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Koeler.
H0 elliker ,
Martin.
gabt und unermiidet im Studium der Natur und ihrer Erscheinungen,
brachte er es bald zu Ansehen, und gegenwärtig ziihlt man ihn
mit Schelfhout zu den ersten jetzt lebenden holländischen Land-
sehaftsmalern. Sein Ruf ist auch in das Ausland gedrungen, und
namentlich wurde im Yiunstblatte von Dr. Schorn bei mehreren
Gelegenheiten dieses Künstlers niit Ruhm gedachLSeineLandsehaf-
ten gehören zu den herrlichsten ihrer Art, sowohl in Hinsicht auf
ltunstreiche und poetische Auffassung, als auf Meisterschaft der
technischen Behandlung. Seine Bilder sind iiberdiess noch durch
die bedeutungsvolle StafTage anziehend. Iioeklioek (sprich Kuckuck)
malt auch Architektur und charakteristische Seenen, und damit
ziert er seine landschaftlichen Bilder. In diesen offenbaret sich hohe
Meisterschaft der Perspektive und ungewöhnlicher Sinn fiir Beob-
achtung der feinsten Töne der Natur. Dieser Iiiinstler hat schon
eine bedeutende Anzahl trefflicher Bilder geliefert, als Inbegriff
seiner Vollkommenheit mag alfer eine Winterlandschaft gelten, die
im liunstblatte von 1856 S. 187 beschrieben wird. Da heisst es,
dass dieses Bild ganz eigenthiimlich dastehe; die iiberrasehendste
Naturwahrheit, die seltenste Vollendung in der Farbenabstufung,
der Luft- und Linienperspektive, steigern die Bewunderung aller
Beschaucr. Es wird dieses ein wunderschönes Bild genannt. Doch
selbst dem. ausgezeichnetsten "Künstler gelingen nicht alle Bilder
aufgleiehe Weise, und so fand man im Vergleiche mit jener Sommer-
landschaft, welche Koeklioek nach Vollendung dieser Winterland-
schaft ausfiihrte, dass letzterer der Vorzug gebiihre. Ueberhaupt stellt
dieser Künstler die winterliche Natur mit Auszeichnung dar.
Iioeler, s. Coeler.
lllüßllil, Jßhilnn, Maler, wurde 1740 zu Stäfa am Ziirieher See ge-
boren und bei J. G. Fiissly in der Zeichenliunst unterrichtet. Er
wollte Formschneidcr werden, brachte es aber nach und nach durch
unerxniideten Fleiss ohne Anleitung auch in der Malerei zu einer
nicht geringen Stufe. Er malte meistens Nachtstiicke und auch
Copien nach guten Meistern. Starb 1778. E. Haid hat sein und
seiner Gattin, der Verena BylTel, Bildnisse gestochen.
Hoella , HelllrlCll, Zeichner und Maler, Neffe des Obigen, wurde
1775 zu Stäfa geboren. _Der erste lsehrerjvar sein Oheim, und
nach dessen Tod nahm sich J. O. Fussly seiner an. Im Jahre 1784
ging er mit dem bekannten H. Meyer nach Rom, wo er unablässig
studirte und der Kunst oblag, so dass dadurch seine Gesundheit
angegriffen wurde. Endlich kam das Wechselfieber dazu, dessen
verzehrender liraft der Künstler 1789 unterlag.
Koella fertigte in Iiom mehrere Zeichnungen nach Iiiipfen von
Rafael und nach Antiken; irn Historischen der Mßlßrei hatte er
aber nichts Bedeutendes-geleistet. Dagegen malte er__aber sprechend
ähnliche Bildnißße, selbst aus dem Gedächtnisse. Fussly rühmt ihn
als Coloristen und als einen derjenigen, die anfingen, mit gutem
Erfolge Figuren in_Aquarell zu malen. _Der HCYZOg von Sachsen-
Gotha erhielt von ihni in dieser Manier eine Copie von Domini-
chinifs berühmtem Bild, welches Kaiser Q3110 und St. Nilus in Um-
armung vorstellt, nach dem Urbilde In brotta Ferrara, Es müssen
sich noch mehrere Zeichnungenwenuhm finden, solche in Aqua-
rell, in Tusch und in schwarzer Iireide mit Höhung.
Hoelliker, Niartin, Bildschnitzler, eigentlich ein Schiffmeister zu
Zürich, wurde 1741 geboren. gEr schnxtzte, wie sein Vater, kleine
Darstellungen von Jagden. Flguren GIC- In B-uchs, und diese Ar-
beiten wurden bewundert-