Kiesling ,
Leopold.
dein Kaiser bereits eingeleitet hatte, ward von demselben auf
"Cenovefs gewichtvqllcn persönlichen Vortrag genehmigt. Kiesling
bekam nämlich den gewünschten Auftrag, auf Rechnung des k. k.
Hofes, die Gruppe: Mars, Venus und Amor in carariscliem Marmor
auszufertigeii. Die Bearbeitung dieser Gruppe, die nachher bei ihrer
Vollendung (1810) das am 11. März erfolgte, für Frankreich und
"Oesterreich leich erfreuliche Erei niss in den Au eii des römischen
Publikums zäi dein Kunstwerke eines; prophetischen äeistes erhob, war
nun das Hanptgeschiift der drei letzten Jahre seines Aufenthaltes
in Piom. lnzivischcn wurde er doch, so wie die vorhergehenden
Jahre, bei anderen Hauptarbeiten manchmal genöthiget, ihr einen
Stillstand ziizugestehen. S0 verfertigtc er während dieser Zeit das
colossale Brustbild eines vorneliinen Reisenden aus Jassy, Georg
Bogdan, wofur ilin derselbe htiniglich beschenkte. Um eben diese
Zeit schluvner aus Liebe zu seinem Kaiser die lockcndsten Antrage,
äie säein Gxluäk leäenslanglrligi gfsichert läakittpn, nach JFSSYÄ Paris,
on on. un se st naci rasi ien stan ia t aus, unc na m nur
solche Ehrenbezengungen an, die den Patriotismus keineswfegs
herabwiirdigen, z. B. die Ernennun zum Mit lied der von Na io eon
velrordneten Comuiission in Beträff der ijäentlichen Ausstiellung
sc liner Kuiistiverlte u. s. w.
1m Jahre 1810 kehrte der treiTliche Künstler endlich nach VVien
zurück, und brachte ausser der genannten sieben Schuh hohen
Gruppe aus einem Marmurstiick, nebst der Kenntniss der italieni-
schen Sprache, dem erworbenen Ideenreichthuin für die Kunst, und
der ausgezeichneten Achlungaller, die ihn kannten, eine junge Röme-
rin als seine Gattin mit, und noch an Ilunstwverken ein colossales
marinornes Brustbild des Erzhcrzogs Karl; drei bereits bekannte
Antikenküpfe; einen schönen Jüngling mit der hnchzeitlichen Fackel
in der Bund; den Genius der Kiinste, der die Natur in ihren
Schöpfungen entschlciert, und eine bestimmte Anzeige der aufgefunde-
nen Stellen, wo inländischer Marmor von allen Gattungen und Far-
bendmitlnicht sghr gsosstzxm Aufwandes iln giiiossepxitiichcn gebrochen
wer en sann. etzt vvui-ce er zum s. i. ufbi t iauer ernannt.
Dass Iiiesling, bCSiJIltlCYS in Hinsicht der grosscn Gruppe, Alles
geleistet habe, was der Monarch und die Kunst zu fordern berech-
tiget sind, verhündigten schon die iniimlliclien Lubspriiche der
ersten römischen Kunstrichter und die ehrenvolle Cxfitili in dem
Werke: Meinorie encyclop. Romane sulle belle arti etc. Tom. III.
(Hormayfs APClliV- 1811 No. 4-) Zu seinen vorziigliclisten
In Wien ausgeführten Werken gehören (ausser zahlreichen Eben-
bilderii von Männern, Frauen, Kindern, in jeder Materie) das Grab-
mal seines Wohlthäters, des Grafen Philipp Cobenzl, mit Basrelieis-
Werzierungen und Inschriften, das Grabmal des Grafen Ludwig
Cobeuzl, beide über acht Schuh IIöhe und vier Schuh Breite; eine
Buste der Fürstin Kinsky, lebensgross; die Büste des Kaisers, über-
lebensgross, der Stadt Briinn verehrt; die Büsten des Kaisers und
ClesErzherzogs Johann im Johanneum zu Grätz, von Metall; eine
gleiche Buste des Monarchen von Metall, iiberlebensgross, im stan-
dlsche" saale 7'" Klagenfurt; eine lcbensgrosse Büste des E. H. Karl
im Stifte St. Florian; das Denkmal der Baronin voneArnstcin; das
Denkmal des Frhrn. von Dalberg; die drei Grazien aus weichem Metall,
in und Psyche, einzelne Figuren von Gyps, ini Besitz
der Grafin Surenthein zu Batzen; das Grabesdenlunal, welches [Iofrath
von Hammer sich in dem romantischen Weilling setzen lässt. Ein
meisterhagtes Werk istdas colossale Marmor Brustbild des Kaisers, wel-
chcs der Purst Sinzendorfzu Ernstbrnnn setzen liess. Die Biiste misst init
dem Sockel 22 Fuss, und ist von vollkommener Aehnlichkeit (Archiv