Volltext: Keyser - Lodewyck (Bd. 7)

Kreul, J. L. - Kreiitzer, Johann. 173 
von Raczynski [Geschichte der neuern deutschen Kunst. I. 224. 
Vor allen wurde 1856 bei Gelegenheit der Berliner Iiunstausstellung 
Sflll Aschenbrödel geriihmt. Ein anderes Gemälde aus jener Zeit 
fuhrt uns in einen Burghof, wo auf der Treppe ein hübsches 
Mädchen sitzt, während ihrvder Edelknappe schöne Dinge versagt. 
Sein unter dem Namen des Hirchhofes bekanntes Gemälde wurde 
von J. C. Schall lithographirt. 183? malte er Wallenstein mit dem 
Astrologen, die Abendwache auf der Burg u. a. 
Zu Reinilfs Gedicht: Aus dem Leben eines Kindes, hat er eine 
Radirung geliefert. 
Hreul, Johann Lorenz, ivlier, wurde 1165 zu Markt Erlbach 
in Bayern geboren, und der geheime Hofrath Wenzel zu Ansbach 
war es, der dic Eltern des Knaben bestimmte, diesen der Kunst 
zu widmen. Sie schickten ihn nach Nürnberg, um unter Zwinger-k 
Leitung seine Laufbahn zu beginnen, und in dieser Stadt lebt 
Breul noch gegenwärtig als ausiibender Iiiinstler. Er erwarb sich 
durch seine Bildnisse in Miniatur Beifall, und auch einige historische 
Stücke linden sich von seiner Hand, wie eine Copie von Correggiok 
büssender Magdalena, 1824 gemalt, etc. Winterhalder hat sein 
Bildniss des berühmten Jean Paul lithographirt, und dieses erklärte 
Jean Paul selbst für sehr ähnlich. Die Zahl von IireuPs Portrai- 
ten ist übrigens bedeutend. Man schätzt sie ihrer Wahrheit und 
der trefilichcn Behandlung wegen. 
Iireul, Johann Friedrich Harl , Poi-trait- und Genre-Maler, 
Sohn des Obigen, geboren zu Ansbach 1804, bildete SiClI Zll Nürn- 
berg an der Kunstschule, und im 22. Jahre besuchte er die Aka- 
demie der Iiiinstc in München , wo er, mit ungewöhnlichem Talent 
begabt, bald die schönsten Hoffnungen gab. Sein Name wird 
bereits mit Ehren erwähnt, da mehrere seiner Bilder neben den 
besten Erzeugnissen ihrer Art eine Stelle finden. In seinen Bildern 
ist alles klar, wahr und ausdrucksvoll; die Figuren sind trefflich 
gruppirt und eben so gut gemalt. Er hat Gefühl für lslarbc und 
Harmonie. Iireul ist überhaupt im Besitze vollkommener tech- 
nischer ÄMittel, welche er sich durch ein gründliches Studium 
erwarb. Sein Ruf war schon 1850 gegründet. Damals-rühmte 
man sein Gemälde mit dem Dorfhirten, der als Arzt dasteht; die 
Frau, welche einem jungen Mädchen (die Haare zurecht richtet, 
und sofort fand man an seinen Bildern zu loben. VVir erwähnen 
besonders noch: die Verlobung, das Landmädchen, welches über 
dem Schreiben eines Liebeshrieics eingeschlafen, der alte blinde 
Geiger mit einem kleinen Mädchen vor der 'l"hiire eines ärmlichen 
Hauses sitzend, das Iiapuzinerkloster, der alte betende Bauer 
u, s_ w, Diese Bilde;- sind in Oel gemalt; doch finden sich von 
seiner Hand auch geschmackvolle Aquarellen. Ph. Walther 
hat sein Biickermädchen als Gedächtnissblatt des Nürnberger Kunst- 
vcreins 1336 gestochen. , 
Hreulzßr", JOSGPh; Iiupierstecher in der ersten Hälfte des vorigen 
Jahrhunderts, Schüler von Haid. Um 1759 stach ernach Bitschinann: 
l) das Bildniss des Cardinalslosephvon BathyamPrimas von Ungarn. 
2) Venus verbindet dem Amor die Augen.  
5) Venus Putzt Amor die Haare, beide mit_ Messerschmid "ge- 
stochen s in Schwarzkunst fol.   
Iireutzcf, Johann," Architekt und Steinmetz, der in der zweiten 
Hälfte des 15- Jahrhunderts zu Augsburg lebte. Er vollendete 
nach M. ZwickePs Tod den Springbrunnen am Perlachberge, E; 
fertigte mehrere schöne Brunneneinfassungen.
	        
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