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Koch ,
Koch ,
Wer sich von seinem Talente zum Schriftsteller überzeugen will,
der lese: -Moderne Iiunstchronik oder clie Bumfordische Suppe ge-
kocht von J. Roch, 1854- In dieser modernen Iiunstchronik hat
der Koch das Salz nicht gespart. Er bringt uns manches derbe
Gericht auf die Tafel, welches er in übler Laune zubereitete. Das
Buch könnte auch heissen: Chronica scandalosa der neuern Iiunst.
Dann läat Meister Hoch auch Blätter radirt, die ebenfalls merkwür-
dig sin .
1-14) Vier Blätter zu Dante's Hölle: Der Wald mit den allegori-
schen Thieren; der höllische Charon; der Iiampf des heil.
Franziscus mit dem Teufel um die Seele des Grafen Guido von
lVIonte-feltro; die Höllenstrafe der Tyrannen, qu. fol. Preis
l- Thl.
5) Der Schwur der, Franzosen bei Montenesino, reiche und geist-
volle Compositionen. H. 14 Z., Br. 25 Z.
6-25) Landschaften: Ansichten von Rom und der Umgegend, mit
Figuren geziert, numerirte Folge von 20 Blättern mit Unter-
schriften, qu. ibl. Preis bei R. Weigel 6 Thl. 8 gr.
25-50) Les Argonautes selon Pindar, Orphce et Apollonius de
Bhodes, 24 Blätter, nach A. J. Carstens Zeichnung. Nebst
Text. Rom 179g, qu. fol. Bei Weigel 8 Thl.
HOCha Johann Gar], Maler und Lithograph , wurde 1806 in
Hamburg geboren, und daselbst in den Anfangsgriinden der Iiunat
unterrichtet. bis er 1827 nach München ging, um auf der Akademie
seine Studien fortzusetzen. Er lag denselben mit allem Eifer ob, und
das Fach, welches er ergriff, ist die Historienmalerei, worin er es
bereits zu einer schönen Stufe gebracht hat. Seine umfassendste Arbeit
zu München ist in der neuen Allerheiligen-Kirche zu suchen, wo er
mit anderen Künstlern an den Fresken auf Goldgrund Theil hat,
welche den Namen des berühmten Heinrich Hess verkünden. Er
malte die Nische mit den Begebenheiten auä der Geschichte Abra-
hanfs und Jakobä, und näher angegeben sind die Compositionen
im Hunstblatte von 1856- In diesem Jahre reiste Koch nach Rom,
wo erisich unsers Wissens noch befindet. In Rom fand sein Ge-
mälde, welches Macbeth und die drei Hexen darstellt, grossen Bei-
fall, und Busse in Hannover hat den Stich desselben übernommen.
Iioeh iibte auch die Lithographie, in welcher er bereits grosse
Iiunstfertigkeit entwickelt hat. Er versteht es, in den Geist seiner
Originale einzudringen , und namentlich wusste er das zarte,
fromme Wesen, und die Bestimmtheit der Compositionen Overbeck's
glücklich zu fassen.
1) Die Indulgenz des heil. Franziscus, nach F. Overbecllfs Carton
zum Freskobilde in der Engelliircllß 'bei Assisi, qu. imp. tol.
2) Portrait der Fürstin Marie Lnise von Thurn und Taxis, nach
A. v. Dyclfs Bild in Wien, fol.
5) Die Erweckung von Jairi's Töchterlei-n, nach-Overbeclfs Zeich-
nung im Besitze der Fräulein von Lindxier, (In. roy. fol.
4) Christus als Iinabe im Tempel, nach Overbeclüs Zeichnung im
Besitze derselben, qu. roy. fol.
5) Das Mannalesen, nach Overbeck's Zeichnung radirt, 1853, qu.
Roch, F12, Iiupferstecher und Zeichner, ein Kaufmann zu Mann-
heim, der als Dilettant schon gegen das Ende des vorigen Jahr-
hunderts arbeitete, aber wir können nicht bestimmen, in welcher
Beziehung er mit dem Maler Hoch stehe, der nach Fiissly's Angabe
zu Mannheim Bildnisse in Oel und Miniatur mit Beifall malte.
Den Hupferstecher Hoch fanden wir 1825 gerühmx, als denjenigen