ebcrsberg ist
das Gemälde des Täufers sein Werk. Nach Gars kam der heil.
Thomas von Aquin, und die Kirchen zu Ebersberg und Spalt malte
er in Fresco aus. Starb um 1790.
Hürzmgcr, Johann, Maler von München, der Bruder und Schü-
ler des obigen Franz. Er blieb in seinem Vateflande, erlangte aber
dennoch Beifall, sowohl mit seinen Bilclrlißäen, als mit seinen lslei-
nen Genrßstückcn in niederländischer Manier.
Johann Iiürzinger starb zu Miillßhßll 1794 im 59. Jahre.
Hürzmgßf, 151181, Maler, WIIPÜ-ei 1777 zu München geboren und
von seinem Vater Franz in den Anfangigriindcn der Kunst unter-
richtet. In der Folge widmete er sich auch der dramatischen Kunst,
es blieb aber seine Zeit zwischen dieser und der bildenden Kunst
getheilt, und dennoch wurde er in beiden ein treiflicher Künstler-