Kobell ,
Hendrik.
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Diese Zeichnung wurde allgemein geriihmt, nicht blos wegen der
hunstreichen Anordnung, sondern auch wegen der treiilichen Be-
handlung in Saftfarben. Er zeichnete auch eine Ansicht des Vor-
gebirgs der guten Hoffnung, eine solche von Batavia und vom
Eilande Onrust, Blätter, welche S. Fokke und M. de Sallieth in
Kupfer gestochen haben. Andere seiner Zeichnungen sind nach
Gemälden von BackhuysenfW. van de Velde u. a. ausgeführt.
Dann hat Iiobell auch verschiedene Bilder in _Oel gemalt, deren
Billige in den BßSifZ des. Erzstsatthalters der vereinigten Provinzen
übergingen. Die Gemälde, welche er in London ausgeführt hatte,
sind durch Mezzotinto-Blätter bekannt. Broulsshaw brachte einen
Seestnrm und Schiife zur See beim Mondschein auf solche Weise
in Kupfer. Andere Bilder stach Watson nach ihm, und Sallieth einen
Härings- und einen Wallfischfang. Das Vdrziiglichstß, was er gelei-
stet, machen aber immer die Zeichnungen in Tusch und Aquarel aus.
Im Jahre 1774 Verehelichte sich der Iiiinstler, und von seinen
zwei Söhnen wurde Jan ein berühmter Maler. Doch sah er seine
Kinder nicht herangebildet, denn schon 1782 erreichte ihn ein un-
glückliches Ende. Dieser Hobel] hatte den Namen des Jüngeren
(Hobell Jia), wir fanden aber keinen älteren H. Iiobell als ausiibenden
Künstler bezeichnet, Man findet bei Rost, Meusel, Fiissly und
anderwärts wohl angegeben, dass ein Heinrich liohell 1741 in Mann-
heim geboren worden sei; allein die anderen Nachrichten passen
wieder ganz auf unsern Rotterdamer. S. auch unten im Verzeich-
nisse der Blätter N0. 10.
Iiobell hat auch geistreich geiitzte Blätter geliefert.
1) Ein grosses Bauernhaus mit Heuschober an einen: Gehaue mit
Biiumeu umgeben; rechts im Grunde das Meer mit Segelwerk
und drei Fischern; links ein Bauer mit dem Hunde, und ein
Canal mit Schiffen. Links im Vorgrunde ist eine grosse Kirche,
und andere Gebäude der Reihe nach, und in der Ferne zeigen
sich Dörfer. Das Blatt ist bezeichnet: Hcnd. (Hendrilm) Iiobell
junxor f. 1768-, H. 7 Z. 1-5 L., Er. 12 Z, 1 L.
Die zweiten Abdrücke sind nach der Retouche gemacht, und
da ist Nlontibeleilchtuilg angewendet. Dieses ist im ersten Druck
nicht der Fall; es herrscht Tageslicht, und die Hühner im
Hofe, welche man im ersten Drucke sieht, wurden bei der
Retouche weggelassen.
2) Ein SchilT mit hohem Bord und andere Fahrzeuge in einer
Meerenge, gegen die Mitte und links Windmühlen, und im
Rande Sieht: Hooft Vande Iirap En't Malle Gal; rechts: H.
Hobel f. H. 5 Z. 1 L., Br- 8' Z, 4 L. Die ersten Abdrücke
sind vor A. VValpofs Adresse.
5) Schiffe zur See, vorn am Bord ein Bauer mit einem grossen
Iiorbe und dabei ein Weib. Links im Bande; Iiobell f. 1778.
H. 62„ Br. 8 Z. 1 L.
4) Marine, rechts ein bemanntes Boot, der Steuermann ruft an.
Diligente, labore, 1774. qll- I2.
5) Marine; links am Ufer ein Hirchthhrm u. a. H. Hobell Experm.
f-_ 1711, qu. 12.
6) Dlß Fischhändler am Ufer der See: E lucro damnum, mit [io-
beli'_S Namen. Sehr lal. Blatt.
7) Aussicht auf das Meer: Plures piscabimur, mit Iiobelhs Namen.
Sehr kl. Bl.
8) Das Innereeines Lagers, vorn Soldaten und zwei gesattelte Pferde.
Q) Zwei Bauern in einem Hohe, umherum Spuren von Gebäuden.
Der eine sitzt. der andere steht, und rechts oben liest man:
H. Hobell s. N. 2.