Volltext: Keyser - Lodewyck (Bd. 7)

unter seinem Einflusse und mit seiner Mitwirkung enstanden. Diese 
Sacranientarien tragen keine Jalirzahl; jenes in Schwabach wurde 
1505 vollendet. In einer Säulenhalle dieses Teinpelchens ist das 
läruitbilrl fiirtiles ilxüddibßäagtältl Ilrläänegduntlt dieses erklärt die liege 
a s er rai es am ii-a  ein aini ia es so wenig ic  
tigkeit, wie mit der Bildnissfigur Iirafffs, als eine der Stützen des 
Sawainänthäusfhens  St. Lolgenz lilll Niirrgberg. h P t _t 
as as an riesein üifamßlll ausc en in teiii ge auene or i'm 
des Iiiinstlers betrifft, so hielt man von Sandrart an den nördlichen 
Iinpf fiir Adam Krafft. Dieser ist in Sandrarfs deutscher Akademie, 
WIOFOäIl selig ungeäreinundi viel iiäter lllldlglltßiSßflhaillief illIJ-igäblldäbt; 
er in et sici wie er in em o en aneeiiirten ersten ete (er 
Nürnberger Iiiinstler von Fleischnianna gestochen; ihn hat Dr. 
Canipe in den 1823 abgedruckten Neudörfifer Nachrichten wieder- 
gegeben; ihn hat Pfarrer Ililpert in dein zweiten Hefte der Merk- 
würdigkeiten und Iiunstschiitze Nürnbergs gleichfalls wieder für 
Adam Iirafft gehalten. Aber während NeudörfTeNs Andeutung auf's 
Iilarste die westliche Figur bezeichnet, während eine sorgfältige 
Bescliauung der Darstellung, des Costüins, des Charakters keinen 
Zweifel übrig lässt, so ist man über dieses Alles weggegangen und 
hat sich blos an Sanclrarifs Zeichnung gehalten. Diese Portraitfigiir 
ist leincäcliöne, kräftige ?estalt, auf das rechte Knie niedergesunken, 
wä ren der linke Fuss eicht auf dem Boden aufsteht. Sehr natür- 
lich ist die linke Hand auf den Schenkel dieses Fusses gestützt, 
indess die rechte den Isflöppel ruhend auf den andern Schenkel 
sinken lässt. Der Iiepf ist mit ungemein viel Fleiss und scharfer 
Individualität ausgefuhrt. Diese Figur allein ist als Steinmetz 
costumirt;_ sie allein trägt die Sehurze und den Iilöppel; sie ist 
augenscheinlich, wie die gegen Siiden stehende, Portrait, während 
die gegen Norden eher Ideal zu seyn scheint. Offenbar wollte der 
Iiiinstler diese Figur als den Meister und Schöpfer des ganzen 
Werkes darstelln.  
In diesem Portrait erblicken wir einen Vierziger oder höchstens 
fünfziger, was der allgemeinen Annahme, dass Brafft nach Verfer- 
tigung des Sakramenthäuschens wenigstens sechzig Jahre alt war, 
widerspricht. Allein Iiralftfs yyerlse zeigen es_deut ich genug, dass 
kein sechzig, 1a gar siebenzigjahi'ig_ei' Mann sie gefertiget habe, der 
vorher weiter keine andere als Steiiimetzai-beiten getrieben hätte; 
sie vcrrathen zu gut den Mann in der Blllllllß seiner Iiraft, den 
Mann von ejner reichen lärfinlgungsgabe, einer lebendigen Phantasie, 
einer klaren Auffassung er atur, einem uneriniideten und glück- 
lichen Wleiterstreben. Dass er, als er das Sakramenthäuschen fer- 
tigte, nicht im Greisenalter stehen konnte, beweist auch sein Ver- 
hältniss zu Peter Vischer und Lindenast, wovon jener_1529, (lief-Cf 
 1520 starb und von welchen Neudörffer sagt, dass sie gleich mit 
einander ziufgewachsen und wie Brüder gewesen seien, folglich 
in Jahren nicht bedeutend von einander VCfSChllfldCnd seyn konnten. 
Nun aber hat Peter Vischer an seinem 1519 V0 ßn efen Sebaldiis- 
grab sich noch als einen stattlichen und kräftigen Mann dargestellt 
und seinem Bild selbst die Unterschrift „150I9_" gegeben; wie kann 
sein Jugend enosse und der Freund seines mannlichen Alters schon 
_a ä   
1507 ein Greis gewesen seyn? Schon um seines Alters Willen kann 
der bisher dafür gehaltene Kopf nicht Adam Iiralft angehören. Der- 
jenige Iiopf in der Darstellung des Abcndmahls, den eine hand- 
Schriftliche Sage noch fur Hrafffs Bild _niinmt, ist weder dem Kopfe 
an der norcllichen, noch an der westlichen Seite ähnlich. Neudurf- 
fer schweißt davon. .Das oben Erwähnte über die Portraitiifrur 
Iirafffs ist bdas Ergebniss neuerer Bevislon. Aiissei- diesen Bildlliäejßll
	        
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