He mling ,
auch Memling ,
Memmelinck, Hans.
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einige Gemälde von Hexnling; eine Geburt Cliristi mit Flügeln,
auf welchen Baiser Augustus mit der tiburtinlsclien Sibylle und
die heiligen drei Könige vorgestellt sind; ferner zwei Gemälde.
welcliezu einer Folge von symbolischen Darstellungen des Abendmalils
gcliiireii, wovon sich zwei Tafeln in der Iioisserexäsclien Samm-
lung befinden. Sie enthalten die Feier des Bassalifestes und den
Propheten Elias, welcher in der VWüste von einem Engel gespeist
wird." Diese Bilder sind vortrefflich, aber doch möchte sie der
Gallerie-Direktor Dr. WVaagen eher dein Ilogier von Brügge, als
dem Hcinling beilegen.
In Dr. Waagexfs Verzeiclmiss den Sammlung des Museums sind
dem Memling denn Waagen glaubt, dass er fälschlich Hemling
heisse e schon fiiiher zwei Bilclerbeigelegt. Christus am lireuze, rechts
die Gruppe von Maria, Magdalena und Johannes mit zwei Frauen,
links cler Hauptmann mit zwei Hriegsknechten; das Fliigelbilcl mit
der Sibylle von Tibur, wie sie dem knienden Kaiser Augustus
Maria mit dem Jesushinde zeigt.
Auch im Privatbesitz dürfte sich manches schöne Bild von Hem-
ling befinden. So" erwarb H. von Bettendurf in Aachen zwei köst-
liche kleine Stücke, den Propheten Elias in einer Landschaft
und die Feier des Osterfestes in einer israclitisehen Familie vor-
vorstellend. Und dieses sind doch wohl die obigen Bilder, jetzt
in Berlin? Genau beschreibt sie Passavant S. 597.
Eine nicht geringe Anzahl von Bildern, welche dem Hemling
zugeschrieben werden; befinden sich in England, wo Passavant in
seiner Iiunstreisc 1855 folgende erwähnt.
In der Sammlung des H. Aders ist das Bildniss eines jungen,
etwas lsränlslich aussehenden, Mannes in der Kleidung des Johan-
ms-Spitals zu Brügge, und der Jahrzahl. 1462- Es soll dieses das
Bildniss des Hemling selbst seyn, das aus dem Hosyital in Brügge
nach England 1mm; wann und auf welche Weise, weiss nxan je-
doch nicht. Abgebildet ist das Bild bei Passavant S. Q4.
In derselbensammlung ist noch ein anderes Bildniss, welches
dem Hemling beigelegt wird: Die Figur eines Mannes mit gefal-
teten Händen, vor ihm ein Buch. Dieses Gemälde ist sehr schön
in der Farbe, wohl ein Flügelbild. Diese Gallerie bewahrt auch
ein kleines lVIarienbild von ausserorclentlieher Zartheit und Vol-
lendung. Sie sitzt als Himinelsliöuigin gekrönt mit dem Kinde
auf dem Schoose, wie sie demselben die Brust reicht. Im Hinter-
grund ist ein reichverzierter Iiircheneingang von gothischer Archi-
tektur. Dieses Kleinod befand sich in der Sammlung Friedrich
Il._v0n Preussen, wie dieses das Siegel auf der hinteren Seite be-
WCISCI- Da kann man auch den Namen A. Diirer's lesen, allein
Passavaxit glaubt, dass der stärkere Farbenauftrag, die graue
Farbe der Architektur und cler reine Spitzbogenstyl für Hc-niling
entscheldemAders erstand das Bild in Paris, wo es für einen Diirer
ausgegeben wurde. Ein viertes kleines Bild des H. Aders stellt
Maria stehend vor, wie sie das Jesuslsindi auf dem rechten Arlllß
hält. In der felsigen Landschaft pflückt Joseph neben dem E591
Früchte vom Pälmbaume.
Zu Alten 'I'ovvf_iI', dem Landbesitze des Grafen von Shfewsbüry
in StaFfordshire, 1st da; Bild der Maria, mit dem Hinz!!! m amen;
Zimmer stehend, vor Ihr der Donator laniexul, hinter xhr St. Hie-