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chcn Schreihart des M, welches dem H ähnlich sehe, entstanden
sei. Dieses H erscheint hier mit einem senkrechten Strich um,"
dein horizontalen Mittelstriche, und diese Form kann wie vor-
hin eru-iihiit, wulil wirklich als lNI gelten, während sie in einer
Inschrift bei Passavant (liunsireise durch" England und Belgien S.
358) Wieder als H genommen wird. Iiii Namen unsers Iiiinstlers
auf dem Fliigelbilde der heiligen drei Iiiinige im Hospital zu
Brügge erscheine diese E0171! als Anfangsbuchstabe iin VVorte Hein-
ling und als im Worte Johannes, das M aber hat hier, wie in
der Jahrzahl die gewöhnliche lateinische Form. Der Anblick der
Inschriften auf den Bildern in Brügge scheint also eher für das
H als für das M zu sprechen und ersteres kommt mit und ohne
Strich vor. Einiger Zweifel bleilitiinmerliinübrig, und wirglaubeii da-
lier mit Sclinease (l. e. S. 359), dass der jetzt üblich gewni-rlcne
Name: Heinliiig noch beizubehalten seyn dürfte. Auch im Kunst-
blallle (Nachrichten iiber die alt-niederliindisclie Schule Nro. 86
1855) SprlCllll sich Dr. Schorn für die- ältere Leseart Heinling aus,
du selbst Passavant erwiesen hat, dass der zweifelhafte Buchstabe
bald fiir H, bald für M genommen wurde. Auch der Iilang des
XVortes, dass wsermüge seiner Endung ein deutsches ist, diirfre
vor allen in Anspruch genommen werden, und dieser spricht ent-
schieden fiir Heniling. Dr. Schorn stellt indessen die Verniuthung auf,
dass der für Ausländer unbequem zu sprechende Namen Hemling
schon bei Lebzeiten des Iiiinstlers selbst in den Niederlanden
Memling gesprochen worden.
Auch mit der deutschen Abkunft des Künstlers ist man nicht über
allen Zweilel hinaus, und er dürfte auch nicht sobald gehoben werden.
Schnaase sagt in den erwähnten niederliiiidisclieii Briefen S.
227, dass der Umstand, dass in Constanz eine Familie Hemling
gelebt habe, in welcher 1439, ein Sohn Namens l-Iansugeboren
ist, gegen die alte Tradition, welche den Iiunstler in Brugge ge-
boren werden lässt, nichts entscheide, da jeder andere Beweis für
die Identität beider, Personen fehle; dass aber Hernling Deutsch-
land, namentlich Cöln wohl gekannt habe, gibt Schnaase zu. Cüln
war zu jener Zeit eine für die bildende Kunsthöchstinerlamiirdige Stadt,
und so wie jetzt junge Iiiinstlcr nach Rom geilen, um ihr Talent
auszubilden, so wanderten in ixltern Zeiten die Lehrlinge nach
den Niederlanden, wo schon im 15. Jahrhunderte in Cöln und
Nlastricht die berühmtesten Dlalerschulen Deutschlands blühten, und
im 15. Jahrhundert zog der grosse Ruf J. van Eycläs alles an sich.
Es istalso einerseits um so leichter erklärbar, wie Hans Hexnlinggerade
nach Brügge lsam, da dessen Lehrjahre eben in die Zeit fielen,
in_ welcher Johann van Eycls die höchste Stufe seiner Kunst und
seines überall verbreiteten Ruhmes erreicht hatte. Ob Hemliixg
unmittelbar Schüler van Eyclfs war, lässt sich freilich nicht mit
diplomatischer Gewissheit behaupten, die Vergleichung der Ge-
mälde beider Meister macht es aber wahrscheinlich.
Der gelehrte JacopoMnrelli, Aufseher der Bibliothek St. Mareo
zu Vßllßdlää, gab im Jahr 1800 das Tagebuch eines anonymen
Reisenden aus Cm fechzehntexl Jahrhundert heraus, unter dem Titel:
Notizia däiäiere Ch disegno della prima meta des secolo 16 esis-
tenti in Pa uve, Cremona, Milano etc. Dieser Reisende erwähnt
mehrerer trefflxcher Gemälde eines ultramontanischen Künstlers,
die er in Padua und Venedig gesehen und den er Mamelixio ocler
Memeliugn nennt. Dass hier kein Anderer als Hemling Kcmelllt
seyn kann, leidet keinen Zweifel, denn selbst Carl van lnauder