90
Hemling ,
Memmelink ,
Memling ,
auch
Hans.
von späterer Hand, und sie trägt keine Spur von Hemling's ge-
wohnter Nleisterschaft." Es möchte auch die Vermuthung wenig
Ssailiittzbeztäzr Sanitär diese;
l nvo ence
hinterlaszen habe, woher man gezwungen war, dem Bilde durch
fremdä Hand die Vollendung geben zu lassen. Nach Spanien mag
er e ommen Se 'n, aber auch dieses kann nicht bewiesen werden.
Einän Anhaltspuiikt gibt uns Don Alonzo Ponz, Sek retär des Kö-
nigs und der Akademie von St. Ferdinand in seiner Viage de Es-
E2112; Sggegiäo 52 2a nürsllglläaflßvläf] cdosas näis agrecäibhäug (läg-
u a e . ieser eise esc rei r-
schien zu Madrgid in den Jahren 1776 bis 179.1 eine zweite ghus-
gebe in 8 in 18 B. mit li. A. Ponz spricxht in diesem VVerke mit
ziemlicher Ausführlichkeit von dem Carthäuserliloster Miraflores
nahe bei Burgos. Zu diesem Iiloster lieferte. zufolge seiner Er-
zählung, ein deutscher Baumeister im Jahre 1454 den Plan und er-
hielt dafiir 5350 Muravedis. Dieser Baumeister hiess Johann von
Cöln, und war mit dein Bischof von Carthagenn, Don Alonzo,
bei dessen Rückkehr vom Baseler Concilium nach Spanien gekom-
lneäLd Ihm folgte Garcias Fernandez de Matienzo als Bäumeister,
un iesem Simon der Sohn Johannes von Cöln. In cm Chor
dieser Carthause fahd Don AlonsofPt-snz einige sehr alte Gemälde
an einem Altar, deren hohe Vortreflichlseit seine anze Aufmerk-
samkeit rege machte. Sie stellen Epochen aus denä Leben Johan-
nes des Tiiufers dar, welches Hemling, wie bekannt, oft und mit
ausgczcichneterLiebe behandelte, wahrscheinlich weil er diesen
seinen Namcnsheiligen besonders verehrte. Ponz fiihlte sich
durch den edlen Ausdruck der Gestalten, die hohe Vollendung je-
der Einzelnheit, und die seltene Pracht der uoclr ganz frisch er-
haltenen Farben dieser Gemälde höclilich angezogen. Als er sich
um Nachrichtnvon därn Meistä älßflliällte, gxlnd er im Archive des
Klosters Mira ores, ass ein aer uan ' amenco Johann der
Flamänder, diese Gemälde im Jahre 1.1196 begonnen und 14:19 vol.
lendet habe. Er erhielt dafür, ausser den dazu nöthigen Holztufeln,
die ihm vom Iiloster elietert wurden noch 26 1' iMnravetlis fiir
sich und seine Gehiiliäxi. Nun aber ist aussei-Jlilsans Hemling in
jener Zeit kein niederlänilischerMaler behannhder die Lobspriiche ver-
dienen lsönnte, welche Don Alonzo jenen Gemälden in Miraflo-
res gibt. Der Vorname des Meisters, die Wahl des Gegenstandes,
die Eigenschaften, welche vorzugsweise an jenen 'l'af'eln geriihmt
werden, Alles dient dazu, uns in der Vermuthung zu bestärken,
dass Heznling sie wirklich malten Vielleicht haben selbst die er-
wähnten deutschen Baumeister, Johann, oder dessen Sohn Simon
V01! Cöln, Hemliug früher gekannt und dessen Ruf nach Spanien
veranlasst. Auch ist es denkbar, dass der junge Philipp von Spa-
nien bei seiner Huldigung als Herzog von Brabant, welche in Lö-
wen selbst 1494 vor sich ging, den berühmten Heinling dort ken-
nen lernte, und ihn mit sich nach Spilmßll führte, einem Lende,
Wo auch späterhin die Meister seiner Schule in hohen Ehren ge-
halten wurden. Vielleicht hat Hemling dort im Jahre 1499 Sein
lefliefrwerk vollendet, und liegt, da bei seinem hohen Alter keine
Rückkehr in die Heimath denkbar ist, unter den Ruinen von
MiFaHOIFS, neben den Gräbern der stummen Brüder begraben.
Auch Seine Gemälde existiren schwerlich noch in Miraflores ;
Feuer und Schwert haben oft dort gewiithet, und man weiss ga-
wiss, ldass ein frallzgsischer General im Kriege den Befehl gab,
das K oster anzuzun en.
Wenn wir Descamps und selbst noch die neueste Beschreibung